Oft
Verdacht schöpft. Lass mich einfach ein bisschen Zeit mit ihm verbringen, und dann sehen wir, wie sich die Sache entwickelt«, schlug er vor.
»Und das ist alles?«, fragte sie misstrauisch.
»Vorerst ja. Ich habe nicht die Absicht, Timmy wehzutun.«
»In Ordnung«, stimmte sie zögernd zu, »es bleibt mir ja wohl keine andere Wahl. Aber bitte versprich mir, dass niemand davon erfährt. Ich werde auch mit Callan und Joyce sprechen, dass sie es für sich behalten. Die Situation ist sowieso schon schwierig genug, ohne dass sich noch andere Leute da einmischen.«
Nach kurzem Nachdenken nickte er. »Gut, ich werde kein Wort darüber verlieren, zu niemandem.« Als sie erleichtert aufatmete, ergänzte er drohend: »Doch eines sage ich dir: Solltest du auf die Idee kommen, Timmy von mir fernzuhalten oder mir sonst irgendwelche Steine in den Weg zu legen, werde ich nicht zögern, mir einen Anwalt zu nehmen. Es liegt also an dir, ob wir die ganze Sache in Frieden regeln oder nicht.«
Nachdem Lauren und Ryan vereinbart hatten, am Nachmittag mit der Renovierung zu beginnen, verließ Lauren fluchtartig die Bar. Sie setzte sich in ihr Auto und fuhr wie von Furien gehetzt zur Porter-Ranch hinaus.
Als sie das Wohngebäude betrat, fand sie Joyce in der Küche mit der Vorbereitung des Mittagessens beschäftigt.
Diese bemerkte sofort, wie aufgelöst die Freundin war. Sie wischte sich die Hände an einem Küchentuch ab und drückte sie sanft auf einen Stuhl. Nachdem sie ihr einen Kaffee eingegossen und den Becher vor sie hingestellt hatte, setzte sie sich zu ihr.
»Ich nehme an, du hattest eine Unterredung mit Ryan?«, fragte sie vorsichtig.
Lauren nickte, und im gleichen Moment stiegen ihr bereits wieder die Tränen in die Augen.
»Er hat mir damit gedroht, das Sorgerecht für Timmy zu beantragen«, presste sie heraus und berichtete stockend von dem Gespräch in der Bar.
»Ehrlich gesagt kann verstehen, dass du dich darüber aufregst«, sagte Joyce mitfühlend, als Lauren geendet hatte, »aber …«
»Aber?«
»Willst du meine ehrliche Meinung wissen?« Lauren nickte stumm, und Joyce fuhr fort: »Ich weiß, ich sollte auf deiner Seite sein, aber ich kann Ryan auch verstehen. Ich kenne ihn nicht, und ich habe keine Ahnung, warum du ihm Timmys Existenz verschwiegen hast, dennoch finde ich, dass es ein Fehler war. Timmy ist sein Sohn, und er hat ein Recht darauf, ihn zu sehen.«
»Ich weiß«, murmelte Lauren bedrückt, »aber ich habe Angst. Er wird sich nicht ewig damit zufriedengeben, nur ein guter Freund oder ein netter Onkel für Timmy zu sein. Früher oder später wird er darauf bestehen, ihm die Wahrheit zu sagen, und dadurch wird er alles zerstören.«
Tröstend legte Joyce ihr die Hand auf den Arm. »Das weißt du doch gar nicht. Ryan macht einen anständigen Eindruck und ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendetwas tun würde, was Timmy schadet. Lass ihm einfach die Chance und versuche nicht, gegen ihn anzukämpfen, die Lösung, die ihr jetzt gefunden habt, ist im Moment sicher das Beste für alle.«
»Aber ich halte das nicht aus«, platzte Lauren verzweifelt heraus. »Ich will nicht ständig Angst haben müssen, dass Timmy doch etwas mitbekommt, und ich will Ryan auch nicht dauernd sehen und um mich haben.«
»Lauren, ich habe keine Ahnung, was in der Vergangenheit zwischen euch vorgefallen ist, und ich will auch nicht in dich dringen. Du darfst dich jetzt jedoch nicht von deinen negativen Gefühlen Ryan gegenüber leiten lassen. Es geht einzig und allein um Timmy, alles andere ist zweitrangig«, mahnte Joyce eindringlich.
»Du hast recht«, sagte Lauren resigniert. »Es geht nur um Timmy, sonst nichts.« Eine Weile schwieg sie nachdenklich, dann fügte sie plötzlich ängstlich hinzu: »Oh mein Gott, was soll ich denn bloß Matt sagen?«
»Wie wäre es mit der Wahrheit?«
Abwehrend hob Lauren die Hände. »Das geht auf keinen Fall. Er würde es nicht verstehen. Wenn er erfährt, dass Ryan Timmys Vater ist, wird er alle Hebel in Bewegung setzen, um mich und Timmy sofort zu sich zu holen. Er würde Ryan garantiert verbieten wollen, sich um Timmy zu kümmern, und was dann passiert, dürfte ja wohl klar sein.«
Joyce runzelte die Stirn. »Ich dachte, ihr wollt heiraten – da wirst du über kurz oder lang doch sowieso zu ihm ziehen?«
»Ich wollte mir damit Zeit lassen, Matt und Timmy sollten sich erst ein bisschen mehr kennenlernen. Ich konnte Matt mit Mühe und Not davon überzeugen, dass es
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