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Oft

Oft

Titel: Oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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nun?«, unterbrach sie seine Wunschvorstellungen und holte ihn wieder in die Gegenwart zurück.
    »Es tut mir leid«, murmelte er, und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. »Wirklich, es tut mir unendlich leid, ich habe mich wohl ziemlich im Ton vergriffen, verzeih.« Er trat auf sie zu und küsste sie sanft auf die Wange. »Ich war nur so verletzt, weil ich mir so sehr gewünscht hatte, heute an Timmys Seite zu sein. Vermutlich hältst du mich für albern, aber ich war tatsächlich ein wenig eifersüchtig auf diesen Ryan. Dabei weiß ich doch, dass es keinen Grund dafür gibt. Ehrlich gesagt bin ich eigentlich ganz froh, dass er sich ein bisschen um Timmy und dich kümmert, immerhin habe ich ja nicht so viel Zeit.«
    Offenbar hatte er genau den richtigen Ton getroffen, denn Lauren machte jetzt ein versöhnliches Gesicht.
    »Okay, es tut mir auch leid, wenn ich dich vorhin gekränkt habe, das wollte ich nicht.«
    »Schon gut«, er zog sie in seine Arme und küsste sie liebevoll, »alles wieder in Ordnung?«
    Sie nickte. »Ja, alles in Ordnung.«
    Sein Blick glitt über ihre Brüste, die sich unter der engen, weißen Bluse immer noch rasch hoben und senkten. Nur zu gerne hätte er sie über den Küchentisch geworfen und sie gezwungen, endlich ihre verdammte, hochnäsige Zurückhaltung aufzugeben. Doch es konnte jederzeit jemand hereinkommen, und er war froh, dass sie sich beruhigt hatte, es war besser, sie zunächst nicht weiter zu bedrängen.
    »Gut Schatz, dann gehe ich jetzt wieder hinaus und schaue, was Timmy so macht«, erklärte er friedfertig.
    Er lächelte ihr noch einmal zu und verließ die Küche, bekam nicht mehr mit, wie Lauren völlig entnervt auf einen Hocker sackte.
     
    Lauren hatte keine Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen. Kaum war Matt verschwunden, tauchte Rose in der Küche auf.
    »Liebes, soll ich dir vielleicht ein bisschen helfen?«
    »Nein danke, ich wollte nur noch mal Kaffee kochen. Das Büffet fürs Abendessen ist ja bereits fertig.«
    Rose betrachtete Laurens blasses, angespanntes Gesicht. »Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, sicher. Ich bin nur momentan ein bisschen im Stress. Der Umzug, die Renovierung, Timmys Geburtstag …«
    »… und deine Verlobung«, ergänzte Rose trocken.
    Lauren hob fragend die Augenbrauen. »Was hat denn meine Verlobung damit zu tun?«
    »Nun, wenn du mich fragst, solltest du dir das noch einmal gut überlegen«, betonte die grauhaarige, alte Dame. »Offen gesagt gefällt mir dieser Matt nicht, und seine Mutter gefällt mir erst recht nicht. Allein die Art und Weise, wie sie sich vorhin aufgeführt haben, fand ich reichlich impertinent.«
    »Ach Rose, das war nicht so gemeint. Matt war ein bisschen verletzt und es war ja auch mein Fehler.«
    »Wieso war es dein Fehler? Weil du wolltest, dass Ryan am Geburtstag seines Sohnes neben ihm sitzt?«
    Entsetzt hielt Lauren den Atem an. »Was? Wie … wie kommst du denn darauf?«, entfuhr es ihr verstört, während sie sich fragte, ob Joyce oder Callan etwas ausgeplaudert hatten.
    »Kindchen, du brauchst dich nicht zu verstellen, ich wusste es die ganzen Jahre.«
    »Aber … aber woher denn?«
    Rose lächelte. »Ich habe dich und Ryan eines Nachmittags mal aus unserer Scheune kommen sehen. Ihr habt beide einen etwas … nun ja … erhitzten Eindruck gemacht, und als er ein paar Wochen später aus Stillwell verschwunden ist, und kurz darauf deine Schwangerschaft ans Tageslicht kam, habe ich zwei und zwei zusammengezählt.«
    »Ich … du hast nie einen Ton zu mir gesagt«, murmelte Lauren erschüttert.
    »Was hätte ich denn sagen sollen? Für irgendwelche Vorhaltungen war es doch sowieso schon zu spät, und der Rest ist eure Sache, weshalb hätte ich mich da einmischen sollen?« Einen Moment schaute Rose Lauren nachdenklich an, dann fügte sie hinzu: »Allerdings …« Sie stockte.
    »Allerdings was?«, fragte Lauren stirnrunzelnd.
    »Jetzt, wo Ryan wieder da ist, solltest du dir diese Verlobung noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ryan ist ein anständiger Kerl, so wie es aussieht, liebt er Timmy, und ich finde, er hat eine Chance verdient.«

25
    Genau deswegen wollte ich nicht, dass es jemand erfährt, dachte Lauren missmutig, während sie den Kaffee in Thermoskannen füllte. Jeder fühlte sich dazu berufen, ihr gute Ratschläge zu erteilen, dabei hatte niemand eine Ahnung, was wirklich los war.
    Fest entschlossen, sich von den ganzen Geschehnissen nicht den Tag verderben zu lassen und Timmys

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