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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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eine Zigarette, an der man zieht. »Ich bin Ihr Nr. 1 Fan.«
    »Oh.«
    Ich schließe die Tür und renne ins Haus. Ich muss mir Simon dafür vorknöpfen, dass er mir ständig damit in den Ohren liegt, ich solle mich mit Phil, dem Beleuchter, verabreden. Meinem Nr. 1 Fan.

35
    Ich hasse Plastikbecher. Die bewirken bei mir, dass ich kleckere. Und man trifft mich deshalb in Theaterbars häufig kleckernd an. Aus irgendeinem Grund bildet sich bei mir zwischen meinen Lippen und dem darangeführten Plastikbecher ein kleiner, unüberwindbarer Graben. Natürlich möchte ich wirklich nicht kleckern, wenn ich den für mich infrage kommenden Junggesellen kennenlerne, aber ich brauche diesen Wein, um meine Nerven zu beruhigen. Ich nehme einen großen Schluck. Eine Hand berührt meine Schulter.
    »Sind Sie Sarah Sargeant?«
    Ich zucke zusammen und wirble herum. Beim Zusammenzucken fliegt mir der Plastikbecher aus der Hand.
    »Oh Mann!«, keuche ich wegen des in der Luft verteilten Weins. Dann lasse ich die Person vor mir auf mich wirken. Ich dachte, Paul sähe gut aus, aber verglichen mit diesem Mann sieht Paul aus wie Krümelmonster an einem schlechten Tag. Er sieht aus wie Jude Law, aber ohne den leicht einfältigen Gesichtsausdruck. Ich danke dir, lieber Gott! Danke, Eamonn, dass du mich sitzen gelassen hast. Danke, Casualty . Der attraktive Mann vor mir schaut auf die Weintropfen, die an meinem Kinn hängen. Ich wische sie rasch ab, reibe meine Handfläche so unauffällig wie möglich am Kleid trocken und reiche die Hand dann endlich diesem Inbegriff männlicher Perfektion, der vor mir steht.

    »Marcus?«, frage ich.
    »Entschuldige, Sarah, dass ich mich verspätet habe.«
    »Das macht doch nichts. Mir kam nur gerade die Idee, etwas Wein durch die Gegend zu schütten, während ich warte.« Ich lächele nervös, während er meinen Becher und meine Habseligkeiten vom Boden aufhebt.
    »Gut so, wie wäre es mit einer Flasche Champagner? Ich habe die Kritiken zu diesem Stück gelesen, und die sind allesamt fürchterlich. Falls es tatsächlich so eine Qual ist, wäre mein Vorschlag, dass wir auf die zweite Halbzeit pfeifen und stattdessen Essen gehen. Ich habe für alle Fälle schon mal einen Tisch reserviert.«
    Wenn ich mir die perfekten Worte ausmalen sollte, die ich von einem Mann bei einer Verabredung gern hören möchte, dann wären es genau diese Worte von Marcus. Auch wenn ich diesen Mann gerade erst kennengelernt habe, halte ich es nicht für voreilig zu behaupten, dass ich in fünfzig Jahren mit Freuden seinen Urinbeutel leeren würde.
    »Jippie!«, kreische ich.
    Er betrachtet mich zögerlich. »Jippie?«, fragt er.
    »Ja, ein kindisches Wort, um Begeisterung zum Ausdruck zu bringen«, konstatiere ich.
    »Oh ja, in der Tat«, erwidert er in knappem Ton.
    »Haben wir uns jetzt plötzlich in ein Oscar-Wilde-Stück verirrt?«, frage ich.
    Er kichert und führt mich an die Bar, wo er sämtliche herzhaften Snacks kauft, die sie im Angebot haben, sowie eine Flasche Champagner.
    »Hier, lass mich das übernehmen«, sage ich und hole meine weingetränkte Kreditkarte aus meiner Tasche. »Ich habe schließlich nichts für die Eintrittskarte bezahlt.« Er sieht mich an. Dann reißt er mir die Bankkarte aus der Hand und steckt sie sich in seine Gesäßtasche.

    »Die gebe ich dir am Ende des Abends zurück. Ich habe strikte Anweisung von meiner Großmutter, keinesfalls zuzulassen, dass du heute Abend irgendetwas bezahlst. Ich bin schon zu spät gekommen, und du musstest dir dein Programmheft selbst kaufen. Das ist ja fast schon ein verdammter Rollentausch!«, ruft er.
    »Ein verdammter Rollentausch«, wiederhole ich mit tiefer Stimme. Es gibt nur wenige Dinge, die mir mehr bedeuten als ein perfekt intonierter Fluch. Während die Mehrheit der Bevölkerung mich anschauen würde, als hätte ich das Tourettesyndrom, wenn ich solche von ihnen gesagten Worte wiederhole, sieht Marcus mich an und lacht.
    »Der Abend verlangt nach guter Planung«, sagt er, füllt seine Taschen mit den Knabbereien und versteckt zwei Champagnergläser in seinen Ärmeln. »Kannst du vielleicht diese Flasche in deinem Mantel verstecken?«, erkundigt er sich, als wäre es eine Frage von extremer Wichtigkeit.
    »Ja. Das gehört zu meinen besonderen Fähigkeiten. Nun, eigentlich ist es meine einzige.« Ich schiebe mir die Flasche unter meinen Arm und in meine Jacke.
    »Sehr gut«, ruft er beeindruckt. »Du hast deine Jugend offensichtlich sinnvoll verbracht. Nun

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