Oh Happy Dates
Vater würden die Klosterschule verklagen, wenn sie davon erführen. Sie würden mich für den Rest meines Lebens mit Nippel-Gags und Selbsthilfeweisheiten verfolgen. Julia hat die Geschichte noch nicht gelesen, weil ihr Server zusammengebrochen ist. Ich fürchte mich schon vor dem Moment, wenn sie es tut und ihr beißender Witz wie eine Nagelbombe explodiert.
4. Die Leser meines Blogs finden mich überhaupt nicht lüstern und erregend. Ich habe bisher Kommentare von drei neuen Lesern, aber die lauten:
> Rechtschreibung und Interpunktion sind entsetzlich. Chris
Worauf ich erwiderte:
> Du kannst dir deine Interpunktion sonst wohin schieben. @!&..’:{{-=) (ist das genug Interpunktion für dich?)
Dann bekam ich Folgendes:
> Was glaubst du denn, wer du bist, e.e.cummings? Anonymus
Aber dann passierte dies:
> Das ist so schlecht formuliert, als hätte Phil Mitchell aus den EastEnders versucht, eine Sexstory zu schreiben. Rhodri
Mich packte der Zorn. Ausgerechnet der dumpfe Blödmann Phil Mitchell!! Ich antwortete:
> Lieber Rhodri,
aufgrund Ihrer letzten Arbeitsleistungen war ich so besorgt, dass ich Ihre Kollegen fragte, ob Sie unter einem häuslichen Trauma leiden. Stellen Sie sich meine Überraschung und meinen Abscheu vor, als ich erfahren musste, dass Sie durchs World Wide Web surfen, um sich online über das Liebesleben von Fremden zu informieren. Aus diesem Grund habe ich Sie umgehend für das kommende Wochenende für einen Intensiv-Workshop für Internetabhängige in Slough eingeschrieben.
Ihr Boss
Also, ich konzentriere mich nicht auf das Negative und versuche stattdessen, an das eine Positive zu denken, das diese Erfahrung mit sich gebracht hat. Es dauert eine Weile. Wenn ich alles ausschöpfe, könnte ich bekunden, dass ich ein paar Mal öfter angeklickt wurde. Es sind inzwischen dreiundachtzig Klicks. Die kommen jedoch größtenteils dadurch zustande, dass ich meinen Blog selbst anklicke, weshalb sie eigentlich nicht zählen.
Aber wie immer, wenn eine Sache im Leben so richtig den Bach runtergeht, beschließt der Rest, einfach im Kielwasser mitzuschwimmen. Mein Hintern ist noch breiter geworden. Im Moment sitze ich nur mit einem Slip bekleidet auf einem Stuhl. Beim Blick nach unten denke ich: »Oh mein Gott, wie zum Teufel konnte der größte Windbeutel
der Welt auf meinem Schoß landen?«, ehe mir klar wird, dass es mein Schoß ist . Hebe ich meinen Blick, wird die Aussicht auch nicht besser, weil ich mir im Internet gerade die Männer anschaue, die bei Love Direct zur Verfügung stehen.
»Deine reizende Mum ist am Telefon«, ruft Simon und hämmert an meine Tür. Ich wickele mir ein Handtuch um die Hüften, weil ich verhindern möchte, dass der Anblick meines Hinterns Simon sämtliche Frauen für den Rest seines Lebens verleidet, und eile dann davon, um mit meiner wunderbaren Mutter zu sprechen.
»Hallo Läuferin. Wie geht es dir?«, frage ich und mache es mir auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem.
»Oh Sarah«, seufzt meine Mum.
»Oh Mum«, seufze ich zurück.
»Oh Sarah«, seufzt sie wieder, wenngleich ich diesmal ein zartes Kichern in ihrer Stimme mitschwingen höre, das sie jedoch zu unterdrücken versucht.
»Oh Val«, kichere ich zurück.
»Oh Sarah«, sagt sie wieder, aber diesmal hört es sich ernsthafter an.
»Oh Sarah, was?«
»Oh Sarah, dein Dad ist so enttäuscht.«
»Warum? Was hat er getan?«, frage ich fasziniert.
»Also, er hat sich einen Computer gekauft …«, fängt sie an.
»Oh?«, sage ich und höre plötzlich auf zu atmen. Bitte, lieber Gott, mach, dass er nicht weiß, wie er damit umgehen soll, und dass er meinen Sexblog nicht gelesen hat. Bitte.
»Du weißt ja, wie dein Vater ist. Er hat ihn noch nicht mal ausgepackt.«
»Oho.« Ich bin so unglaublich erleichtert, dass ich kichern muss.
»Wir haben einen Computerkurs angefangen, der vom Seniorenklub angeboten wird. Bevor du jetzt irgendwas sagst, es ist ein sehr guter Kurs. Außerdem ist er sehr preiswert: Fünfzehn Pfund für das ganze Semester, und wir sind nur zu siebt im Kurs. Wir sind die Jüngsten. Man könnte sogar sagen, weitaus die Jüngsten. Patrick aus Irland ist altersmäßig am nächsten an uns dran, und er ist zweiundsiebzig. Ein netter Mann, trinkt vielleicht ein bisschen zu gern seinen Whisky.«
»Das ist großartig, Mum. Dann können wir uns ja bald mal E-Mails schicken!«
»Hm, nun ja, ich weiß nicht, ob wir noch mal dort hingehen. Weißt du, Sarah, am Ende der Lektion heute hat dein Dad
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