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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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Raleigh geschickt.”
    Jesse griff nach ihrer Hand. „Es tut mir Leid, Mandy. Ich weiß, wie sehr dich das verletzt haben muss …”
    Sie schüttelte langsam den Kopf. „Es ist nicht mehr wichtig.” Mandy schniefte einmal kurz und zeigte dann auf ein Foto. „Siehst du diese Mähne? Die Krankenschwestern meinten, Jaime wäre das niedlichste Baby, das sie je gesehen hätten.”
    „Gut aussehend”, korrigierte Jesse sie. „Mädchen sind niedlich. Jungs sind gut aussehend.”
    Mandy lachte. „Nein, Jaime war niedlich.” Sie blätterte weiter. „Hier ist er bei Tante Mildred und erleidet sein erstes Bad.”
    Jesse beugte sich vor, um besser sehen zu können und berührte dabei Mandys Schulter.
    Keiner von ihnen zuckte zurück. „Sein Gesicht ist so rot wie eine Tomate.”
    „Er hat Baden schon immer gehasst.” Mandy blätterte langsam weiter und teilte Jaimes Leben mit Jesse. In gewisser Weise wurde durch die Fotos von dem Kind, das sie gemeinsam geschaffen hatten, das Band zwischen ihnen gefestigt.
    Sie schloss das erste Album und griff nach dem nächsten. „Diese Fotos wurden an seinem ersten Tag im Kindergarten aufgenommen”, sagte Mandy und zeigte mit dem Finger darauf.
    „Sam hat die Bilder gemacht. Ich weiß nicht, wer mehr geheult hat.”
    Jesse schaute genauer hin. „Er sieht gar nicht so aus, als würde er weinen. Er grinst doch von einem Ohr zum anderen.”
    Mandy lachte und presse ihre Schulter freundschaftlich gegen seine. „Ich habe nicht ihn gemeint. Ich sprach von Sam und mir.”
    Noch immer lächelnd, blätterte Mandy weiter, während Jesse sie anschaute. „Sie sind ein wichtiger Teil in seinem Leben, oder?”
    Mandy blickte auf. „Meinst du Sam und Merideth?”
    Jesse nickte.
    „Ja, das sind sie. Ich fürchte, wir drei haben ihn furchtbar verwöhnt. “
    Jesse griff nach der Haarsträhne, die Mandy ins Gesicht gefallen war, als sie wieder auf das Album schaute, und strich sie ihr hinters Ohr. Statt die Hand dann wegzuziehen, streichelte er gedankenverloren Mandys Hals. „Er scheint keinen Schaden genommen zu haben. Er ist ein feiner Junge. Du hast deine Sache gut gemacht.”
    Mandy spürte, dass ihre Wangen zu glühen begannen, und war sich nicht sicher, ob es an Jesses Berührung oder an seinem Kompliment lag. „Danke, ich habe mein Möglichstes getan”, murmelte sie.
    „Zu welchem Preis?”
    Sie fuhr auf. „Was meinst du damit?”
    „Dein Vater wird wohl kaum sehr glücklich darüber gewesen sein, dass du meinen Sohn zur Welt gebracht hast.”
    Mandy senkte den Blick wieder, weil sie das Mitgefühl, das aus Jesses Augen sprach, nicht ertragen konnte. „Nein, das war er wirklich nicht. Aber das war mir egal. Ich wollte Jaime, und niemand hätte ihn mir wegnehmen können. Nicht einmal mein Vater.”
    „Soll das heißen, dass er es versucht hat?”

    Mandy ließ die Schultern sinken, als die schmerzlichen Erinnerungen sie überkamen.
    „Nicht mit körperlicher Gewalt, aber er hat versucht, mich zu einer Abtreibung zu überreden, beziehungsweise Jaime zur Adoption freizugeben.”
    „Aber das hast du nicht getan.”
    Mandy schüttelte den Kopf und sah Jesse immer noch nicht wieder an. Sie fürchtete, er würde sonst die Wahrheit in ihren Augen erkennen - dass sie sich den Forderungen ihres Vaters deshalb widersetzt hatte, weil sie sich verzweifelt danach gesehnt hatte, einen Teil von Jesse für immer in ihrem Leben zu haben. „Nein, das habe ich nicht. Und ich habe meine Entscheidung auch nie bereut.”
    „Danke.”
    Überrascht schaute Mandy auf. „Wofür?”
    „Dass du dich deinem Vater widersetzt hast und mir Jaime gegeben hast.”
    Mandy starrte ihn sprachlos an und erschauerte dann, denn Jesse glitt mit der Hand von ihrem Nacken über ihren Rücken bis zu ihrer Taille, um sie näher an sich zu ziehen.
    „Ich hätte niemals weggehen sollen”, sagte er mit rauer Stimme.
    „Warum hast du es denn getan?” flüsterte sie.
    Jesse verspannte sich, als er an jene Nacht dachte. „Du hast damals deine Wahl getroffen.
    Erinnerst du dich? Du hast deinen Vater mir vorgezogen.”
    „Nein!” rief Mandy. „Das habe ich nicht!”
    Jesse runzelte die Stirn. „Warum bist du dann nicht mit mir gegangen?”
    Mandy wandte sich zu ihm herum, und das Album rutschte unbeachtet von ihren Knien.
    „Wäre ich mit dir gegangen, wäre mein Vater total durchgedreht. Er hätte niemals zugelassen, dass du das Tal lebend verlässt. Ich wollte nur Zeit für uns gewinnen, bis wir einen Weg

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