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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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zu lassen, und dass du vielleicht der netteste Mensch auf diesem Planeten seist. Dann habe ich sie nicht mehr gesehen, bis ich ihr an dem Tag über den Weg gelaufen bin, als ich zu dir kam und dich für das Löschen meines Blogs verantwortlich machte. Du warst so verliebt und sie ebenso, also hielt ich es für das Beste, mich nicht einzumischen.«
    Ich höre Eamonn seufzen. Paul betritt den Raum. Feucht. Kleines Handtuch. Perfekt. Ich sehe an seinem Blick, dass es ihn überrascht, mich am Telefon anzutreffen. Ich verziehe entschuldigend das Gesicht und forme lautlos
die Worte »Eamonn« und »Nigels« und »Albtraum«. Als Eamonn sich wieder rührt, lasse ich Paul allein im Raum zurück und setze mich draußen im Flur auf die dunkle Treppe.
    Wieder ein tiefer Seufzer von Eamonn.
    »Dann hast du also die Beichten einer Klosterschülerin gelesen?« Er spricht jetzt sehr leise.
    »Hm.«
    »Die hat bestimmt jeder gelesen. Ziemlich gewagtes Zeug.« Er seufzt.
    »Hm.« Das ist gut so, Sarah. Bleib einsilbig. Lass es ihn aussprechen. Dann kannst du ins Schlafzimmer zurück.
    »Oh Sarah«, sagt er, aber er hält an der letzten Silbe meines Namens lange fest, und als er sie loslässt, weint er. Oh mein Gott, hilf mir, ich habe einen weinenden Mann am Telefon und einen nackten im Schlafzimmer. Ich lasse ihn eine Weile schniefen.
    »Das ist erbärmlich«, sage ich ernst.
    »Was?«, schluckt er alarmiert.
    »Dieses Schniefen. Ich möchte richtiges Weinen hören. Rachel hat das viel besser gemacht, als sie mich vorhin anrief. Komm schon, wehklage vernünftig«, befehle ich ihm.
    Eamonn tut wie ihm geheißen. Ich höre ihn schluchzen. Ich höre es mir eine Weile an. »Geht das nicht besser? Ich möchte Schluckauf. Na mach schon, Schluckauf!«, brülle ich ihn an.
    Das dämpft ihn, und er fängt an zu lachen. Ich höre, wie er sich die Nase schnäuzt. Das ist nicht angenehm.
    »So, so, dann hat sie dich also angerufen? Und war sie aufgebracht?«, erkundigt er sich vorsichtig.
    »Hm«, sage ich. Wieder zurück zur Einsilbigkeit.
    »Tatsächlich?«

    »Na ja, eher am Boden zerstört und untröstlich.«
    »Oh nein, das arme Mädchen!«, sagt er und klingt nun wirklich besorgt.
    »Eamonn, ich glaube wirklich, dass sie bereit ist, alles für dich aufzugeben. Du musst einfach für dich herausfinden, ob du damit klarkommst, dass sie eine Vergangenheit hat.«
    »Ich danke dir, Sarah, und du warst heute Abend übrigens wirklich großartig.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Nigels.«
    »Und dann wollte ich dir noch sagen, dass mir dein Freund Simon gefällt.«
    »Ja, er ist sehr speziell, nicht wahr?«
    »Ich habe über seine Idee mit dem Hilfsprojekt nachgedacht.«
    »Es ist mehr als bloß eine Idee. Er hat bereits für zwanzig Kinder einen Flug nach Brasilien gebucht. Sie fliegen in zwei Monaten.«
    »Ich würde ihn gern unterstützen, finanziell und auch sonst. Ob er sich beleidigt fühlen würde, wenn ich ihm das anbiete?«
    »Er würde sich vor Freude nicht mehr einkriegen, Eamonn.«
    »Gib ihm meine Nummer. Ich überlasse die Entscheidung ihm, ob er mich kontaktieren möchte. Ja, er ist ein fantastischer junger Mann.« Das klang beängstigend danach, als würde Eamonn sich auf einen gemütlichen Plausch einstellen.
    »Ähm, ich muss jetzt aber wirklich ins Bett.«
    »Natürlich, entschuldige. Besten Dank und eine gute Nacht, Sarah.«
    Ich lege auf und schalte mein Telefon aus.
    »Es tut mir fürchterlich leid, Paul, aber jetzt komm her,
du hinreißender Mann«, flöte ich, als ich das Schlafzimmer betrete.
    »Oh!«, füge ich hinzu, als ich meinen hinreißenden Mann mit ausgebreiteten Armen unter der Decke liegen sehe, den Kopf aufs Kissen zurückgeworfen und den Mund geöffnet.
    »Blöde Blogs«, brumme ich leise und versuche, mich auf den fünf Zentimetern freiem Platz zusammenzurollen, die er für mich übrig gelassen hat.

59
    > Sarah,
    es tut mir so leid! Ich muss eingenickt sein, während du am Telefon warst. Ich war so geschafft. Ich musste am Abend zuvor lange arbeiten und bin früh aufgestanden, damit ich mir dein Stück ansehen konnte. Außerdem hatte ich gestern nichts gegessen. Bitte entschuldige, wenn ich mich dir gegenüber wie ein Vollidiot aufgeführt habe. Wenn ich nichts esse, bin ich sehr reizbar. Ich habe dich gar nicht weggehen hören. Du scheinst sehr früh aufgebrochen zu sein.
    »Ja, ich bin unheimlich früh aufgebrochen, weil du geschnarcht hast, als hättest du ein Problem mit deinen Nasennebenhöhlen, und dein Atem

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