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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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namenlosen Lichtung im Sudan, als die Nonnen hingerichtet wurden. Wie eine Welle breitete sich Kälte in ihm aus und füllte die bodenlose schwarze Leere. Nichts bedeutete ihm noch etwas, nur das Leid der drei Geschwister füllte ihn aus. Aber er würde das Leid dieser Menschen niemals verringern können, genausowenig wie sein eigenes.
    "Ich rief an, ich wollte Mepuku zum Geburtstag gratulieren und David fragen, ob er und seine Familie mit uns nach Kenia gehen wollen", krächzte Rebecca plötzlich in einem reißenden Schrei. Sie bebte in einem Weinkrampf, ihr Gesicht war vor Schmerz verzerrt, aus ihren Augen rannten Tränen. Mauto legte seine Hand auf ihren Arm, aber sie stieß ihren Bruder nur wütend von sich. "Aber David war nicht da! Weil so einer wie der da daherkam", sie blickte hasserfüllt zu Kepler, "und ihn einfach erschossen hat!"
    E r erwiderte nichts darauf. Was sollte er auch sagen, sie hatte Recht. Mauto schien das genauso zu sehen, er warf einen schiefen Seitenblick auf Kepler und schwieg. Aber Benjamin hob überraschenderweise missmutig den Kopf.
    "Hör auf mit solchen idiotischen Vorwürfen", befahl er hart und dumpf.
    "Sie hat schon Recht", sagte Kepler und sah Rebecca an. "Raus hier."
    "E s tut mir leid", stotterte sie nach zwei Sekunden.
    "Okay", erwiderte er tonlos. "Raus hier", wiederholte er unerbittlich. "Geh, leg dich ins Bett und weine dich aus. Dann wird es leichter", fügte er weicher hinzu.
    Sie bewegte sich nicht, sah ihn nur weiterhin mit leblosen Augen an. Kepler aktivierte das Interkom.
    "Ngabe – Galemas Arbeitszimmer", befahl er.
    Die Minute, die der Sudanese vom Büro bis in den ersten Stock brauchte, verging zäh, erdrückend und still. Dann stürmte Ngabe mit der Hand an der P99 durch die Tür. Kepler wies mit den Augen auf Rebecca.
    "Bring sie in ihr Zimmer."
    Der Sudanese legte die Arme sanft, aber nachdrücklich um Rebeccas Schultern und drängte sie behutsam zur Tür. Rebecca stolperte, dann schluchzte sie und presste eine Hand auf den Mund. Ngabe fing sie auf, als sie strauchelte, hob sie auf die Arme und trug sie hinaus. Sie schmiegte sich verzweifelt an ihn.
    Kepler musterte aufmerksam die Galema-Brüder. In ihren Augen war derselbe wütende Hass wie bei Rebecca. Und unaufhaltsam kroch blutrünstige Wut in
    ihre Blicke. Kepler drückte auf den Auswurfknopf am DVD-Recorder. Nachdem die Lade sich geöffnet hatte, nahm er die DVD heraus und steckte sie ein.
    "Essen Sie etwas", empfahl er den beiden Brüdern , "und dann legen Sie sich hin. Das hier sollten Sie sich nie wieder ansehen."
    Er wusste gleich, dass die Galemas keinen seiner Ratschläge befolgen würden.

7. Aus diesem Grund wies er Ngabe über Interkom an, solange bei Rebecca zu bleiben, bis sie etwas gegessen hatte und eingeschlafen war. Er selbst ging ins Büro. Dort legte er die DVD in den Recorder ein.
    Die Bank wurde von zwei Kameras überwacht . Die Ausschnitte ihrer Aufnahmen setzten sich aus zehn recht gut aufgelösten Farbbildern pro Sekunde zusammen. Eine Kamera hatte Davids Gesicht aufgenommen. Kepler konnte relativ gut seine Augen sehen, als der Bankräuber die Pistole auf ihn richtete.
    Das war es, was Kepler nicht begriff. Auf keiner der beiden Aufnahmen lieferte etwas auch nur den geringsten Hinweis darauf, was bei dem Bankräuber den Stress ausgelöst hätte. Niemand in der Bank hatte sich den Räubern widersetzt, und David hatte nur auf den Boden oder zum Fenster hinaus geblickt. Dass der Räuber ihn erschossen hatte, war unbegreiflich. Es war völlig überflüssig gewesen. David hatte nicht einmal in seinem Weg gekniet.
    Kepler spulte zurück, und an der Stelle, als der Räuber die Pistole hob und David zu ihm aufblickte, hielt er das Bild an und zoomte so an Davids Gesicht heran, dass es den ganzen Bildschirm einnahm.
    W ie damals in der Mission, konnte Kepler die Ermordung von Unschuldigen nicht einfach hinnehmen. Doch für ihn war diese Empfindung rein rational, für die Galemas war sie es nicht. Er wusste nicht wie es war, etwas wirklich zu fühlen, aber er wusste genau, was starke Gefühle anrichten konnten.
    Die Regung, die Kepler bei den Galemas gesehen hatte, verstand er vollkommen. Davids Tod war grausam sinnlos, der Räuber hatte ihn getötet, als wenn er eine lästige Fliege weggescheucht hätte, lässig und allmächtig. Und die bestialische Befriedigung über diese Macht hatte nicht nur Kepler an den Bewegungen des Räubers wahrgenommen. Die Galema-Brüder hatten sie auch

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