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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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nicht riskieren, noch einmal von ihm verletzt zu werden. Ich kann ihm keine zweite Chance geben und mich ein zweites Mal zum Narren machen lassen. Manchmal wünsche ich mir, ein Mann zu sein. Wenn eine Frau schön ist, entschuldigen
die Männer persönliche Makel (außer vielleicht Mordlust). Frauen tun oder können das nicht.
    Ich werde einfach mit meinen Abenteuern weitermachen und einen Bloggie gewinnen und hoffe, dass ich schon bald sagen kann: »Paul? Welcher Paul denn?«
    »Mädels? Ich will euch was zeigen.« Es ist Simon, er steht in der Tür. Er trägt seinen farbenfrohen mexikanischen Poncho und einen Sombrero, dazu einen geschmacklosen, buschigen falschen Schnurrbart und seine weiße Calvin-Klein-Unterhose.
    »Was soll das denn sein?« Julia verschluckt sich fast.
    »Ja, ich mache Werbung für Lümmelada. Ich habe an dem Song und an dem Tanz gefeilt. Darf ich euch beides mal vorführen?«
    Ich nicke ihm aufmunternd zu. Simon fängt an zu singen – »singen« ist bei mir ein sehr weit gefasster Begriff – in seinem zweifelhaften mexikanischen Akzent, als Mikrofon dient ihm eine Cocktailflasche.
    »Lümme-laa-da, Lümme-laa-da, alle lieben Lümmel« – Pause, keckes Grinsen, Saugen an der phallusförmigen Flasche – »lada.«
    Zum Tanz gehört noch immer der Hüftschwung, als würde er zum ersten Mal Hula-Hoop ausprobieren, aber es ist tatsächlich besser geworden. Ich klatsche begeistert. Julia lacht so sehr, dass sie erstarrt ist, als hätte sie einen Herzanfall. Es ist beängstigend, sie so zu erleben. Wir warten, bis sie sich erholt hat.
    »Das ist brillant, Simon!«, ruft sie schließlich. Simon vollführt eine kleine Verbeugung und macht einen sehr zufriedenen Eindruck.
    »Ladys, ich muss euch um noch einen Gefallen bitten. Was habt ihr beiden hinreißenden Wesen denn am nächsten Freitag vor?«, will er wissen.

    »Ich habe nichts vor!«, verkündet Julia sofort.
    »Ich bin misstrauisch«, lasse ich ihn wissen.
    Simon fragt uns, ob wir Zeit haben, ehe er uns erzählt, was er von uns möchte. Das steht in diesem Ratgeber Gekonnter Umgang mit Menschen . Simon hat das Buch achtmal gelesen. Er hat uns auch geschmeichelt. Das macht mich doppelt misstrauisch.
    »Wieso?«, frage ich so reserviert, wie es mir möglich ist.
    »Nun«, sagt Simon und hält dann inne. »Also gut, die Sache ist die, es ist das erste Mal, dass ich mit den Cocktails an die Öffentlichkeit gehe, und ich werde das Produkt in einem Klub vorstellen und verkaufen. Und da habe mir überlegt, ob ihr nicht meine Cocktail-Girls sein möchtet. Ihr wisst schon, wie die Tequila-Girls. Aber ihr wärt die Lümmelada-Girls!«
    »Hört sich lustig an!«, frohlockt Julia.
    Ich kenne Simon besser als Julia. Es wird sicherlich ein Haken dabei sein.
    »Macht Ruth denn mit?«, frage ich unschuldig.
    »Äh, nein«, sagt er.
    »Und warum nicht?«
    »Na ja, okay, die Sache ist die, es ist ein Fetischklub namens Leder-Lounge.«
    »Die Leder-Lounge. Ich habe davon gehört. Toller Name für einen Klub, nicht war?«, begeistert sich Julia. Da kann man ihr nur zustimmen.
    »Ja, ich habe ein paar Schwesternuniformen aus PVC besorgt und dazu Trageschlaufen für die Cocktailflaschen.« Ich sehe ihn entsetzt an. Er geht auf die Knie und kippt seinen Sombrero nach hinten, damit wir ihm in die Augen schauen können.
    »Bitte, ich werde euch dafür auch immer lieben.«
    »Natürlich machen wir das. Nicht wahr, Sare?«

    »Julia, ich werde auf keinen Fall Plastikpenisse in einem Fetischklub verkaufen! Tut mir leid, Si. Außerdem ist tags darauf die Hochzeit, und dann sind wir geschafft. Los jetzt, Jules, wir müssen uns fertig machen.« Ich stehe auf und trage noch mal einen Hauch Lipgloss auf.
    »Bitte, Sare. Ich möchte so gern in die Leder-Lounge«, sagt Julia heftig.
    »Das kannst du gern tun, Julia. Aber ich werde keinesfalls mitkommen.«
    Simon erhebt sich langsam vom Boden und täuscht ein paar Tränen vor, während er zögernd das Zimmer verlässt. Julia bleibt gedankenverloren auf dem Bett sitzen. Sie wirkt enttäuscht. Ich fühle mich schlecht, aber nicht schlecht genug, um meine Meinung zu ändern.

41
    Ich lecke das Salz von meiner Hand. Zusammen mit den anderen kippe ich meinen Tequila. Ich beiße auf die Zitrone. Und würge heftig, um alles unten zu behalten. Meine Güte. Nikki gelingt es nicht. Ihre Schärpe mit der Aufschrift ZUKÜNFTIGE BRAUT ist in akuter Gefahr, und zwei Arbeitskolleginnen begleiten sie aufs Klo. Flora kommt auf mich und Julia

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