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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sie auch nicht in den teuf­li­schen Plan der Hyp­nos ein.
    »Wenn wir nicht recht­zei­tig han­deln, hat die Mensch­heit ver­lo­ren«, ent­geg­ne­te ich auf Psi-Ebe­ne.
    »Wenn wir han­deln kön­nen!«
    »Wir ver­su­chen es auf al­le Fäl­le.«
    »An­ge­nom­men, wir fin­den bei Man­zo ei­ne Spe­zi­al­aus­rüs­tung – wie willst du sie so schnell ein­set­zen?«
    »Er ist mit we­nigs­tens zwei ato­ma­ren Spreng­kör­pern auf den Weg ge­schickt wor­den.«
    »Si­cher, das ist üb­lich. Ei­ne große und ei­ne schwä­che­re La­dung. Wie willst du sie in das Schiff brin­gen?«
    Da­mit hat­te er das Kern­pro­blem an­ge­spro­chen. Ich schwieg und schirm­te mich ab. Er rief mich auch nicht mehr an. Ich be­schloß, al­le Grü­belei­en zu­rück­zu­stel­len. Wenn wir das Grab nicht um­ge­hend fan­den, konn­ten wir oh­ne­hin auf­ge­ben.
    Nach ei­ner knap­pen Stun­de teil­te mir La­bel mit, wir be­fän­den uns dicht vor ei­nem Aus­gang auf der Nord­sei­te der Stadt. Vor der Soh­len­schleu­se an­ge­kom­men, muß­ten wir den Wa­gen ver­las­sen. Wir be­sa­ßen kei­ne Hilfs­mit­tel, ihn nach oben zu trans­por­tie­ren.
    »Wir soll­ten die kom­men­de Nacht ab­war­ten«, gab Dr. La­bel zu be­den­ken. »In drei­ein­halb Stun­den wird es hell. Wir müs­sen min­des­tens fünf­zehn Ki­lo­me­ter mar­schie­ren. Was hal­ten Sie da­von?«
    »Nichts«, lehn­te ich ab. »Bis zur nächs­ten Nacht ist der Kreu­zer ge­st­ar­tet, und die Druck­bla­sen sind ver­nich­tet.«
    Barts fuhr sich mit dem Handrücken über die Bart­stop­peln. Dann setz­te er wort­los sei­ne Atem­mas­ke auf und schal­te­te die Ver­dich­tungs­tur­bi­ne ein.
    Wir durch­schrit­ten die Schleu­se. Die Tü­ren konn­ten nur noch durch Mus­kel­kraft be­wegt wer­den.
    An­schlie­ßend be­gann der Marsch über die Trep­pen, nur ging es dies­mal nach oben. Ich wuß­te, daß wir Man­zo nicht mehr vor Ta­ges­an­bruch er­rei­chen konn­ten. Es spiel­te auch kei­ne Rol­le mehr.
    Die La­ge war so ver­zwei­felt ge­wor­den, daß wir auf den Schutz der Dun­kel­heit ver­zich­ten muß­ten.
     
    Das ro­te Leuch­ten über der Run­dung des Ho­ri­zonts ver­kün­de­te den An­bruch des neu­en Ta­ges. Er war viel zu schnell ge­kom­men.
    Ich schau­te auf das Ther­mo­me­ter. Die Tem­pe­ra­tur lag jetzt bei mi­nus sech­zehn Grad Cel­si­us. Uns war wäh­rend des Ge­walt­mar­sches warm ge­wor­den – fast zu warm! Nie­mand ging auf dem Ro­ten Pla­ne­ten zu Fuß. Die Iso­therm­kom­bi­na­tio­nen wa­ren für den Fahr­be­trieb ent­wi­ckelt wor­den.
    Die im Stoff ein­ge­web­ten Heiz­spi­ra­len hat­ten wir schon nach ei­ner Vier­tel­stun­de ab­ge­schal­tet. Trotz­dem war es pro­ble­ma­tisch ge­wor­den, die Kör­per­wär­me ab­zu­strah­len. Wir hat­ten die Be­lüf­tungs­schlit­ze in den An­zü­gen ge­öff­net, um we­nigs­tens die Feuch­tig­keit ent­wei­chen zu las­sen. Auf der an­de­ren Sei­te hät­ten wir sie für die Sau­er­stoff­ver­dich­ter drin­gend ge­brau­chen kön­nen, denn je­der Atem­zug kos­te­te Was­ser. Die Be­häl­ter im un­te­ren Teil der Tor­nis­ter wa­ren für die Auf­nah­me von zwan­zig Li­tern vor­ge­se­hen. Das war we­nig, wenn man ge­zwun­gen wur­de, die tro­ckene Luft stän­dig an­zu­rei­chern.
    Ich hat­te den Zer­stäu­bungs­do­sa­tor be­reits auf den mi­ni­mals­ten Wert ein­ge­stellt und die Mas­ken­vor­hei­zung ge­dros­selt. Die aus dem Flat­ter­ven­til kom­men­de Luft war an­ge­nehm kühl, aber wahr­schein­lich nicht feucht ge­nug.
    Barts, La­bel und ich tru­gen noch je einen Re­ser­ve­ka­nis­ter mit zehn Li­tern In­halt. Un­ter Um­stän­den wa­ren wir aber ge­zwun­gen, von der Marsch­rich­tung ab­zu­wei­chen, um einen Ka­nal auf­zu­su­chen.
    Top­thar war ein Kno­ten­punkt ge­we­sen. Im Win­ter wur­de ge­nü­gend Was­ser von den Pol­ge­bie­ten in die Be­wäs­se­rungs­sys­te­me ge­lei­tet. Ge­fahr für un­ser Le­ben durch die Tücken der fremd­ar­ti­gen Um­welt be­stand nicht, nur konn­ten wir es uns kaum leis­ten, noch mehr Zeit zu ver­schwen­den.
    Mei­ne kom­plet­te Aus­rüs­tung hät­te auf der Er­de we­nigs­tens hun­dert­fünf­zig Pfund ge­wo­gen. Auf dem Mars hat­te ich nur zir­ka

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