Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
fünf­und­fünf­zig Pfund zu tra­gen. Die ge­rin­ge Schwer­kraft mach­te sich an­ge­nehm be­merk­bar. Trotz­dem wa­ren wir nach zwei Stun­den er­schöpft.
    Die Hü­gel­grup­pen nörd­lich der Stadt hat­ten wir teils um­gan­gen, teils über­schrit­ten. Sie bo­ten zwar ei­ne vor­züg­li­che Or­tungs­de­ckung, aber für un­ser Fort­kom­men hat­ten sie einen ge­fähr­li­chen Auf­ent­halt be­deu­tet.
    Bei größ­ter An­stren­gung hat­ten wir pro Stun­de fünf Ki­lo­me­ter zu­rück­le­gen kön­nen.
    Jetzt ras­te­ten wir. Han­ni­bal zeig­te ers­te Spu­ren der Er­schöp­fung. Die Ak­ti­vie­rungs­in­jek­ti­on ließ nach. Die so­ge­nann­ten In­dia­ner­hü­gel wa­ren noch un­ge­fähr drei Ki­lo­me­ter ent­fernt. Die dün­ne Luft ließ kei­ne ge­naue Schät­zung zu. Selbst wenn man sich dar­an ge­wöhnt hat­te, un­ter­lie­fen im­mer wie­der Feh­ler.
    Die Bo­den­er­he­bung er­schi­en so na­he, als könn­te man sie mit we­ni­gen Schrit­ten er­rei­chen. Barts warn­te vor zu großem Op­ti­mis­mus.
    Wir hat­ten uns un­ter ei­nem vor­sprin­gen­den Fels­hang nie­der­ge­legt. So dicht wie mög­lich an die Wand ge­preßt, hoff­ten wir, den Flug­strei­fen der Hyp­nos auch wei­ter­hin ent­ge­hen zu kön­nen.
    Von den Ge­sich­tern der Män­ner wa­ren nur die Au­gen zu er­ken­nen, die noch­mals durch an­lie­gen­de Klar­sicht­bril­len ge­gen die Käl­te ab­ge­schirmt wur­den. Die Mi­ni­funk­sprech­ge­rä­te in un­se­ren Werk­zeug­gür­teln hat­ten wir nicht be­nutzt. Wir wä­ren wahr­schein­lich so­fort ein­ge­peilt wor­den.
    Ich kroch nach vorn und späh­te un­ter der Stein­plat­te her­vor nach oben. Von Luft­glei­tern war nichts zu se­hen.
    »Im Kreu­zer ist al­les ru­hig«, rief mir Han­ni­bal zu. »Die Start­vor­be­rei­tun­gen dau­ern an. Ge­rät­schaf­ten und aus­ge­schleus­te Bei­boo­te wer­den ins Schiff ge­bracht.«
    Ich um­klam­mer­te den Kol­ben­hals des Ka­ra­bi­ners. Wie­viel Zeit hat­ten wir noch?
    Das Dröh­nen ei­nes ther­mi­schen Atom­trieb­werks weck­te mich aus mei­nen Über­le­gun­gen. Der nä­her kom­men­de Glei­ter glich ei­nem flie­gen­den Drei­eck mit auf­ge­ris­se­nem Hai­fisch­ra­chen.
    Ich zog mich in die De­ckung zu­rück und preß­te den Kör­per ge­gen die Wand. Im­pul­stas­ter zum An­mes­sen aus­ge­schick­ter Or­tungs­wel­len be­sa­ßen wir nicht. Wir konn­ten uns nur auf un­ser Ge­hör ver­las­sen.
    Barts ent­si­cher­te sei­ne Waf­fe. Die Glei­ter wa­ren nicht durch Kraft­fel­der ge­si­chert. Not­falls wä­re es leicht mög­lich ge­we­sen, einen da­von ab­zu­schie­ßen. Un­se­re Mi­ni­rak­ge­schos­se be­sa­ßen ei­ne ho­he Durch­schlags­kraft, die Spreng­wir­kung war eben­falls be­acht­lich.
    »Er kreist«, brüll­te mir La­bel zu. »Jetzt ha­ben sie uns auf den Bild­schir­men.«
    Ich war nicht da­von über­zeugt. Die Ma­schi­nen hat­ten bis jetzt im­mer ein be­stimm­tes Ge­biet ab­ge­flo­gen. Wir war­te­ten, bis das Pfei­fen lei­ser wur­de. Als ich wie­der aus der De­ckung her­vor­lug­te, flog die Ma­schi­ne mit ho­her Fahrt in nörd­li­cher Rich­tung da­von.
    Der Kreu­zer und die Druck­bla­sen la­gen süd­öst­lich von un­se­rem Stand­ort. Man­zos Grab da­ge­gen be­fand sich ge­nau süd­lich.
    Wir war­te­ten noch fünf Mi­nu­ten. Mitt­ler­wei­le ging die Son­ne auf und über­flu­te­te die trost­lo­se Land­schaft mit ih­rem Licht. Die rost­brau­nen Ber­ge hin­ter uns flamm­ten in ei­nem leuch­ten­den Vio­lett auf. Die Tem­pe­ra­tur ging wei­ter zu­rück.
    Ein in­fer­na­li­sches To­sen ließ mich zu­sam­men­schre­cken. Barts zwäng­te sich an mir vor­bei, rich­te­te sich auf und stürm­te den sicht­be­hin­dern­den Steil­hang hin­auf.
    »Sie flie­gen ab«, gab Han­ni­bal durch. Ich ach­te­te nicht dar­auf. Die Ver­zweif­lung droh­te mich zu über­man­nen.
    Keu­chend kam ich ne­ben Barts an. Er lag auf dem Kamm des Fels­hü­gels und späh­te nach vorn.
    Un­ser Weg hat­te uns zum Stütz­punkt des Mars­kom­man­dos zu­rück­ge­führt. Die Druck­bla­sen wa­ren nur noch knapp vier Ki­lo­me­ter ent­fernt. Man­zos Grab lag rechts da­von.
    Das Pan­zer­plast der Kon­struk­tio­nen

Weitere Kostenlose Bücher