Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
in die Augen.
Kepler nickte und ließ sie los. Er winkte Ngabe mitzukommen und drehte sich um. Aus dem Augenwinkel sah er, dass der Sudanese noch einen Blick auf Rebecca warf. Darin war mehr als nur Mitleid.
Im Büro deutete Kepler Ngabe sich zu den anderen zu setzen.
"Ich werde Urlaub machen, wahrscheinlich zwei Wochen", sagte er ohne Einleitung. "Galema wird solange hier bleiben. Wenn Rebecca die Ranch verlässt, passt gut auf sie auf." Er überlegte. "Begleitet sie zu zweit. Dann bleibt immer noch einer in Reserve, falls etwas Unvorhergesehenes eintritt."
Seine Männer sahen einander verstört an, dann blickten sie genauso zu ihm.
"Sie werden Davids Mörder jagen", verstand Budi als erster. "Richtig, Sir?"
Kepler nickte nur.
"Und was ist mit uns?", fragte Sahi fassungslos. "Sir?"
"Ihr werdet hier weitermachen."
"Nein, Sir", widersetzte Sahi sich sofort. "Wir machen es mit Ihnen."
"Danke sehr ", entgegnete Kepler. "Und was ist mit den Leuten hier?"
"Der Colonel hat Recht", meldete Ngabe sich. "Ich gehe mit ihm, ihr bleibt."
"Du bestimmt nicht", widersprach Kepler entschieden. "Für so etwas braucht man einen klaren Kopf und du wähnst dich zu früh unglücklich verliebt. Bleib bei ihr und vielleicht wird es später mehr zwischen euch werden."
"Glauben Sie?", fragte Ngabe ohne ihn anzusehen. "Ich bin nur ein Leibwäc hter." Seine Stimme klang ruhig, aber die unterdrückte Verzweiflung darin war unüberhörbar. "Sie wird mich nie haben wollen."
"Du bist Soldat", berichtigte Kepler. "Lauf nicht davon, das hast du bis jetzt nie gemacht. Was du daraus machst, ist deine Sache, aber eine Chance hast du."
Es freute ihn, dass Ngabe nickte und die anderen trotz der Umstände läche lten.
"Einer weniger", sagte Budi munter. "Bevor wir uns streiten, wer mit dem C olonel mitkommt, hört zu." Er sah zu Massa und Sahi. "Galema wird jetzt nicht mehr durch die Nachtklubs ziehen", behauptete er, "deswegen ist die Reserve überhaupt nicht nötig. Ich gehe mit dem Colonel."
Völlig überrumpelt sah Kepler ihn perplex an.
"Das entscheidest du ganz allein so nebenbei, Budi?"
Der Sudanese wirkte leicht verlegen, senkte den Blick aber nicht.
"Ja, Sir", antwortete er ruhig. "Sie brauchen Deckung."
"Wenn es schief läuft, kann ich nie wieder zurück, und was ich danach für ein Leben führen werde, ist völlig ungewiss", sagte Kepler nachdrücklich.
Budi zuckte nur die Schultern und Kepler zögerte mit dem Befehl.
E r glaubte nicht, Deckung nötig zu haben. Er haderte mit sich selbst, weil er sterben könnte, bevor er Davids Mörder getötet hatte. Kam Budi mit, würde er es dann zu Ende bringen. Kepler hatte dennoch Bedenken, seinen Plan zu ändern. Weil Budi auch sterben könnte.
"Sir, wenn Sie ihn nicht mitnehmen, werden Sie mit mir Vorlieb nehmen mü ssen", beendete Massa seine Zweifel. "Wir lassen Sie das nicht allein machen."
"Na gut, Budi, du kommst mit", rang Kepler sich zu der Entscheidung durch, dann sah er Massa an. "Du hast solange das Kommando. Das war's."
Er erhob sich sogleich . Seine Männer waren gut, er brauchte nicht da zu bleiben, um zu kontrollieren, wie sie die Aufgabe lösen würden, sie würden schon die richtigen Pläne ausarbeiten und sie dann umsetzen.
Budi nickte seinen Kameraden zu und folgte Kepler aus dem Büro.
In seinem Zimmer holte Kepler zwei Wasserflaschen aus dem Kühlschrank und reichte eine Budi. Nachdem er sich hingesetzt hatte, öffneten sie die Flaschen, nickten einander zu und tranken einige Schlucke.
"Warum, Budi?", fragte Kepler, nachdem er die Flasche abgesetzt hatte.
"Habe ich erklärt, Sir", antwortete der Sudanese. "Und Sie haben selbst gesagt, dass wir Mister Galema viel schulden." Er lächelte. "Und ich war der erste, dem Sie das Leben gerettet haben, in Ihrem ersten Gefecht."
"Ich habe jedem von euch das Leben gerettet", gab Kepler zurück , "so wie jeder von euch meines gerettet hatte." Er machte eine Pause. "Die anderen wollten zwar auch mitkommen, aber sie wollten es nicht so sehr wie du."
Der Sudanese trank einen Schluck und sah ihn an.
"Die Jungs werden langsam sesshaft, Sir. Ngabe hat jetzt die Miss, hoffe ich zumindest. Massa und Sahi haben sich Mädchen in Rooiels angelacht."
"Du auch", erwiderte Kepler.
"Nichts ernstes", meinte Budi. "Die drei denken ans Heiraten, ich nicht."
" Du gibst vielleicht eine sichere Existenz auf, mit Kameraden, mit denen du schon seit Jahren zusammen bist." Kepler sah ihm in die Augen. "Warum?"
"Warum wollen Sie es
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