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Oft

Oft

Titel: Oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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nicht zögern, dir deinen Sohn wegzunehmen«, hielt sie sich vor Augen, um die unerwünschten Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. »Außerdem hat sich seit damals nichts geändert, also vergiss es.«
     
    Am Nachmittag fand unten in der Bar Timmys Geburtstagsfeier statt. Mit Ryans Hilfe hatte Lauren einige Tische zusammengerückt, sodass sie eine lange Tafel bildeten. Danach hatten sie alles liebevoll dekoriert, und als sie bemerkte, wie viel Mühe Ryan sich gab, wurde ihr Herz wieder weich.
    Timmy konnte es kaum abwarten, bis es endlich fünfzehn Uhr war und die Gäste nach und nach eintrafen. Callan und Joyce waren die Ersten, zusammen mit Joyces Großmutter Rose und deren Schwester Millie. Nach einer freudigen Begrüßung nahm Timmy die Glückwünsche entgegen und deponierte die Geschenke zunächst brav auf einem dafür vorgesehenen Tisch.
    Anschließend trafen Matt und seine Mutter ein, die von ihm zwar höflich, aber weitaus weniger erfreut begrüßt wurden. Naserümpfend schaute Amanda sich um, und ihre Gedanken waren ihr deutlich anzusehen, doch bevor sie sich laut äußern konnte, öffnete sich die Tür und Adrian und Melody kamen herein.
    »Onkel Adrian«, rief Timmy und flog auf ihn zu, fiel erst ihm und dann Melody freudestrahlend um den Hals.
    »Hey nicht so wild, du zerdrückst deine frischgebackene Tante ja«, schmunzelte Adrian.
    Nachdem sich alle ausgiebig begrüßt hatten, ließen sie sich an der Tafel nieder. Lauren ging herum, schenkte Kaffee ein und setzte sich anschließend links neben Timmy, der an der Stirnseite thronte. Der Platz an seiner rechten Seite war noch frei, und als Matt sich wie selbstverständlich dort niederlassen wollte, schüttelte Timmy energisch den Kopf.
    »Nein, du sitzt da drüben«, erklärte er und wies auf den Stuhl neben Amanda, der ebenfalls unbesetzt war. Dann schaute er zu Ryan, der abwartend ein Stück abseits stehen geblieben war, und winkte ihm zu. »Ich möchte, dass
du
bei mir sitzt.«
    Sprachlos schnappte Matt nach Luft, sein Gesicht sprach Bände, und er sah Lauren herausfordernd an.
    »Unverschämter Bengel«, zischte Amanda am anderen Ende des Tisches, was ihr sofort bitterböse Blicke von Rose und Millie einbrachte.
    »Lass nur, ich setze mich hier zu Joyce«, versuchte Ryan die Situation zu entschärfen.
    Lauren schaute kurz zwischen ihm, Matt und Timmy hin und her, dann stand sie auf und schob Ryan auf den Stuhl neben Timmy zu. »Schon in Ordnung, es ist Timmys Geburtstag, und wenn er es sich so wünscht, ist das dein Platz.«

23
    Für einen Augenblick herrschte absolute Stille im Raum, selbst Timmy, der die ganze Zeit unentwegt geplappert hatte, spürte die plötzliche Spannung zwischen den Erwachsenen und schwieg.
    Einen Moment lang rechnete Lauren damit, dass es zu einer unangenehmen Szene kommen würde, und wappnete sich bereits innerlich gegen eine Diskussion mit Matt, doch nichts geschah. Mit einem zornigen Blick auf Ryan, aber schweigend, setzte er sich neben seine Mutter, und als Joyce dann laut sagte: »Melody, wie war denn eure Hochzeitsreise?«, war der Bann gebrochen und die Unterhaltung wurde fortgesetzt.
    Lauren konzentrierte sich ganz auf Timmy, ignorierte die Blitze, die Amandas Augen auf sie schleuderten, und plauderte ein wenig mit Callan, der zu ihrer Linken saß.
    Allmählich löste sich die Anspannung, und nachdem das Kaffeetrinken beendet war, durfte Timmy endlich seine Geschenke öffnen. Er begann mit dem Paket, das Rose und Millie ihm überreicht hatten, und als er es ausgepackt hatte, hielt er ein Zelt und einen Schlafsack in der Hand.
    »Wow«, sagte er überrascht, »das ist toll, vielen herzlichen Dank.«
    Rose schmunzelte. »Nun, wir dachten uns, wenn du ab und zu mit Callan ausreitest und vielleicht auch mal einen ganzen Wochenendausflug mitmachst, könntest du das gut gebrauchen.«
    Das war genau das richtige Stichwort gewesen, sofort begann Timmy wieder eifrig von seinem Wochenende mit Ryan zu berichten, und schließlich bremste dieser ihn.
    »Hallo junger Mann, du solltest dich jetzt noch um deine restlichen Geschenke kümmern, oder möchtest du deine anderen Gäste beleidigen?«
    »Oh, ups«, grinste Timmy und griff nach einem großen, bunten Kuvert. Als er den Inhalt herausgenommen und entziffert hatte, wurden seine Augen riesengroß. »Ein Pferd, Mom, ich kriege ein Pferd«, rief er glückselig.
    Lauren runzelte die Stirn, und Callan legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm.
    »Keine Sorge, es ist nicht so, wie du

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