Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
zeigte eine Reihe weißer Zähne in einem breiten L ächeln.
"Was brauchen Sie, Mister Kepler?", fragte sie freun dlich auf Afrikaans.
Kepler kaute den Bissen, den er im Mund hatte, durch, legte die Gabel auf den Teller und reichte ihr über den Tisch die Hand.
"Nenn mich Joe."
"Ich bin Terry. Iss auf, Joe, dann sagst du mir, was ich für dich kaufen soll."
"Können wir noch etwas für Sie tun?", erkundigte der Hausmeister sich.
"Wenn Sie ein Bier für mich hätten..."
Der Hausmeister brachte ihm wortlos eine Flasche. Kepler beendete das Frühstück, bedankte sich für die Gastfreundschaft und verließ zusammen mit Theresa den Tisch. Sie notierte seine Wünsche bezüglich der Kleidung, anschließend begleitete Kepler sie zu ihrem Wagen. Im Einsteigen drehte Theresa sich zu ihm.
"Während ich dir die Kleidung besorge, tue bitte mir und dir selbst einen G efallen – zieh diese Klamotten aus, wasch sie und geh duschen. Du stinkst."
"H atte ich vor", antwortete Kepler.
Er reichte Theresa das Geld. Als sie die Scheine nahm, berührten sich ihre Finger, und sie ließ diese Berührung andauern, bevor sie die Hand wegnahm.
"Warum hast du deine Ma zurechtgewiesen?", wollte Kepler wissen. "Ihr habt mich zuerst angeguckt, als ob ich ein Monster wäre. Jetzt lächelst du."
"Du bist eins", erwiderte Theresa und sah ihm in die Augen. "De swegen hatte meine Mutter mich wohl auch angerufen, damit ich herkomme." Sie machte eine Pause. "Aber Rebecca hat mir einiges über dich erzählt. Ich arbeite für sie, leite in Cape Town die Stiftung, die sie gegründet hat, um missbrauchten Kindern zu helfen", erklärte sie. "Sie lässt dich übrigens grüßen, ich habe mit ihr gestern telefoniert." Sie lächelte. "Thembeka lässt dich auch grüßen."
Kepler blickte in ihre nussbraunen Augen und ihm wurde ein wenig leic hter.
Nachdem Theresa weggefahren war, ging er zum Haus des Hausmeisters z urück. Er bekam von seiner Frau einen Waschbottich, Waschmittel und Ratschläge, wie er den Schmutz aus seiner Kleidung richtig herauswaschen konnte. Vom Hausmeister bekam er eine Latzhose. Er kehrte zurück zur Villa, duschte nochmal und stieg in den Blaumann. Gemäß der Anweisung der Frau des Hausmeisters bereitete er den Bottich vor. Zuerst wusch er seine Unterwäsche aus, dann die restlichen Sachen, wobei er das Wasser wechseln musste, nachdem die Hose und die Weste eingeweicht waren.
Die Nomex-Handschuhe wusch er getrennt über dem Becken aus.
Als sich Budis vertrocknetes Blut von ihnen löste, verharrte Kepler und sah zu, wie es den Abfluss herunterrann. Und hatte das Gefühl, dass das Blut seines Freundes an seinen Händen klebte.
Auch das erbitterte Scheuern half nichts dagegen, obwohl die Handschuhe und die anderen Sachen nach dem Schrubben und mehrmaligem Waschen, zuerst im Bottich, anschließend in der Waschmaschine, sauber wurden. Kepler legte sie zum Trocknen draußen aus und inspizierte seine verbliebene Au srüstung.
Die kleine Glock mit den beiden zugehörigen Ersatzmagazinen legte er beise ite, weil er sie nicht benutzt hatte. Budis Siebzehner zerlegte er und machte sie sauber. Danach säuberte er sorgfältig das Messer.
Er hatte ein paar Klamotten. Acht Magazine für die Siebzehner, das waren einhundertsechsunddreißig Schuss, und einunddreißig Schuss für die Sechsundzwanziger. Ein Messer, ein Satellitentelefon, den MSS-Ausweis, etwas Geld und die Karte für das Konto, das Mauto für ihn eingerichtet hatte. Theoretisch ließ sich mit diesem ganzen Zeug ein ziemlich erfülltes Leben führen.
Er rief bei 1time an und bestellte ein Ticket nach Durban für den nächsten Tag.
Danach trank er die Bier flasche in einem Zug aus. Er wollte sich nicht betäuben, er hatte nichts mehr, was betäubt werden konnte. Das war sein Fluch. Deswegen wollte er wenigstens den Geschmack von etwas Bitterem spüren.
Er ging in die Sporthalle, und um das Denken abzuschalten, begann er g egen den eigenen Schatten zu kämpfen, gegen den physischen und gegen den in seinem Innern. Er steigerte sich so hinein, dass er erst zwei Stunden später wieder zu sich kam, nachdem er das Mook-Yan-Jong zertrümmert hatte. Er verharrte über der Puppe, bis er wieder wusste, wo er war. Dann drehte er sich um.
Theresa stand in der Tür und betrachtete ihn nac hdenklich.
"Wie lange stehst du schon da?" , wollte er wissen.
"Zwanzig Minuten", antwortete Theresa.
"Ich werde alt", murmelte Kepler.
"Bitte?", fragte Theresa verwirrt.
"Ich habe dich nicht
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