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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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kann man nicht enttäuscht werden. Darüber waren wir uns auch gerade einig.«
    Worauf ein ausgewachsener +leidenschaftlicher Dialog über Essen folgt. Ich bestelle ein Brötchen mit Rührei und Schinken. Die Leute sind zu Recht beeindruckt. Doch das Ei ist nicht so weich, wie ich es gern hätte. Aber euphorisch bin ich trotzdem. Ich habe eine ganz wichtige Entdeckung gemacht: Die Kunst des Gesprächs besteht darin, sich übers Essen zu unterhalten. Vermutlich werden wir alle zusammen Weihnachten feiern, so gut, wie wir miteinander ausgekommen sind.
     
    Erhitzt, atemlos und aufgeregt kehre ich in meinen Wohnwagen zurück. Ich wünschte, ich hätte meinen Laptop
dabei. Am liebsten würde ich von meiner Entdeckung gleich in meinem Blog berichten. Ich könnte sogar ein Buch schreiben, Schinkensandwiches und die Kunst des Liebens . Maureen war offenbar eingedöst. Als ich die Tür aufmache, wacht sie erschreckt auf.
    »Marcus?« Sie zuckt zusammen.
    »Wer? Nein, es ist Sarah. Tut mir leid, dass ich Sie aufgeweckt habe, Maureen.«
    »Kein Grund zur Besorgnis, meine Liebe.« Sie beugt sich vor und macht mit ihren Armen rudernde Bewegungen in Richtung Fußboden. Mir schwant, dass sie offenbar versucht, ihr auf den Boden gefallenes Strickzeug aufzuheben, aber aufgrund ihres üppigen Busens und der fülligen Leibesmitte nicht drankommt. Ich reiche ihr das Strickzeug.
    »Danke, meine Liebe. Ich sollte wirklich mit Yoga anfangen.«
    »Ja«, lache ich, »ich auch!«
    »Sie sind ziemlich gerötet und erregt, Sarah, ist da womöglich ein Mann im Spiel?«, meint sie scharfsinnig.
    »Nun ja, gewissermaßen schon«, gebe ich verschämt zu.
    »Das hört sich interessant an. Erzählen Sie doch mal.«
    »Okay, aber bremsen Sie mich, falls ich Sie langweile!« Ich fange an. Und schon bald erzähle ich ihr meine ganze Lebensgeschichte. Alles über den Blog und das Kennenlernen von Paul und wie Paul sich als ein Stück Dreck erweist und dass ich jetzt mit meinen Abenteuern fortfahre. Dann schildere ich ihr stolz meinen Gang zum Frühstückswagen.
    Während der ganzen Zeit nickt und kichert Maureen und gibt bei den enttäuschenden Stellen richtige Schmerzenslaute von sich. Am Ende meiner Tirade bin ich hoffnungslos
in Maureen verliebt und hoffe, dass sie mich als ihre Enkelin adoptiert und mich bittet, zu ihr zu kommen und mit ihr zusammenzuleben.
    Sie lächelt freundlich, dann zwinkert sie mir zu.
    »Ich hätte da vielleicht eine sehr gute Idee, Sarah. Ich habe einen seh …«
    An der klapprigen Wohnwagentür wird heftig geklopft, und der großartige Gus aus dem Norden ruft: »Sarah Sargeant, fertig machen für die Maske!!«
    Ich schaue Maureen an, und es juckt mich zu erfahren, was das für eine wunderbare Idee sein mag.
    »Ich erzähle es Ihnen später, meine Liebe, aber erinnern Sie mich bitte daran, damit wir es nicht vergessen!«
    »Da besteht keine Gefahr, Maureen«, sage ich mit einem Lächeln und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. Diese impulsiv zur Schau gestellte Zuneigung überrascht uns beide.
    Ich laufe zum Wohnwagen der Maskenbildner; ich liebe diese Wagen, weil es dort in Hülle und Fülle Make-up und Leute gibt, die wissen, wie man damit umgeht. Dieser hier ist keine Ausnahme. Eine reizende Dame namens Helen nimmt sich meines makelbehafteten Gesichts an und trägt Qualitätskosmetika auf. Ich verlasse die Maske und überlege, ob Maureen nicht Helen bitten könnte, ebenfalls bei uns zu wohnen.
    Ich werde zum Set von Casualty gefahren. Ich sehe den Eingang zum Krankenhaus, den Mum und ich uns seit Jahren Woche für Woche im Fernsehen anschauen. Kabel und Scheinwerfer schleppende Männer wimmeln überall herum wie Ameisen. Ich bemerke, dass Männer, die schwere Gegenstände schleppen, weitaus attraktiver sind als Männer, die keine schweren Gegenstände schleppen. Ich werde ins Casualty -Studio geführt und einem rotznasigen
Jungen vorgestellt, der wie ein Siebenjähriger aussieht.
    »Das ist Alfie, er wird Ihren Sohn spielen«, erklärt man mir.
    »Hi Alfie.« Ich lächle. »Soll ich ein Taschentuch für deine Nase holen?« Ich bemühe mich um einen mütterlichen Ton.
    »Nee, das ist Make-up!«, erklärt er mir.
    »Cool«, sage ich.
    »Ja, Rotz-Make-up!« Er kichert und betont das Wort »Rotz«, und mir wird klar, dass dieses Wort bei ihm zu Hause tabu ist.
    »Darf ich es mal anfassen?«, frage ich fasziniert. Er nickt. »Igitt!«, kreische ich, als mein Finger Alfies Maske berührt. Er kichert. »Ich bin richtig

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