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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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neidisch, Alfie, ich möchte auch so ein Make-up!«, sage ich, und da schiebt Alfie seine kleine Hand in meine leicht klebrige.
    Wir werden zum Set geführt und fangen an, unsere kleine Szene einzustudieren. Ich genieße es regelrecht, einen verrotzten Sohn zu haben, bis Alfie seine Zeilen so hervorragend spricht, dass mein Interesse an dem talentierten kleinen Kerl schlagartig erlischt. Wir drehen die Szene in gefühlten viereinhalb Minuten ab. Und ehe mir Zeit bleibt zu sagen: »Alle mit einem Werkzeugkasten, nehmt mich!«, werde ich schon wieder zum Wohnwagen zurückgefahren. Einerseits, sage ich mir, habe ich mein Geld hier fast schneller verdient als eine Edelkurtisane, andererseits habe ich es versäumt, einen gut bezahlten Mann zu finden, der beim Fernsehen arbeitet und älter ist als sieben Jahre. Ich öffne die Wohnwagentür, und Maureen blickt von ihrem Strickzeug auf.
    »Oh meine Liebe, was ist schiefgelaufen?«
    »Ach, die Szene war gut, wirklich. Aber keine Chance,
einen Mann zu finden, der diese leicht übergewichtige Nebenrollen-Schauspielerin fürs Leben haben möchte«, lamentiere ich melodramatisch.
    Maureen kichert.
    »Danke, Maureen, dass Sie meinen lieblosen Zustand komisch finden.«
    »Nicht doch, Sie Drama-Königin, ich habe den perfekten Mann für Sie«, sagt sie und deutet dabei auf ihr Gestricktes. »Marcus, meinen Enkelsohn.«
    »Tatsächlich?«, sage ich misstrauisch.
    »Hmm. Er ist ein reizender junger Mann.«
    »Wie jung?«, frage ich vorsichtig, angesichts des scheußlichen violetten Pullovers, den sie für ihn strickt.
    »Dreiunddreißig.«
    »Dreiunddreißig!«, seufze ich. »Dreiunddreißig ist das perfekte Alter für meinen zukünftigen Lebenspartner.«
    »Ja. Er wird Ihnen gefallen. Er ist ein wunderbarer Fotograf«, erzählt sie mir vertraulich.
    »Hm, Maureen, verzeihen Sie und nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber wenn er so wunderbar ist, warum ist er dann noch Single?«
    »Wie lange, sagten Sie, sind Sie Single, Sarah?«
    Ich schnappe nach Luft und lächele. Ich bin beeindruckt.
    » Touché! «, sage ich, weil man das als Schauspielerin so macht.
    »Ich habe einen Plan, Sarah. Er geht nächste Woche mit mir ins Theater. Ich werde ihm sagen, dass ich mich körperlich nicht auf der Höhe fühle, aber jemanden kenne, der das Stück gern sehen würde, und er darum Sie mitnehmen soll.«
    »Welches Stück ist es denn?«, frage ich und erwärme mich bereits für diesen Plan.

    »Das im Haymarket Theatre«, sagt sie.
    »Oh fantastisch«, sage ich. Oh mein Gott! Ich habe davon gehört. Es geht über drei Stunden, und die Kritiken sind fürchterlich.
    Ein weiterer ungestümer Schlag gegen die Wohnwagentür, und die Stimme vom großartigen Gus aus dem Norden tönt wie ein Nebelhorn: »Sarah Sargeant, bewegen Sie Ihren Hintern. Ihr Wagen wartet. Phil, der Beleuchter, bringt Sie zurück. Er wohnt in Ihrer Nähe.«
    Ich sehe Maureen an.
    »Schreiben Sie mir Ihre Telefonnummer auf, meine Liebe. Ich werde mich um alles kümmern.«
    Ich tue, was man von mir verlangt.
    »Danke, Maureen«, sage ich aufrichtig und gebe ihr noch einen Kuss.
    Sie lächelt freundlich und zwinkert mir zu.

34
    Phil, der Beleuchter, sieht alles andere als klasse aus. Er bräuchte:
    1. Fleischpasteten und eine Sitzung im Bräunungsstudio. Er sieht aus wie etwas, was man an Halloween aufhängt, um den Leuten Angst einzujagen.
    2. Eine kieferorthopädische Behandlung. Sein Schneidezahnbereich ist ein wirrer Haufen nikotinverfärbter Zähne. Vermutlich haben seine Beißerchen wegen des manischen Kauens versucht, kletternd aus seinem verkrampften Mund zu entfliehen. Phil, der Beleuchter, zermahlt unablässig Nikotinkaugummi in seinem Mund, als würde sein Wagen davon angetrieben.
    3. Eine gründliche Außen- und Innenreinigung seines Autos. Phils Auto ist so schmutzig, dass die örtliche Waschanlage bereits einen Aufkleber auf seine Hecktür geklebt hat, auf dem sie ihm ihre Dienste anbieten. Der Aufkleber pappt direkt neben den unvermeidlichen Fingerschmierereien – MACH MICH SAUBER und AUCH IN WEISS ERHÄLTLICH. Auf Phils Wagen hat jedoch jemand das AUCH IN WEISS ERHÄLTLICH in AUCH IN SCHEISS ERHÄLTLICH abgewandelt.
    Phil kutschiert mich in seinem Mondeo voll leerer Nicorette-Schachteln
nach Hause, weil alle anderen Fahrer mit ihren Luxuskarossen, komplett mit Fernsehern und beheizten Sitzen und sprechenden Türen, im Einsatz sind. Phil könnte mich jedoch auch auf einem Esel nach Hause bringen, und ich wäre

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