Offensive Minotaurus
ihn nicht von Manzos Rücken lösen, aber ich konnte ihn ausräumen.
Der Innenraum enthielt eine hochwertige Spezialausrüstung der GWA. Es war alles vorhanden, was Einsatzagenten im Gefahrenfalle benötigten. Die Thermonital- und Mikroatommunition konnte ich nicht verwenden. Noch hatte ich meinen geheimen Plan nicht aufgegeben.
In fliegender Eile zerrte ich die Gegenstände aus den gefederten Spezialhalterungen. Kanopzkis geräumige Tragetasche nahm alles auf.
Zuletzt nahm ich die nuklearen Ladungen aus dem Höcker. Ich war überrascht, als ich erkannte, daß die Ausrüstungsabteilung diesmal andere Wege beschritten hatte.
Manzo hatte nur eine Bombe bei sich, die allerdings eine Energieentwicklung von hundert Kilotonnen TNT besaß.
Vier kleinere atomare Sprengkörper waren als Raketengeschosse mit aufschiebbaren Werferrohren ausgebildet. Sie bestanden aus zusammengeschobenen Teleskophüllen. Die Zielvorrichtung klappte nach dem Ausziehen automatisch heraus.
Wenn der Kreuzer jetzt noch ohne Energieabschirmung im Gelände gestanden hätte, wäre seine Zerstörung kein Problem gewesen. Die Fusionsraketen waren winzig, aber sie entwickelten tausend Tonnen TNT.
Ich nahm sie an mich und steckte sie in den Werkzeuggürtel. Ein Magazin mit fingerlangen Minirak-Atomgeschossen hakte ich im Schultergurt der Marskombination ein. Das 22er Kaliber paßte auch für den Maschinenkarabiner.
Ich brauchte fast eine Viertelstunde, um die Ausrüstung zu bergen. Anschließend klappte ich den Höcker wieder zu und drehte Manzo in die alte Lage zurück.
Für einen Augenblick sah ich in seine toten Augen. Plötzlich war mir, als hätte er mich zwingend angesehen. Das war aber eine Sinnestäuschung.
Mein nächster Blick galt der Uhr. Von den zwei Stunden Galgenfrist waren bereits eindreiviertel Stunden vergangen.
Ich rannte zu Barts hinüber und überprüfte die Umgebung. Weiter vorn schlängelte sich eine tiefe Bodenrille durch das brüchige Gestein. Das Gelände war zerklüftet und unübersichtlich. Überall boten sich vorzügliche Deckungsmöglichkeiten an.
Ich kletterte den Abhang hinauf und sah zu dem Kreuzer hinüber. Die Druckblasen waren nur einen Kilometer entfernt. Das Raumschiff stand infolge der Landeplatzverschiebung zirka sechs Kilometer südöstlich von uns.
Der Farbton des Energieschirms war unter dem Licht der höhersteigenden Sonne violett geworden. Die Hypnos hatten ihre Abwehrglocke anscheinend noch stärker aufgeladen.
Barts legte sich neben mich auf den Boden. Hannibal gab telepathisch durch, er könnte die Fahrzeuge des aus der Stadt zurückkehrenden Bombenkommandos sehen.
Augenblicke später erkannten wir ebenfalls die beiden Schwebeplattformen. Sie wurden von vier panzerähnlichen Fahrzeugen flankiert.
Ich lächelte bitter. Wie vorsichtig die Herrschaften plötzlich waren! Ich zog einen Mikroorter aus der Tragetasche und stellte ihn auf automatische Frequenzsuche ein. Die grüne Zackenlinie huschte über den Schirm. Das Gerät suchte das Frequenzband ab, schaltete um auf das nächste und stabilisierte sich aus.
Als das Zirpen aus dem Lautsprecher ertönte, wußte ich, daß die Ortungsgeräte des Kreuzers liefen. Wahrscheinlich suchte man pausenlos die Umgebung ab.
»Was jetzt?« vernahm ich Barts Stimme. »Die Ausrüstung haben wir. Wenn Sie mir nun verraten, wie wir eine Bombe in das Raumschiff bringen – und zwar noch rechtzeitig hineinbringen, halte ich Sie für ein Genie.«
Ich winkte ab und überdachte noch einmal die Situation. Dann stellte ich eine kleine
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