Oft
finsterer.
»Timmy, nun ist es aber mal genug«, bremste Lauren ihn vorsichtig. »Matt hat den ganzen Tag gearbeitet, und er möchte bestimmt ein wenig Ruhe haben.«
Mit einem demonstrativen Blick auf die Uhr ergänzte Matt gereizt: »Ich glaube, es ist jetzt sowieso Schlafenszeit für dich, Sportsfreund.«
Als Lauren sah, dass Timmy aufbegehren wollte, stand sie rasch auf. »Matt hat recht«, sagte sie liebevoll. »Morgen ist wieder Schule, und danach wollen wir weiter streichen, da möchtest du doch sicher ausgeruht sein.«
Die Aussicht auf den Nachmittag sowie Ryans Versprechen, ihm vom Rodeo zu erzählen, wirkten Wunder. Ohne zu murren folgte Timmy seiner Mutter erst ins Bad und anschließend in sein Zimmer.
»Mom, ich möchte nicht, dass Matt mich immer Sportsfreund nennt«, erklärte er, nachdem sie ihn ins Bett verfrachtet hatte.
Liebevoll strich sie ihm übers Haar. »Er sagt das doch nur, weil er dich gern hat.«
»Es hört sich bescheuert an und ich mag das nicht.«
»Weißt du Süßer, Matt ist es nicht so gewohnt, mit Kindern umzugehen, er hat schließlich keine eigenen. Vielleicht macht er ab und zu mal etwas falsch, aber ich finde, du solltest ihm eine Chance geben und freundlich zu ihm sein.«
Timmy verzog das Gesicht. »Ryan hat auch keine eigenen Kinder und trotzdem ist er viel netter.«
Toll, schoss es ihr durch den Kopf, es waren noch keine vierundzwanzig Stunden um und schon hatte Ryan Timmy ganz auf seiner Seite.
Sie seufzte leise. »Bitte Schatz, versprich mir, dass du dir Mühe geben wirst.«
»Na gut«, murmelte Timmy schläfrig, »aber dafür musst du mir versprechen, dass ich morgen zu Ryan gehen darf.«
»Also gut«, seufzte Lauren erneut, während sie sich fragte, ob Timmy dieses Erpresser-Gen wohl von seinem Vater geerbt hatte, »einverstanden. Und ich erwarte in Zukunft ein tadelloses Benehmen Matt gegenüber.«
Zur selben Zeit stand Ryan mit Callan und Joyce zusammen im Wohnzimmer der Porter-Ranch.
Obwohl Joyce gleich am Vorabend Laurens Wunsch nachgekommen war und Callan erklärt hatte, dass Ryan nicht die Schuld an der Situation trug, war dieser immer noch reichlich wütend.
»Willst du ihm nicht wenigstens mal zuhören, bevor du ihm den Schädel einschlägst, McDermott?«, wies Joyce ihren Mann zurecht, der mit geballten Fäusten dastand.
Nach einem kurzen Blick auf Ryans unglückliches Gesicht nickte er schließlich. »In Ordnung«, knurrte er, »doch ich rate dir, eine gute Erklärung parat zu haben, sonst breche ich dir dein rechtes Bein auch noch, dann passt es zum linken.«
»Callan«, entfuhr es Joyce vorwurfsvoll, »wie kannst du denn so etwas sagen?«
»Schon gut«, er hob beschwichtigend die Hände, »Ryan weiß, dass ich das nicht so meine.«
Ryan grinste. »Naja, also ehrlich gesagt war ich mir da gestern nicht so sicher.« Dann wurde er wieder ernst. »Aber ich kann dich verstehen, ich wäre an deiner Stelle vermutlich ebenso ausgeflippt. Ich will auch nichts beschönigen, ich weiß, dass ich mich damals nicht unbedingt korrekt benommen habe. Doch es ist anders, als du denkst, und ich bitte dich, mir in Ruhe zuzuhören.«
Callan nickte, und wenig später saßen sie mit einem Bier auf der Couch und Ryan erzählte, was sich vor zehn Jahren zugetragen hatte. Die intimen Details ließ er dabei aus, das war etwas, was nur Lauren und ihn anging. Er berichtete, wie sehr er sich in Lauren verliebt hatte, dass sie geplant hatten, zu heiraten und dass sie die Beziehung nach kurzer Zeit beendet hatte.
»Sie hat mit keiner Silbe erwähnt, dass sie schwanger war, wenn ich das auch nur ansatzweise vermutet hätte, wäre ich doch niemals weggegangen«, beteuerte er.
»Meine Güte, sie war erst sechzehn«, knurrte Callan aufgebracht. »Wenn du schon nicht den Anstand hattest, die Finger von ihr zu lassen, hättest du wenigstens an Verhütung denken können.«
Trotz des Ernstes der Situation musste Joyce schmunzeln. »Das sind seltsame Worte aus deinem Mund, McDermott«, sagte sie spöttisch und strich demonstrativ über ihren gerundeten Bauch.
»Das war etwas völlig anderes«, brummte Callan, doch er klang jetzt nicht mehr ganz so verärgert.
»Ich habe kein einziges Mal ohne Kondom mit ihr geschlafen«, betonte Ryan. »Ich kann mir selbst nicht erklären, wie das passieren konnte, ich war gestern mindestens genauso geschockt wie du.«
Callan seufzte. »Und wie geht es nun weiter?«
»Keine Ahnung.« Ryan zuckte mit den Achseln. »Ich habe mit Lauren
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