Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne Beweis (German Edition)

Ohne Beweis (German Edition)

Titel: Ohne Beweis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
Vom Netzwerk:
strahlenden Lächeln auf seine Freundin zu. 
    „Gut siehst du aus“, sagte er mit schiefem Lächeln und umarmte Nora äußerst vorsichtig. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht!“ 
    „Glaubst du, ich nicht?“, nuschelte Nora an Joskas Hals. „Ich bin fast gestorben vor Angst, dass du gelähmt sein oder sonst was Schlimmes haben könntest!“ 
    „Um Gottes Willen, nein! Mir geht es gut, das taube Gefühl in den Beinen kam nur daher, dass du so schwer auf mir gelegen hast“, versuchte Joska zu scherzen.  
    „Wenn ich nicht auf dir gelegen hätte, hättest du jetzt noch mehr Prellungen und Schürfwunden und ich vielleicht etwas weniger“, stellte Nora fest und Joska senkte schuldbewusst den Blick. Er hätte alles darum gegeben, dass er Noras Schutz hätte sein dürfen.  
    „Tut mir leid“, murmelte er nur, doch Nora legte die Hand unter sein Kinn, sodass er ihr in die Augen sehen musste.  
    „Du kannst doch nichts dafür, Joska! Du brauchst ganz sicher keine Gewissensbisse zu haben! Was passiert ist, ist passiert und nun sollten wir schauen, dass wir schnellstmöglich wieder nach Hause kommen. Ich hab meiner Familie schon Bescheid gesagt und sie gebeten, deine Chefin auch zu informieren. Das hier ist zwar nicht euer Fall, aber sie sollte doch wissen, wo du steckst. Auch wenn du offiziell Urlaub hast, oder nicht?“ 
    „Ich hab zwar Urlaub, aber immerhin war Carmen doch entführt worden und somit geht uns das Ganze schon etwas an. Ermitteln muss aber die polnische Polizei. Hast du schon mit jemandem geredet oder eine Aussage machen müssen?“, fragte Joska besorgt, denn er wollte sich vorher auf jeden Fall mit den Frauen absprechen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er Carmen noch gar nicht begrüßt hatte. Diese hatte sich auch nicht einmischen wollen, sie wollte die Verliebten nicht stören. Sie selbst hatte einen Stich ins Herz bekommen, als die jungen Leute sich so innig umarmt hatten. Was war nur aus ihrer Liebe zu Kamil geworden? Wo war er und wie ging es ihm? 
    „Hallo Frau Lechner! Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie total übergangen habe – wie geht es Ihnen?“, fragte Joska fürsorglich und streckte Carmen seine linke Hand hin, denn die rechte steckte in einem dicken Verband.  
    „Danke gut, lieber Herr Kiss. Sie scheint es ja auch ziemlich erwischt zu haben! Aber sagen Sie doch bitte Du zu mir, wo wir doch schon so viel gemeinsam durchgemacht haben! Wo sind wir da nur hineingeraten? Das ist alles meine Schuld!“, sagte die immer noch sehr blasse Carmen und fing an zu schluchzen. Joska sah fragend zu Nora, doch diese zuckte nur mit den Schultern. Irgendwie hatte Carmen ja Recht, denn ohne ihre Verliebtheit wären sie heute nicht in dieser misslichen Lage.  
    „Aber, aber, Frau Lechner … äh … Carmen! Du konntest doch nicht ahnen, wozu das hier alles führen wird“, versuchte Joska die aufgewühlte Frau zu trösten. „Und vor allem konntest du nicht ahnen, dass dieses naseweise junge Fräulein sich in die Sache einmischen würde!“ Diesen Satz konnte er sich einfach nicht verkneifen.  
    „Wenn du nicht mit deiner Chefin …“, hob Nora an, doch Joska schickte ihr sofort einen eisigen Blick, der sie verstummen ließ. 
    „Du hättest dich so oder so auf die Suche nach Carmen gemacht, meine liebe Nora. Vielleicht wärst du nicht mitten in der Nacht losgefahren, aber du hättest Carmen gesucht, hab ich nicht Recht?“ 
    „Ja … schon … wahrscheinlich“, musste Nora zugeben und zu ihrem Glück lenkte ihr Freund das unangenehme Gespräch in eine andere Richtung.  
    „Ich habe der Polizei bisher nur verraten, dass Kamil euch zwei gefangen gehalten hat, um etwas über seinen Vater aus euch heraus zu bekommen. Erwähnt habe ich allerdings nicht, dass er Carmen mit einem Messer bedroht hat. Ich glaube einfach nicht, dass er dir wirklich etwas antun wollte, Carmen. Er ist einfach nur besessen davon, die Wahrheit über seinen Vater zu erfahren und ich bin immer noch zu keinem Entschluss gekommen, ob es nun gut oder schlecht ist, wenn er davon erfährt. Für uns wäre es sicher besser, wir würden es ihm sagen, dann würde er uns wahrscheinlich in Ruhe lassen. Aber was bedeutet es für sein Seelenheil, wenn er erfährt, dass sein Vater ein …“. Hier hielt er erschrocken inne, denn Nora wusste ja noch gar nicht, dass Kamils Vater ein mutmaßlicher Vergewaltiger gewesen war.  
    „Was ist denn nun mit seinem Vater?“, fragte Nora natürlich sofort, denn wegen dieser elenden

Weitere Kostenlose Bücher