Oh Happy Dates
da ich zum Abendessen Simons gesunde Makrelenpasta gegessen habe und die Kohlensäure mir Aufstoßen verursacht. Ich trinke es, versuche aber mein Rülpsen zu unterdrücken.
Ich beginne mit dem Aufstieg ins Busen-Paradies. Es ist eine riskante Wanderung, da ich versuche, weder mein Bier zu verschütten noch meine Handtasche gegen das Bier von jemand anderem zu rempeln, während ich meine Blicke durch den Raum schweifen lasse. Ich hoffe, Paul
inmitten der Gesichter zu entdecken, der mir dann erzählt, er sei auf dem Heimweg vom Speed-Dating überfallen worden und habe meine Nummer verloren. Plötzlich spüre ich etwas Kaltes, Feuchtes in reichlicher Menge auf meinen Aufreißerschuhen. Ich schaue nach unten, und meine wunderschönen Wildlederstilettos sind mit weißem Schaum bedeckt.
»Oh, bitte nicht!«, stöhne ich. Ich blicke auf, um das Gesicht des dämonischen Mannes zu entdecken, der meine Schuhe ruiniert hat. Aber stattdessen schaue ich in die blauen Augen eines Cherubs. Das Gesicht des Mannes vor mir wird von blonden Haaren umrahmt. Er ist ein wenig rundlich und scheint wegen meiner Schuhe sehr besorgt zu sein.
»Tut mir leid«, sagt er und sieht mich mit einem verlegenen schiefen Lächeln an. »Das sind aber wirklich hübsche Schuhe.«
»Oh, kein Grund zur Sorge. Sie sind schon alt!«, lüge ich. »Tut mir leid, dass du dein halbes Bier verschüttet hast. Ich habe nicht aufgepasst. Ich halte Ausschau nach meiner Freundin.«
Ich treffe die Entscheidung, in der Nähe des Cherubs zu bleiben.
Ich stelle mich dreißig Zentimeter von ihm entfernt hin und tue so, als würde ich die Großleinwand anstarren, sei jedoch gleichzeitig ein wenig ängstlich und besorgt wegen des Verbleibs meiner Freundin. Da fühle ich plötzlich schwitzige, haarige, nackte Haut, die sich gegen meinen eigenen nackten Arm presst. Die nackte Haut gehört zum Arm eines großen dicken Kerls in einer Fankutte. Er hat dort, wo die meisten Menschen zwei Schneidezähne haben, nur einen. Ich glaube, er sagt: »Du bist zu hübsch, um allein hier zu sein.« Das habe ich nun von meiner blöden
Taktik! Ich lächele, weil man mir auf der Klosterschule beigebracht hat, zu allen immer höflich zu sein. Ich glaube, dass er etwas über Wayne Rooney sagt.
»Ich habe Beine wie Wayne Rooney«, lasse ich vernehmen. Keine Ahnung, warum ich das sage. Es war einfach das Erste, was mir dazu einfiel. Außerdem ist es traurigerweise wahr. Als er lacht, landet ein wenig Speichel auf mir.
»Meine Exfrau auch«, sagt er.
Mist, denke ich.
Das Spiel beginnt. Es ist ziemlich gut. Wie schaffen sie das nur, so viel zu rennen? Mir kommt der Gedanke, dass die himmlischen Heerscharen eines Tages in Gottes Garage spielten, wo er an seiner Schöpfung des perfekten Mannes gearbeitet hatte. Die ungezogenen Engel ließen das perfekte Geschöpf fallen, und es purzelte hinunter auf die Erde, wo es dann als Freddie Ljungberg bekannt wurde. Meiner Vorstellung nach sind wir Liebende aus Kindertagen, im Moment nur getrennt, damit ich mich auf meine Schauspiel-, Kellnerinnen- und Bloggerinnenkarriere konzentrieren kann, während er hinter seinem Fußball her ist. Bald werden wir zusammen in der Toskana sein.
Plötzlich befindet sich mein Kopf in der Achselhöhle des großen dicken Kerls. Jemand hat ein Tor geschossen. Ich muss mich konzentrieren. Ich werde ganz gut darin, die geballte Faust nach oben zu recken, wenn ein Spieler was Gutes macht. Meine Lieblingsreaktion ist jedoch der »Polnische Bedienung ohne Freund«-Missmut, wenn jemand einen Pass nicht kriegt. Das macht Spaß.
In der Halbzeit geht der große dicke Kerl aufs Klo. Ich versuche, es mir nicht auszumalen. Cherub lächelt in meine Richtung. Ich sehe nach, was hinter mir ist. Den Spielautomaten wird er wohl nicht meinen. Offenbar lächelt er mich an. Ich grinse zurück.
»Wo ist dein Freund abgeblieben?«
»Mm, er ist nicht mein Freund, er ist mein Aufpasser. Ich nenne ihn Beast II.«
Er lacht!
»Nein, ich habe keinen Freund und bin ihm gerade erst begegnet.«
»Ich kann nicht glauben, dass du keinen Freund hast.«
»Also, ich bin unglaublich lustig und klug und schüchtere auf diese Weise die meisten Männer ein.« Er lacht wieder! Ich versuche, meinem Redefluss Einhalt zu gebieten, weil ich weiß, dass ich es versauen werde. Außerdem habe ich Mühe, mein Rülpsen zu unterdrücken. Ich schaue auf die Leinwand zu den Halbzeit-Kommentatoren. Offenbar nimmt man mir meinen Eifer nicht ab.
»Möchtest du noch
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