Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
gestellt hatte, für ihn eine Grenze war. Sollte er jetzt etwas über Familienehre und gerechte Rache hören, waren die Galemas sich des Ernstes der Lage nicht bewusst und er würde einfach gehen.
Aber er sah nur grimmige Entschlossenheit. Dann nickten beide Brüder gleichzeitig und sahen ihn fragend an. Sie dachten nicht mehr an die Konsequenzen, sondern warteten auf seine Anweisungen.
"I ch breche sofort ab, wenn es gefährlich für mich wird", warnte Kepler nachdrücklich. "Ich gehe wegen dieser Sache nicht in den Knast."
Der Minister schien sein nüchternes Denken wiedererlangt zu haben.
"Ist klar", sagte er. "Sonst fliegen wir mit auf."
" Das auch", bestätigte Kepler. "Also?"
Benjamin und Mauto nickten ohne einander vorher angesehen zu haben.
"Na dann", sagte Kepler. "So, der Mord liegt drei Tage zurück, deswegen muss ich sehr schnell handeln, sonst wird die Spur zu kalt", begann er. "Ich will kein Geld dafür, dass ich diesen Mann töte, aber ich werde welches brauchen, um es tun zu können. Mein eigenes kann ich nicht einsetzen, das würde mich und somit auch Sie verraten. Also besorgen Sie mir etwas – aber unauffällig."
"Natürlich, Dirk", antwortete Mauto leise. "Wieviel?"
"Einen Koffer voll. Dann brauche ich ein sauberes Auto und", Kepler sah Benjamin an, "den Stand der polizeilichen Ermittlungen. Fragen Sie bei Ihrem Freund nach, das wird natürlich erscheinen. Je schneller, desto besser."
" Machen wir", antwortete Benjamin auch für Mauto. "Sonst noch etwas?"
" Schaffen Sie Davids Frau und Kind aus meiner Schusslinie", befahl Kepler.
" Ich wollte sie sowieso holen", sagte Mauto matt. "Wir haben jetzt eine Familie zu sein. Spätestens jetzt." Er blinzelte schnell, um die Tränen seiner ohnmächtigen Wut zurückzuhalten. "Verflucht, warum habe ich es nicht früher..."
"Schon gut, M auto", sagte sein Bruder sanft.
Benjamin stand auf und ging zum Tisch. Der Minister war trotz seines amüsanten rundlichen Äußeren eindeutig der stärkere. Er legte eine Hand auf Mautos Schulter und das schien dem jüngeren Bruder etwas Kraft zu geben. Dennoch hatten beide eine gebeugte Haltung.
"Mauto", sagte Kepler eindringlich.
Beide Galemas sahen stumm auf, sie waren zu keiner Regung mehr fähig.
"Während ich das tun werde, bleiben Sie hier. Damit kann der Eindruck aufrechterhalten werden, dass ich die Ranch auch nicht verlassen hätte. Falle ich trotzdem draußen auf, überlege ich mir irgendeine Ausrede." Er machte eine Pause. "Und damit wir anschließend unangreifbar bleiben, sehen Sie zu, dass wir schnellstmöglich nach Kenia gehen. Das wird auch plausibel wirken."
"Okay", brachte Mauto tonlos heraus.
"Wie lange werden Sie brauchen?", wollte Kepler wissen.
"In zwei Wochen können wir nach Kenia aufbrechen", antwortete Galema tr äge, nachdem er angestrengt nachgedacht hatte. "Spätestens in drei."
" Nicht mehr als zwei", bestimmte Kepler und ging zur Tür.
9 . Sahi saß schon vor den Überwachungsmonitoren im Büro. Massa und Budi erschienen weniger als zwei Minuten nachdem Kepler sie über das Interkom gerufen hatte. Ngabe war auch nach fünf Minuten nicht da.
"Wo bleibt er?", fragte Kepler.
"Er ist bei der Miss", antwortete Sahi. "Seit es passiert ist, ist er nur noch bei ihr wenn es irgendwie geht." Er erhob sich. "Ich hole ihn."
"Nein", wehrte Kepler ab , "ich mache es selbst."
Er ging in den dritten Stock der Villa.
Rebecca stand in der Tür und sprach leise mit Ngabe. Der Sudanese hielt seine linke Hand wahrscheinlich unbewusst unter Rebeccas rechtem Unterarm.
"Ngabe", rief Kepler vo n weitem und blieb stehen, "ich brauche dich."
"Ja, Sir", antwortete der Sudanese .
"Dirk", rief Rebecca, als Kepler sich umgedreht e.
Er blickte über die Schulter zurück. Rebecca warf Ngabe e inen Blick zu, und er machte einen Schritt zur Seite. Rebecca ging zu Kepler.
"Dirk, es tut mir Leid, was ich gestern gesagt habe." Sie sah zu Boden. "Ich war wütend, dass du nicht dagewesen bist", murmelte sie. "Entschuldige bitte."
"Rebecca", erwiderte Kepler ruhig, "auch wenn ich hier gewesen wäre, ich hätte nichts dagegen tun können. Ich kann nichts für den Tod deines Bruders." Er fasste Rebecca am Kinn und zwang sie sanft, ihn anzusehen. "Aber es war auch nicht deine Schuld", sagte er nachdrücklich. "Schuld ist dieser Killer, niemand sonst. Verstehst du mich?", fragte er nochmal, weil sie zur Seite blickte, und drehte leicht ihren Kopf. "Verstehst du das?"
"Ja", antwortete Rebecca und sah ihm
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