Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
Mautos Tisch und sah Benjamin an, der mit einer Kaffeetasse in der Hand auf dem Sesselrand hockte.
"Woher haben Sie diese Aufnahmen?", wollte Kepler wissen.
"Von einem Freund", antwortete Benjamin unwillig .
"Demselben, der mich vor dem Knast bewahrt hatte?", riet Kepler. "Er wird Davids Mörder doch fassen, oder?"
Sowohl Mauto als auch Benjamin sahen ihn mit leblosen Augen an.
"Früher oder später kriegt er ihn", antwortete der Minister irgendwie matt.
"Ist das nicht gut?", wollte Kepler wissen.
"Dieser Typ wir d weiterhin die Luft atmen, die David zustand", keuchte Mauto wütend, brach auf Benjamins warnenden Blick hin aber gleich ab.
"Mehr kann er nicht?", hakte Kepler nach. "Bei mir schon, aber bei Ihrem Bruder nicht?", provozierte er weiter. "Wie geht das denn?"
"Dirk", antwortete Benjamin mit unterdrückter Entrüstung , "Sie hatten damals nur ein unbedeutendes Mädchen gerettet, und jeder mittelmäßige Anwalt hätte Sie mit der Handlung im Affekt schon in der ersten Verhandlung frei bekommen und dabei auch noch Watkies geschadet. Mein Bruder ist eine ganz andere politische Dimension, und egal wie mächtig Grady ist, er kann nur begrenzt in der Grauzone operieren. Er kann diesen Kerl nicht einfach umbringen."
Kepler hörte deutlich heraus, dass das zu wenig war. Benjamin wusste wie das südafrikanische Rechtssystem funktionierte, und ein ordentliches Verfahren g egen Davids Mörder war nicht die Genugtuung, die er und Mauto haben wollten.
" Und Sie wollen es nicht legal haben, sondern endgültig", sagte Kepler und hob beruhigend die Hand, als beide Galemas aufgeregt aus ihrer Abgespanntheit auffuhren. "Was soll ich machen?", fragte er, es hinauszuzögern hatte keinen Sinn. "Weiter wie bisher, oder soll ich Davids Mörder töten?"
Beide Brüder sahen ihn perplex an.
"Warum fragen Sie das?", rang Benjamin sich schließlich die Frage ab.
"Weil Sie es tun wollen. Also ist es besser, ich mache das und nicht ein Auftragskiller, der Sie verraten könnte." Kepler machte eine Pause. "Wenn Sie diesen Bankräuber wirklich tot sehen wollen, tue lieber ich es."
"Was bewegt Sie dazu?", bohrte Benjamin nach.
"Mir gefällt es bei Mauto", antwortete Kepler deutlich, "und ich weiß nicht, ob ich in Afrika bleiben kann, wenn er und Sie im Gefängnis landen. Denn das werden Sie beide, wenn Sie den Räuber töten lassen. Der Hass hat Sie beide und Rebecca blind und besinnungslos gemacht, Sie würden Fehler machen."
" Sie nicht?", interessierte Benjamin sich.
"Nein. Aber es wird David nicht wieder lebendig machen", sagte Kepler nachdrücklich. "Und die Rache könnte euch alle eure Seelen kosten."
"Und was ist mit Ihrer Seele?", fragte Benjamin.
"Die ist stumpf. Nur weiß ich, was Gerechtigkeit ist." Kepler sah dem Minister in die Augen. "Und genausogut weiß ich, dass der Mörder von David nur einer von vielen ist. Ihn zu töten schafft keine Gerechtigkeit. Auch wenn er stirbt, es wird ein anderer kommen. Der genauso schlimm ist, oder noch schlimmer."
"Und es kommt ein anderer Kepler", fauchte Mauto plötzlich rasend. "Das geht schon seit Jahrtausenden so. Tun Sie es jetzt oder nicht?"
"Wollen Sie das?" Kepler sah ihm in die Augen. "Wollen Sie das wirklich?"
Mauto blickte erst seinen Bruder an, dann zu Kepler.
"Ja", krächzte er leise, aber fest. "Töten Sie ihn."
Kepler richtete den Blick auf Benjamin. Der Minister nickte entschlossen. Einige Sekunden lang ließ Kepler diese Antwort im Raum stehen.
" Sie bitten mich, einen Menschen zu töten", sagte er dann deutlich. "Ich werde es tun, aber sein Blut wird auf Ihren Händen genauso wie auf meinen kleben."
Er hatte gehofft, dass das die Brüder zur Vernunft bringen würde. Aber genau diese Tatsache war ihnen anscheinend als Erstes klar geworden.
"Was ist denn mit David?", grollte Mauto.
"Auge um Auge", zürnte sein Bruder im selben Moment.
Kepler sah sie prüfend an. Sie hatten ihre Entscheidung getroffen.
"Wenn Sie die Rache auf diese Art wollen, hört das Leben, wie Sie es bis jetzt geführt haben, an diesem Punkt auf. Egal wer Sie sind, den Mörder Ihres Bruders umzubringen ist illegal. Sie", er sah Benjamin an, "könnten deswegen zurücktreten müssen." Er blickte Mauto in die Augen. "Sie und Rebecca haben die imperialen Pläne zwar aufgegeben, aber Sie könnten trotzdem den Tee und Ihre Schwester die Kunst verlieren", stellte er klar. "Ist es Ihnen wert?"
Er hatte es langsam, ruhig und deutlich gesagt. Weil die Frage, die er den Brüdern
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