Offensive Minotaurus
Kanopzki ist in das Schiff gebracht worden und wird zur Zeit verhört. Bald werden die Hypnos wissen, daß es hier noch einen zweiten Telepathen gibt. Ich gestehe Ihnen offen, daß dies die verzweifeltste Situation ist, in der ich mich jemals befunden habe.«
Ich zögerte nicht mehr länger. Wenige Augenblicke später marschierten wir nach Süden. Die Hügelkette bot immer noch ausgezeichnete Deckungsmöglichkeiten. Sie endete erst dort, wo Manzo bestattet worden war.
Die Reservekanister hatten wir zurückgelassen, nachdem wir die Tornister aufgefüllt hatten. Die kommenden zwei Stunden würden über Sein oder Nichtsein entscheiden.
Heino Barts sprach kein Wort. Nur suchte er ununterbrochen den Himmel ab. Ich lauschte auf die typischen Hirnimpulse der Hypnos. Es waren aber weit und breit keine zu bemerken.
Nur vom Schiff her kam ein Schwall verschiedenartiger Gedankenwellen. Jeder der Fremden beschäftigte sich mit dem bevorstehenden Start. Die Verladung des ausgeschifften Materials war fast beendet.
Nachdem wir die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, nahm ich Kontakt mit dem Kommandanten auf. Er hatte bereits den Befehl erteilt, die nukleare Bombe in die Untergrundstadt zu bringen und sie auf der tiefsten Sohle zu lagern.
Ich sah auf die Uhr. Barts blieb stehen und lehnte sich schweratmend gegen einen Felsblock.
Meiner Schätzung nach benötigten die Hypnos ungefähr zwei Stunden zum Installieren der Bombe. Das war für uns die letzte Frist. Ich wußte bereits, daß der atomare Sprengkörper über Funk gezündet werden sollte. Es war aussichtslos, zu versuchen, ihn in der kurzen Zeitspanne zwischen Start und Detonation unschädlich zu machen. Außerdem hätten wir ihn erst einmal finden müssen.
»Weiter, Barts. Die Hypnos sind jetzt mit anderen Dingen beschäftigt. Denken Sie lieber darüber nach, an welcher Stelle der Wagen anhielt. Manzo muß in der Nähe liegen.«
»Ich habe Angst«, entgegnete er. »Können Sie das verstehen?«
Ich versuchte ein Lachen.
»Barts, wenn Sie wüßten, wie es in mir aussieht, hätten Sie das nicht gesagt.«
Er drehte sich um und verfiel in einen schwerfälligen Trab. Die Würfel waren gefallen.
Ich lief automatisch hinter dem Techniker her. Warum war ich nicht auf die Idee gekommen, das Lagermaterial auf zwei Wagen zu laden und die Stadt durch einen großen Ausgang zu verlassen? Was konnten wir der Menschheit nützen, wenn wir sinnlos den Tod herausforderten?
Tief in meinem Innern glaubte ich die Antwort zu finden. Wir waren Menschen, und auf der Erde gab es andere Menschen. Sie waren in Not. Vielleicht konnten wir doch noch helfen.
Ich gab es auf, darüber nachzudenken. Vor uns lagen die Indianerhügel. Ich erkannte die Kuppe, die wie der federgeschmückte Kopf eines Häuptlings aussah. Wir waren am Ziel.
13.
Die Hypnos hatten sich keine besondere Mühe gegeben. Manzo lag nur wenige Schritte von der Stelle entfernt, wo der Energiekissengleiter gehalten hatte.
Wir hatten die sterblichen Überreste in einer Bodenspalte gefunden. Die staubtrockene Luft des Mars verhinderte eine Verwesung des Fleisches. Manzos große Augen waren geöffnet und die Arme ausgebreitet, als wolle er uns willkommen heißen.
Ich hatte ihn begrüßt wie einen Lebenden. Die Schußwunde in seiner mächtigen Brust ignorierte ich. Manzo war ein anständiges Geschöpf gewesen. Er war für die Menschheit gefallen – und jetzt erwies er ihr noch im Tode den größten Dienst.
Ich hatte Manzo die Kleidungsstücke von den Schultern gestreift und sofort den künstlichen Höcker entdeckt. Der Behälter war durch seinen Bioplastüberzug mit dem natürlichen Gewebe verwachsen. Ich konnte
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