Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
nicht mehr anstellen, er ging weg und blickte sich dabei um.
Eine Minute später spürte Kepler einen starken Griff an seinem rechten Obe rarm. Er drehte sich um und sah einen Polizisten. Ein zweiter stand mit der Hand an der Waffe etwas weiter, dahinter der Drängler, der abfällig überlegen grinste.
"Ich bin vom MSS", sagte Kepler. "Mein Ausweis ist in der J acke."
"Langsam, Mister", verlangte der Polizist etwas weniger zuversichtlich.
Er und sein Kollege verfolgten aufmerksam jede von Keplers Bewegungen.
Die Vier zeigte sofort Wirkung. Der Polizist ließ Kepler los und warf einen Blick auf den Drängler, der jetzt nicht mehr grin ste.
"Sir, wir müssen den Vorfall aufnehmen", sagte der Polizist. "Sie haben sich anscheinend nicht korrekt verhalten."
"Das stimmt", höhnte Kepler zurück. " Aber auch wenn ich ihn gleich vor Ihren Augen erschieße, werde ich auch dann keine Rechenschaft ablegen müssen." Er sah zum Drängler. "Also, willst du eine Anzeige erstatten, oder nicht?"
Die MSS-Marke war die einzige Sache, derer Kepler sich im Moment sicher war, und sein eigener arroganter T on gab ihm ein bisschen Stärke.
Der Polizist sah missmutig drein, verkniff sich bei seinem Blick jedoch einen Kommentar. Der Drän gler schüttelte hastig den Kopf.
"Dann solltest du einen späteren Flug nehmen", schlug Kepler ihm vor.
Einige in der Schlange lachten, die Polizisten ebenfalls, aber unterdrückt. Sie nickten Kepler zu, dann führten sie den Drängler davon.
"Ruf an, wann du zurück kommst", sagte Theresa.
Sie drückte flüchtig seine Hand und ging weg. Er sah ihr verwundert nach, dann merkte er, dass er an der Reihe vor dem Schalter war. Er zeigte nochmal den MSS-Ausweis, bezahlte und ging durch. Es piepste.
Nur in Film en reagierten Metalldetektoren nicht auf eine Glock. Weil die Pistole zu achtzig Prozent aus Metall bestand, wurde sie in Wirklichkeit von den Detektoren sehr wohl registriert. Der Zollbeamte winkte Kepler jedoch durch.
Er ging weiter, während er das Telefon herausholte.
"Ja?", hörte er Spoons Stimme.
Dass sie ihn so aufwühlen würde, damit hatte Kepler nicht gerechnet.
"Ich bin es..." , begann er zögernd.
"Joe! Joe!"
Die Freude und die Erleichterung in Spoons Stimme waren so deutlich, dass Kepler tief durchatmen musste.
" Ana, ich komme mit 1time in zwei Stunden in Durban an", sprach er schnell, bevor sie etwas sagen konnte. "Würdest du mich abholen?"
"Ja, sicher", antwortete Spoon verwundert.
"Danke, bis nachher ."
Kepler legte auf . Er hatte die Identifizierung nicht ausgeschaltet und wollte nicht, dass Spoon zurückrief, deswegen schaltete er das Telefon aus.
Er trank e inen Kaffee, bald danach begann das Einsteigen.
8 5. Kepler sah Spoon in der Menschenmenge, die aus dem Flughafengebäude strömte. Die Polizistin ging nervös neben dem MVR auf und ab, während sie unentwegt auf den Eingang blickte. Sie kaute vor Ungeduld an ihrer Unterlippe und spähte in die Gesichter der Menschen, die ihr entgegenkamen. Kepler hielt seine Idee nicht mehr für gut. Aber Ungewissheit war quälender als Wissen.
"Joe!" Spoon lief zu ihm und warf sich ihm an den Hals. "En dlich..."
Bevor er reagieren konnte, nahm sie sein Gesicht in ihre Hände, küsste ihn verlangend, drückte sich von ihm und sah ihn an. Sie lächelte und berührte erheitert seine ausgebleichten Haare, bevor sie sich in freudiger Erwartung umblickte.
"Wo ist Hoca?" , wollte sie wissen. Dann sah sie ihn an und wusste die Antwort. "Nein...", flüsterte sie mit zitternden Lippen, "bitte nein..."
"Sein richtiger Name war Budi", sagte Kepler schwer.
Spoon atmete gepresst aus, in ihren Augen standen Tränen.
Ihr Blick berührte Kepler wie ihn nur selten etwas berührt hatte. Dass Budis Tod ihr nahe gehen würde, das hatte er gewusst. Dass er ihr fast unerträgliche Schmerzen bereiten würde, nicht.
Den ganzen Weg nach B erea sprachen sie nicht, sie sahen sich nicht einmal an.
In Budis Wohnzimmer blieb Kepler stehen. Spoon trat leise hinter ihn und legte ihre Arme um ihn. Kepler wand sich heraus und ging ins Schlafzimmer. Dort leerte er Budis Safe. Als er zurückkam, war Spoon in der Küche. Er ging dahin.
Spoon wartete auf ih n und reichte ihm eine Tasse mit Kaffee.
"Danke", sagte Kepler und zeigte mit den Augen auf einen Stuhl. "Setz dich."
Schweigend folgte Spoon der Aufforderung. In ihren Augen sah Kepler, dass der Schmerz über Budis Tod sich mit ihrem eigenen mischte.
"Du gehst weg, nicht wahr", sagte
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