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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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werden, sich in der Damenschuhabteilung aufzuhalten. Eamonn gesellt sich zu uns. »Sarah, Selina und ich werden gleich aufbrechen. Können wir dich vorher mal kurz sprechen?«
    »Ja sicher«, sage ich und verlasse Simon und Tristan.
    »Ich fand dich umwerfend heute Abend. Wirklich«, sagt er.
    »Ich danke dir, Eamonn. Aus deinem Mund bedeutet mir das sehr viel.«
    »Es gibt da eine Rolle in Eamonns aktuellem Film, für die Sie perfekt geeignet wären«, sagt Selina. »Die möchten wir Ihnen gerne anbieten. Doch das würde bedeuten, dass Sie nach L.A. fliegen müssten. Wäre das okay für Sie?«
    Ich starre sie an.
    »Sagen Sie das noch mal«, sage ich leise.
    »Wir würden Sie gern nach L.A. holen, damit Sie dort in Eamonns nächstem Film eine Rolle übernehmen«, lacht sie.
    Ich starre sie weiterhin fassungslos an. Dann lächele ich. Aber es ist kein normales Lächeln, denn als meine Lippen sich auseinanderziehen, fange ich an zu heulen. »Wirklich?«, quieke ich.
    Sie nicken beide und lächeln.
    Es dauert zwei Sekunden, um von der glamourösen Premierenschauspielerin zu einem verheulten Häufchen zu werden. Ich wische mir die Tränen aus den Augen, und meine Hände sind schwarz vom rinnenden Augen-Make-up. Bei dem Versuch, mich zu bedanken, wechseln sich Lachen und Weinen ab. Eamonn und Selina sorgen dafür, dass ich mich hinsetze, und füllen mir mein Glas nach. Selina reibt mir den Rücken, damit der einsetzende Schluckauf aufhört.

    »Ich freue mich so sehr. Ich wollte Sie schon immer mal für eine gute Produktion casten. Schon allein wegen dieses Vorfalls mit Rachel Bird, und in der Casualty -Folge hatten Sie ja nur die paar Zeilen.«
    »Rachel Bird?«, hakt Eamonn nach.
    »Ach, bloß so eine dürre blonde Schauspielerin, die sich ihren Busen hat vergrößern lassen und einen Blog über Bettgeschichten betreibt.« Selina hebt dabei die Nase an, als setze bereits die Erwähnung von Rachel Bird unangenehme Gerüchte frei. Ich schiele auf Eamonn. Er wirkt nachdenklich. Ich darf jetzt nicht mehr heulen und muss das Thema wechseln. Ich schniefe noch einmal laut.
    »Erzählt mir doch mal alles über den Film«, schaffe ich einzuwerfen.
    Selina schaut auf ihre Uhr und dann auf Eamonn.
    »Wir müssen wirklich gehen. Eamonn bringt mich nach Charing Cross, von dort kann ich mit dem Zug nach Hause fahren. Wir werden Sie morgen anrufen und Ihnen per Kurier das Drehbuch schicken.« Sie nimmt ihre Tasche und ihren Mantel.
    »Ja, wir müssen uns unterhalten«, sagt Eamonn zu mir. Dann zieht er seine Brauen hoch.
    Natürlich hat er mitbekommen, dass diese Rachel Bird seine Rachel Bird sein könnte. Ein kurzer Blick in meine Kristallkugel sagt mir, dass mir eine eindringliche Befragung durch Eamonn Nigels bevorsteht, und diese Aussicht finde ich ganz und gar nicht erfreulich.

57
    »Mein Gott, ist das lecker«, begeistert er sich.
    »Mein Gott, wie das stinkt«, murmele ich und fege das unidentifizierbare Stückchen Kebab weg, das gerade aus seinem Mund gerutscht und auf meinem Rock gelandet ist.
    Paul und ich sitzen in einem schwarzen Taxi und fahren nach Mortlake.
    »Möchtest du was davon?«, fragt er und bewegt das durchgeweichte Pitabrot in meine Richtung.
    »Nein, danke. Ich bin betrunken, aber so betrunken nun auch wieder nicht.« Ich lächele. Er zuckt mit den Schultern.
    »Denkst du eigentlich nie darüber nach, was du da isst? Es könnten Pferdegedärme oder Schweinsfußnägel sein«, doziere ich.
    »Sare«, würgt er. »Ich versuche zu essen.«
    »Ich hoffe nur, du erlebst den morgigen Tag noch«, sage ich weise.
    Ich lehne mich zurück und beobachte das draußen vorbeifliegende London. Noch immer ist es unfassbar für mich, dass ich einen Film in Los Angeles machen werde. Mein Dad hatte eine Träne im Auge, als ich es ihm erzählte. Mein Handy läutet.
    »Bald wirst du eine berühmte Hollywoodschauspielerin sein.« Paul lächelt und summt vor sich hin.

    Kichernd hole ich mein Telefon aus der Tasche. Es ist Rachel Bird. Mist.
    »Hi Rachel«, sage ich gelassen.
    »Ich hab’s vermasselt, Sarah. Ich habe alles verdorben. Komplett vergeigt!«
    »Jetzt beruhige dich doch, Rachel, ich kapiere es ja.«
    »Ich bin so blöd! Ich bin so blöd!« Auf der Hysterieskala von eins bis zehn bewegt sie sich bereits bei achteinhalb.
    »Atme, Rachel, atme.« Ich höre sie ein paarmal tief durchatmen. »Okay, und jetzt erzähl mir, was passiert ist«, sage ich sanft, als sie auf sechs heruntergekommen ist.
    »Ahhhh, oh mein Gott, ich

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