Oft
seinen Job auf der Ranch antreten kann.«
»Aha. Und du hältst es für richtig, dass er Timmy mit zu sich nach Hause nimmt? Immerhin ist er ein völlig Fremder.«
Sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass ihm diese Tatsache überhaupt nicht gefiel, und rasch bemühte Lauren sich, ihn zu beschwichtigen.
»Ich kenne Ryan auch noch von früher, er ist ein anständiger Kerl und Timmy ist bei ihm gut aufgehoben. Außerdem sind die beiden nicht weit von mir entfernt, es sind ja nur ein paar Stufen.«
Matt runzelte die Stirn. »Nur ein paar Stufen?«, wiederholte er verständnislos.
»Na, Ryan wohnt doch oben in der Mansarde über der Bar«, sagte Lauren verwundert. »Ich dachte, du wüsstest das, immerhin hast du beim Kauf des Hauses ja seinen Mietvertrag übernommen.«
Als sie sein verblüfftes Gesicht sah, wurde ihr klar, dass er keinerlei Ahnung gehabt hatte, wer der Mieter war, und am liebsten hätte sie sich die Zunge abgebissen.
»Ach so, ich wusste nicht, dass
er
es ist«, murmelte Matt. »Dieser Joe hat mir zwar gesagt, dass die Dachkammer vermietet ist, aber er hat mir keinen Namen genannt, und ich habe mir den Vertrag nicht so genau angesehen, weil es ja in erster Linie um die Bar und die Wohnung ging.«
Einen Moment herrschte Schweigen, dann lächelte Matt.
»Lass uns von etwas Angenehmeren sprechen«, schlug er vor. »Mutter möchte wissen, wann du mit Timmy einmal bei uns vorbeikommst. Sie würde ihn gern kennenlernen und sich schon ein bisschen auf ihre Rolle als künftige Großmutter einstimmen.«
»Wie du weißt, habe ich im Moment nicht viel Zeit«, sagte Lauren ausweichend. »Ich möchte so schnell wie möglich mit der Bar fertig werden, damit ich bald eröffnen kann.«
»Aber abends wird es sich doch bestimmt einrichten lassen«, beharrte er. »Wie wäre es mit übermorgen?«
Notgedrungen stimmte Lauren zu, und er lächelte zufrieden.
»Da wird Mutter sich freuen, und du wirst sehen Schatz, es wird garantiert ein schöner Abend werden.« Er zog sie an sich und fügte hinzu: »Obwohl ich natürlich auch sehr gerne mit dir alleine bin.«
Seine Lippen legten sich auf ihren Mund, forsch drängte seine Zunge sich hinein, und wie die Male zuvor ließ sie ihn gewähren, allerdings völlig passiv, und ohne viel dabei zu empfinden.
Matt schien es nicht zu bemerken, er schob seine Hand unter ihr T-Shirt, strich über ihren Rücken und drückte sie enger an sich. Zuerst wollte sie nachgeben, doch im gleichen Moment tauchten erneut die blauen Augen vor ihr auf, und sie versteifte sich.
»Nicht«, wehrte sie ihn ab und löste sich von ihm, »Timmy könnte herauskommen.«
Sekundenlang lang sah er verärgert aus, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. »Natürlich«, sagte er verständnisvoll, »du hast recht.«
»Es tut mir leid«, murmelte sie hilflos.
»Schon gut, ich kann warten«, betonte er. Mit einem kleinen Lächeln fügte er hinzu: »Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn du bald umziehst. Je eher alles geregelt ist, desto schneller können wir einen Hochzeitstermin festlegen.«
Nachdem Matt Laurens Wohnung verlassen hatte, stieg er in seinen Wagen und schlug wütend auf das Lenkrad. Nichts lief nach Plan. Zuerst Laurens schwachsinnige Idee mit dem Restaurant, dann ihr verzogenes Balg, das sich offenbar in den Kopf gesetzt hatte, Schwierigkeiten zu machen, und nun auch noch dieser dahergelaufene Kuhtreiber, der sich über der Bar einquartiert hatte.
Warum hatte er sich bloß diesen dämlichen Mietvertrag nicht genauer angesehen? Er war so darauf fixiert gewesen, Lauren mit dem Kauf des Hauses zuvorzukommen, dass er sich den Namen des Mieters gar nicht angesehen hatte. Wenn er geahnt hätte, dass es ausgerechnet dieser Ryan war, hätte er irgendeine Möglichkeit gefunden, ihn loszuwerden.
Er nahm sich vor, das schnellstens nachzuholen. Es passte ihm überhaupt nicht, dass dieser Kerl Lauren bei der Renovierung half und von morgens bis abends um sie herumscharwenzelte. Ihm war nicht entgangen, dass zwischen den beiden eine äußerst angespannte Stimmung herrschte, und er ahnte, dass da einmal mehr vorgefallen war, als sie zugeben wollte. Dass dieser Typ sich offenbar zusätzlich noch gut mit Timmy verstand, war ein weiterer Minuspunkt. Er selbst war an dem Jungen nicht im Geringsten interessiert, ganz im Gegenteil, sobald er mit Lauren verheiratet war, würde er sie davon überzeugen, dass ihr verwöhnter Rotzlöffel in einem Internat besser aufgehoben war. Doch bis dahin
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