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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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»Sein oder Nichtsein …«, vergaß den Rest des Textes komplett und fing auf der Bühne an zu weinen.
    Ich sehe Eamonn an. Er lächelt mich mit traumverlorenem Blick an. Oh mein Gott, er wird mich im Ivy küssen!, geht es mir durch den Kopf, aber das ist auch schon mein letzter Gedanke, bevor er mich im Ivy küsst! Ein Zungenkuss! Ich werd verrückt!

40
    »Was meinst du, sollen wir Si fragen, ob wir wie Transvestiten aussehen?«, frage ich. »Ich kann das nie beurteilen.«
    Gut möglich, dass Julia und ich uns bei Discomusik-Klängen der Achtziger und mehreren Flaschen Cidre haben mitreißen lassen und etwas zu tief in die Glitzer-Make-up-Kiste gegriffen haben.
    »Nein. Wir sehen perfekt aus«, erwidert Julia, die Augen-Make-up-Schiedsrichterin.
    Wir tuschen unsere Wimpern noch mal nach.
    »Cocktail?«, frage ich.
    »Ich hätte nichts dagegen. Deine Wohnung ist mein spirituelles Zuhause mit all diesen Cocktails hier drin.«
    »Ich hole welche aus dem Kühlschrank.«Ich steige über Kisten, um aus meinem Zimmer zu gelangen. In der Diele begegne ich einem Blumenstrauß auf Beinen, komplett mit Cellophan und violettem Band.
    »Donnerwetter! Si! Das nenne ich mal einen richtigen Blumenstrauß! Da wird Ruth vor Freude einen Luftsprung machen.«
    Simon neigt den Strauß zur Seite, sodass wir einander sehen können. »Ich schenke keine Blumen, Sare. Ich würde lieber dreißig Pfund für ein Geschenk ausgeben, das nicht stirbt. Ich würde beispielsweise dreißig Pfund für ein Mondscheinpicknick ausgeben oder ein …«
    »Hmm«, murmele ich. Es empfiehlt sich im Allgemeinen,
Simons Schimpfkanonade gegen Schnittblumen nicht zu ermutigen. Die kann dauern.
    »Du bist also wieder bereit, ›I Will Survive‹ zu singen?«, erkundigt er sich. Ich wusste, wir hätten uns vorher Schminktipps einholen sollen.
    »Es ist Nikkis Junggesellinnenabschied«, verteidige ich mich.
    »Willst du mir die hier nicht mal abnehmen?«, schlägt er vor.
    »Sind die für mich?«, kreische ich. Ich nehme die Blumen entgegen, als wäre ich eine Primaballerina am Ende einer hinreißenden Vorstellung von Schwanensee .
    Julia kommt in die Diele.
    »Was muss ein Mädchen hier tun, um einen Cocktail zu kriegen?«, schmollt sie. Doch als sie meine Blumen sieht, schnellt ihre Stimme gleich um drei Oktaven nach oben. »Oh mein Gott! Sare! Wer schenkt dir denn Blumen?«
    Ich öffne die kleine Karte, die am Cellophan befestigt ist. Für eine wunderbare Frau. Ich freue mich darauf, dich zu sehen, wenn ich aus L.A. zurückkomme. Mit herzlichen Grüßen von Eamonn Nigels .
    Simon bläht seine Brust auf, legt dramatisch die Hand aufs Herz und stimmt seinen neuen Lieblingssong an: »Großpapa, wir lieben dich.« Es ist seine eigene geniale Bearbeitung von »Grandma, We Love You«. Er wird immer besser darin. Sollte er auch. Schließlich übt er täglich. Beide lachen, bis Julia aufhören muss, weil sie sich verschluckt hat. Ich gehe in die Küche, um uns ein paar Cocktails zu holen, und kehre dann in mein Zimmer zurück. Ich setze mich auf das ungemachte Bett.
    »Du siehst traurig aus für eine Frau, der man gerade einen ganzen Blumenladen geschenkt hat«, meint Julia und gesellt sich zu mir.

    »Hm.«
    »Was ist denn?«, fragt sie.
    »Ich weiß nicht.«
    »Haben die Blumen dir Angst gemacht?«
    »Ja, die verderben alles. Ich will jetzt losziehen und ein Abenteuer erleben, aber wegen der Blumen werde ich Schuldgefühle bekommen. Es ist, als hätte man einen festen Freund.«
    »Wart mal. Ich dachte, du wolltest einen festen Freund.«
    »Mmm. Aber wenn ich einen festen Freund habe, muss ich mit meinem Blog aufhören.«
    »Aber du wolltest doch, dass Paul dein Freund wird.«
    »Das war was anderes.«
    »Weißt du, was du meiner Ansicht nach tun solltest? Nimm Kontakt auf zu Paul.« Immer wieder kommt Julia damit an, und normalerweise reagiere ich darauf mit einem raschen und wütenden Tritt gegen ihr Schienbein. Aber heute habe ich keinen Kampfgeist in mir.
    »Ich wünschte, er hätte sich nicht als Mistkerl erwiesen, Jules«, sage ich traurig.
    »Gib ihm doch noch eine Chance. Er ist umwerfend.«
    Ich würde ja gern. Ich würde ihn liebend gern wiedersehen und von ihm hören: »Simon hat einen Fehler gemacht, ich habe mit meiner kranken Schwester telefoniert. Ich würde dir nie wehtun. Komm her und lass mich dich festhalten und dich zum Lachen bringen und dir Lammbraten machen, und dann stürzen wir uns auf die Fortpflanzung.« Das hätte ich gern. Aber ich darf es

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