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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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für den Drink. Viel Spaß.«
    »Sarah«, ergänzt sie begeistert. »Wir sollten unsere Telefonnummern austauschen. Ich werde dir meine morgen mailen. Wir Klosterschülerinnen müssen zusammenhalten.«
    »Okay. Tschüss, Rachel.«
    Ich entferne mich. Am Eingang treffe ich Julia und Simon. Sie stehen ganz dicht beisammen. Sie küssen sich.
Ich bleibe wie angewurzelt stehen und beobachte sie einen Moment lang. Sehr sexy sieht das nicht aus. Simon steht stocksteif da. Julia betatscht ihn. Ich bewege mich weiter, um sie besser sehen zu können. Ich atme wieder. Sie küssen sich nicht. Julia versucht, ihm seinen Schnurrbart wieder anzuheften.
    »Herrgott, wo warst du denn, Sare?«, brüllt Simon mich an.
    »Oh, Eamonn hat mich gerade sitzen gelassen, und ich bin Rachel Bird begegnet.«
    »Rachel Bird ist hier! Wo?«, kreischt Julia ganz aus dem Häuschen.
    »Dort drüben, sie bestraft einen Fußfetischisten«, sage ich müde. »Können wir jetzt gehen, Si? Ich bin ganz kaputt.«
    »Ja, wir warten nur auf dich. Alle Cocktails sind weg. Danke, Mädels. Lasst uns ein Taxi nehmen.« Simon legt den Arm um mich. »Alles in Ordnung mit dir, meine Schöne?«, erkundigt er sich freundlich.
    »Na ja. Eamonn hat meinen Blog gelesen. Ich fühle mich richtig elend, Si.«
    »Tja, ich habe dich gewarnt, dass das eine böse Sache ist«, sagt er und springt dann in seinem Poncho mitten auf die Straße, um ein Taxi anzuhalten. Bei seinem Anblick muss ich lächeln. Mein Telefon piept – ich habe eine SMS von Marcus: Ich treffe mich morgen mit meinem Dad zum Lunch. Wirst du auch da sein, Mummy? Clive lässt grüßen. xx

45
    »Mist, Mist, Mist«, schimpft Julia mit zwei Tassen Tee und einem Teller Toast in der Hand. »Ich gehe am besten und hole etwas zum Aufwischen«, sagt sie und stellt eine halb leere Tasse neben mich auf den Nachttisch.
    »Nicht nötig, da liegt noch was herum vom letzten Mal, als du mir Tee gebracht hast«, ich deute auf eine zerquetschte Rolle Küchenpapier, die auf meinem Boden liegt.
    »Cool.«
    Julia übernachtet bei mir. Sie hat versprochen, mir dabei zu helfen, eine aufreizende Story über meine Suche nach Liebe in einem Fetischklub zu schreiben. Mein letzter Versuch, eine Sexgeschichte zu erfinden, war so peinlich, dass ich danach meinen Blog aufgeben wollte. Jetzt mache ich es wieder in der verzweifelten Hoffnung, mehr Leser zu bekommen. Jegliche Integrität, die ich einmal besessen haben mag, verrottet jetzt auf einer Deponie zusammengesponnenen Mülls. Dieses Unterfangen ist absolut lächerlich, denn das, was sich gestern Abend tatsächlich abgespielt hat, würde für ein schwungvolles Lesevergnügen sorgen. Der Mann, mit dem ich mich angefreundet habe und der zufällig auch der Vater des schwulen Mannes ist, den ich zu küssen versuchte, las wider alle Erwartungen meinen Blog. Er flog einmal um die halbe Welt, bloß um mich in einem Fetischklub als Krankenschwester verkleidet
anzutreffen und mir den Laufpass zu geben. Die Wahrheit kann ich jedoch nicht schreiben, weil ich damit Eamonn und Marcus schaden würde. Also muss ich stattdessen auf Schweinereien ausweichen.
    »Was wollen wir denn schreiben?«, fragt Julia.
    »Weiß nicht, aber es muss sexy und gehässig sein.«
    »Schreib: ›In meiner PVC-Schwesternuniform sah ich aus wie ein Model aus dem Ann-Summers-Dessouskatalog‹«, diktiert Julia.
    »Habe ich aber nicht! Ich sah aus wie das Vorher-Foto einer Weight-Watchers-Anzeige.«
    »Schreib es!«, befiehlt Julia.
    »Okay«, gebe ich nach und fange an zu tippen.
    »Schreib: ›Mein Rock war so kurz, dass man mein nicht vorhandenes Höschen sehen konnte‹«, quietscht sie.
    »Nein!«
    »Feigling.«
    »Also gut.« Ich tippe, um Julia zu besänftigen. Ich schreibe: »Der Rock meiner besten Freundin war so kurz, dass man ihr schlecht sitzendes Höschen sehen konnte.«
    »Dann weiter: ›Der Klub war düster und gefährlich. Dinge, die ich bisher nur in meinen Fantasievorstellungen gesehen habe, fanden direkt vor meinen Augen statt.‹«
    »Das ist richtig gut, Jules.« Ich schreibe, was sie gesagt hat, und liste dann ein paar Beispiele auf.
    »Genau, wir müssen so tun, als hättest du dich auf erotische Weise mit jemandem vergnügt, aber nur zum Spaß, und du wirst ihn nicht wiedersehen.«
    »Aber ich habe mich mit niemandem erotisch vergnügt«, stöhne ich.
    »Was ist mit dem Typen, der dir die Füße lecken wollte?«
    »Er war um die siebzig!«

    »Ich dachte, das sei deine Zielgruppe.«
    »Du

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