Oft
Richtung.
»Die beiden verstehen sich gut, oder?«
»Callan, bitte …«, wollte Lauren abwehren, doch er unterbrach sie sofort.
»Keine Angst, ich will dich nicht zu etwas drängen. Es ist nur so, dass Ryan einer meiner ältesten und besten Freunde ist, und ich mache mir ein wenig Gedanken um ihn. Nachdem das mit seinem Bein passiert ist, wird er nie wieder an einem Rodeo teilnehmen können, und ich habe ein bisschen befürchtet, dass er den Halt verliert. Aber wenn ich ihn so mit Timmy sehe, war meine Sorge wohl unbegründet.«
Lauren starrte ihn an, als hätte sie ein Gespenst gesehen. »Was?«
»Naja, ich finde es gut, dass du ihn mit Timmy …«
»Das meine ich nicht«, unterbrach sie ihn. »Hast du gesagt, er wird nie mehr ein Rodeo reiten können?«
Callan nickte. »Ja, und das ist ziemlich schade, er war wirklich sehr gut.«
»Aber … aber ich dachte … also, wenn sein Bein wieder in Ordnung ist …«
»Nein«, Callan schüttelte den Kopf, »sein Bein wird wohl nie mehr in Ordnung kommen.«
24
Während Lauren noch Mühe hatte, diese unerwartete Information zu verdauen, war Callan aufgestanden und setzte sich zu Ryan und Timmy an die Theke, wo die beiden eifrig dabei waren, eines der Spiele zu testen. Lachend und scherzend wetteiferten sie um den Sieg, und nach einer Weile gesellte Adrian sich ebenfalls zu ihnen.
»Da ich demnächst selbst Vater werde, kann es wohl nicht schaden, sich mal mit diesen Sachen anzufreunden«, schmunzelte er und ließ sich geduldig von Timmy die Funktionen des Kontrollers erklären.
Lauren bekam das nur am Rande mit, wie betäubt stand sie auf und ging nach hinten in die Küche, um frischen Kaffee zu kochen und einen Moment alleine zu sein.
Doch bevor sie dazu kam, sich mit Callans Äußerung auseinanderzusetzen, kam plötzlich Matt herein.
»Danke, dass du mich vorhin vor allen Leuten so gedemütigt hast«, fuhr er sie an.
»Was?«, fragte sie irritiert, mit ihren Gedanken immer noch bei dem Gespräch mit Callan.
»Tu nicht so unschuldig, du weißt genau, wovon ich spreche. Als dein künftiger Mann hätte mir der Platz neben Timmy zugestanden und sonst niemandem.«
»Jetzt mach doch nicht so ein Theater deswegen«, versuchte sie ihn zu beruhigen, »das hat überhaupt keine Bedeutung.«
»Das sehe ich aber anders«, giftete er weiter. »Üblicherweise sitzen Vater und Mutter bei ihrem Kind und nicht irgendein dahergelaufener, abgehalfterter Cowboy.«
Allmählich stieg Wut in Lauren auf. »Es war Timmys Wunsch, und ich habe keinen Grund gesehen, ihm den nicht zu erfüllen«, erwiderte sie mit mühsamer Beherrschung. »Außerdem ist Ryan kein dahergelaufener Cowboy, er ist ein alter Freund der Familie. Ich bin ihm dankbar, dass er mir mit der Renovierung hilft, und Timmy mag ihn, also hör auf, so über ihn zu sprechen.«
Matt kniff die Augen zusammen und starrte sie an. »Aha, es ist also schon so weit, dass du ihn in Schutz nimmst, das ging ja schnell. Was läuft da zwischen euch?«
»Du solltest jetzt besser wieder nach draußen gehen, bevor wir beide etwas sagen, das uns anschließend leidtun wird.«
Laurens Stimme war gefährlich ruhig, und wer sie kannte, wusste, dass sie kurz vorm Explodieren war. Matt bemerkte es jedoch nicht und setzte seine Schimpftirade fort: »Halte mich nicht für blöd, ich merke doch, wie dieser Kerl dich anguckt. Und dann deine Reaktion, als er so plötzlich auf der Hochzeit aufgetaucht ist – das sieht ja selbst ein Blinder, dass ihr nicht nur alte Freunde seid.«
»Denk eben, was du willst«, sagte Lauren kühl und wandte sich ab, damit er ihr Gesicht nicht sehen konnte, obwohl sie ihm am liebsten die Wahrheit entgegen geschleudert hätte. »Ich gebe dir zehn Sekunden, dann hast du dich entweder bei mir für dein Benehmen entschuldigt, oder du bist verschwunden.«
Matt stand einen Moment schweigend da und überlegte, was er nun tun sollte. Am liebsten hätte er sie geohrfeigt, um sie zur Besinnung zu bringen, und ihr die Flausen auszutreiben, die sie hinsichtlich ihres kleinen Bastards ständig im Kopf hatte. Doch natürlich würde er das nicht tun, sondern weiterhin den liebevollen Verlobten spielen. In den letzten Tagen war es ganz gut gelaufen, und das würde er jetzt nicht aufs Spiel setzen, so sehr ihn ihr Verhalten auch ärgerte. Noch ein oder zwei Wochen, dann würde er darauf bestehen, dass sie einen Hochzeitstermin festlegten, und diesen auch so schnell wie möglich hinter sich brachten.
»Also, was ist
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