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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ka­nopz­ki ist in das Schiff ge­bracht wor­den und wird zur Zeit ver­hört. Bald wer­den die Hyp­nos wis­sen, daß es hier noch einen zwei­ten Te­le­pa­then gibt. Ich ge­ste­he Ih­nen of­fen, daß dies die ver­zwei­felts­te Si­tua­ti­on ist, in der ich mich je­mals be­fun­den ha­be.«
    Ich zö­ger­te nicht mehr län­ger. We­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter mar­schier­ten wir nach Sü­den. Die Hü­gel­ket­te bot im­mer noch aus­ge­zeich­ne­te De­ckungs­mög­lich­kei­ten. Sie en­de­te erst dort, wo Man­zo be­stat­tet wor­den war.
    Die Re­ser­ve­ka­nis­ter hat­ten wir zu­rück­ge­las­sen, nach­dem wir die Tor­nis­ter auf­ge­füllt hat­ten. Die kom­men­den zwei Stun­den wür­den über Sein oder Nicht­sein ent­schei­den.
    Hei­no Barts sprach kein Wort. Nur such­te er un­un­ter­bro­chen den Him­mel ab. Ich lausch­te auf die ty­pi­schen Hirn­im­pul­se der Hyp­nos. Es wa­ren aber weit und breit kei­ne zu be­mer­ken.
    Nur vom Schiff her kam ein Schwall ver­schie­den­ar­ti­ger Ge­dan­ken­wel­len. Je­der der Frem­den be­schäf­tig­te sich mit dem be­vor­ste­hen­den Start. Die Ver­la­dung des aus­ge­schiff­ten Ma­te­ri­als war fast be­en­det.
    Nach­dem wir die Hälf­te des Weges zu­rück­ge­legt hat­ten, nahm ich Kon­takt mit dem Kom­man­dan­ten auf. Er hat­te be­reits den Be­fehl er­teilt, die nu­klea­re Bom­be in die Un­ter­grund­stadt zu brin­gen und sie auf der tiefs­ten Soh­le zu la­gern.
    Ich sah auf die Uhr. Barts blieb ste­hen und lehn­te sich schwerat­mend ge­gen einen Fels­block.
    Mei­ner Schät­zung nach be­nö­tig­ten die Hyp­nos un­ge­fähr zwei Stun­den zum In­stal­lie­ren der Bom­be. Das war für uns die letz­te Frist. Ich wuß­te be­reits, daß der ato­ma­re Spreng­kör­per über Funk ge­zün­det wer­den soll­te. Es war aus­sichts­los, zu ver­su­chen, ihn in der kur­z­en Zeit­span­ne zwi­schen Start und De­to­na­ti­on un­schäd­lich zu ma­chen. Au­ßer­dem hät­ten wir ihn erst ein­mal fin­den müs­sen.
    »Wei­ter, Barts. Die Hyp­nos sind jetzt mit an­de­ren Din­gen be­schäf­tigt. Den­ken Sie lie­ber dar­über nach, an wel­cher Stel­le der Wa­gen an­hielt. Man­zo muß in der Nä­he lie­gen.«
    »Ich ha­be Angst«, ent­geg­ne­te er. »Kön­nen Sie das ver­ste­hen?«
    Ich ver­such­te ein La­chen.
    »Barts, wenn Sie wüß­ten, wie es in mir aus­sieht, hät­ten Sie das nicht ge­sagt.«
    Er dreh­te sich um und ver­fiel in einen schwer­fäl­li­gen Trab. Die Wür­fel wa­ren ge­fal­len.
    Ich lief au­to­ma­tisch hin­ter dem Tech­ni­ker her. Warum war ich nicht auf die Idee ge­kom­men, das La­ger­ma­te­ri­al auf zwei Wa­gen zu la­den und die Stadt durch einen großen Aus­gang zu ver­las­sen? Was konn­ten wir der Mensch­heit nüt­zen, wenn wir sinn­los den Tod her­aus­for­der­ten?
    Tief in mei­nem In­nern glaub­te ich die Ant­wort zu fin­den. Wir wa­ren Men­schen, und auf der Er­de gab es an­de­re Men­schen. Sie wa­ren in Not. Viel­leicht konn­ten wir doch noch hel­fen.
    Ich gab es auf, dar­über nach­zu­den­ken. Vor uns la­gen die In­dia­ner­hü­gel. Ich er­kann­te die Kup­pe, die wie der fe­der­ge­schmück­te Kopf ei­nes Häupt­lings aus­sah. Wir wa­ren am Ziel.
     
     

13.
     
    Die Hyp­nos hat­ten sich kei­ne be­son­de­re Mü­he ge­ge­ben. Man­zo lag nur we­ni­ge Schrit­te von der Stel­le ent­fernt, wo der Ener­gie­kis­senglei­ter ge­hal­ten hat­te.
    Wir hat­ten die sterb­li­chen Über­res­te in ei­ner Bo­den­spal­te ge­fun­den. Die staub­tro­ckene Luft des Mars ver­hin­der­te ei­ne Ver­we­sung des Flei­sches. Man­zos große Au­gen wa­ren ge­öff­net und die Ar­me aus­ge­brei­tet, als wol­le er uns will­kom­men hei­ßen.
    Ich hat­te ihn be­grüßt wie einen Le­ben­den. Die Schuß­wun­de in sei­ner mäch­ti­gen Brust igno­rier­te ich. Man­zo war ein an­stän­di­ges Ge­schöpf ge­we­sen. Er war für die Mensch­heit ge­fal­len – und jetzt er­wies er ihr noch im To­de den größ­ten Dienst.
    Ich hat­te Man­zo die Klei­dungs­stücke von den Schul­tern ge­streift und so­fort den künst­li­chen Hö­cker ent­deckt. Der Be­häl­ter war durch sei­nen Bio­pla­st­über­zug mit dem na­tür­li­chen Ge­we­be ver­wach­sen. Ich konn­te

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