Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
nzose hätte ein Flugzeug entführt, ist später allerdings ganz woanders tot aufgefunden worden." Smith klang belustigt. "Aufgrund der Informationen, und weil Joe sich nicht bei mir meldete, nahm ich an, er hätte einen anderen Ausgang benutzt. Ich habe zu tun, und ich will auch nicht in Verbindung mit dieser Veranstaltung gebracht werden", schloss er. "Hat Joe es mittlerweile geschafft?"
"Er hat es sehr gut erledigt ."
Grady hatte Kepler bei diesen Worten nicht angesehen.
"Sehen Sie", freute Smith sich , "ich habe Ihnen immer gesagt, dass er..."
Keplers Geduld war am Ende. E s war ihm egal, dass Grady und Smith aufeinander angewiesen waren, sie konnten ihr Spiel später fortsetzen. Grady sah es.
"Kommen Sie sofort her", befahl er rigoros. "Joe muss ausgefl ogen werden."
"Geben Sie mir eine Woche", bat Smith.
"Fünf Tage", intervenierte Kepler damit ein Handeln gar nicht erst aufkam. "Er soll mich anrufen, sobald er hier ist."
Grady gab es wörtlich weiter und legte auf.
"Ich brauche schon wieder eine neue Identität", verlangte Kepler. "Nehmen Sie den Pass von dem Typen, den ich zuletzt getötet habe, und kleben Sie mein Foto da rein. Ich sehe ihm ähnlich und bin wie er."
"Nicht ganz so wie er", widersprach Grady und sah ihn mit angewiderter B ewunderung an. "Wie machen Sie das? Wie schaffen Sie es, nach diesem ganzen Desaster so klar zu denken und zu handeln?"
Kepler antwortete nicht darauf.
"Bleiben Sie bei mir", bat Grady. "Ihr Gehalt können Sie selbst besti mmen."
"Das habe ich eben getan", erwiderte Kepler kalt.
Grady war mit dieser Antwort sichtlich unzufrieden, aber er nahm sie hin. Er sagte kein Wort und erhob sich. Kepler auch, sie verließen schweigend das Haus und gingen zur Villa.
Der Wirtschafts boss und der Handelsminister waren mit ihren Leuten schon weg. Benjamin stand mit seinen Bodyguards, dem Hausmeister und drei MSS-Agenten vor der Villa. Das Gesicht des Hausmeisters wirkte sogar trotz seiner dunklen Haut aschfahl grau, während Benjamin erklärte, was mit den zehn Toten passieren sollte, als Kepler und Grady an der Villa ankamen. Die Leichen der beiden Verräter sollten verpackt und weggebracht werden, damit man sie den Familien aushändigen konnte. Der Hausmeister hatte dafür zu sorgen, dass die Ranch wieder anständig aussah. Beim Anblick seines Bediensteten versprach Galema ihm die Hilfe der Bodyguards und der Agenten.
Der Hausmeister erbrach sich, als Kepler zur Leiche des Schmierigen ging und in seinen Taschen wühlte. Einen Pass fand Kepler nicht, aber einen Ausweis des Ministeriums. Er sah seinem eigenen ähnlich, aber statt der Nummer der Abteilung hielt der Adler auf der Kokarde des Schmierigen ein Schwert. Kepler verzog den Mund beim Anblick der Klinge, dann lächelte er wirklich erheitert.
"Entweder will mir jemand was sagen, oder ich bin mal ein Glückskind gew esen", sagte er kalt belustigt, als er Grady den Ausweis reichte.
"Wieso?", fragte der Direktor und sah ihn verständnislos an.
"Ich brauche mir nicht einmal einen neuen Vornamen zu merken."
"Joe Askin", las Grady den Namen des Toten.
"Machen Sie bitte zügig, ich brauche umgehend Papiere, um mich legitimi eren zu können", sagte Kepler. "Ich muss noch einiges erledigen, und ich will nicht jedes Mal die Glock ziehen müssen."
Grady zog ein schwarzes Etui aus der Tasche und reichte es ihm. Es war sein, oder vielmehr Lugers, MSS-Ausweis. Etwas überrascht steckte Kepler ihn ein.
"Ich hatte wirklich gehofft, Sie würden bleiben", sagte der Direktor.
"In fünf Tagen bin ich weg. Du bringst mir den Koffer", sagte Kepler zu Be njamin, der gerade zu ihnen kam, dann wandte er sich zu Grady, "und Sie den neuen Pass. Mit ordentlichem Hintergrund und australischem Visum."
Benjamin nickte, Grady nei gte nur leicht den Kopf.
Kepler drehte sich wortlos um und ging zur Villa. Im Eingang traf er auf die drei MSS-Agenten. Die Männer machten ihm sofort Platz.
Im Flur hing ein Spiegel. Kepler sah hinein. Seine Augen waren müde und rot, sein Gesicht war mit dem Öl des Toyotas beschmiert und von Schweißrinnen durchzogen, seine Kleidung war mit Dreck und Blut beschmiert.
Kepler ging in den ersten Stock, dort ins erstbeste Zimmer und fiel ohne sich auszuziehen auf das Bett, das dort stand. Sobald er die Hand mit der Glock unter dem Kopfkissen richtig positioniert hatte, schlief er ein.
VI II.
8 3. Es waren wohl sein Wille und seine Natur, die wie ein harter Eisenstab in seinem Rückgrat saßen und ihn immer
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