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Ohne dich kein Sommer - Roman

Ohne dich kein Sommer - Roman

Titel: Ohne dich kein Sommer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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jetzt Ja sagte, war es vorbei. Wenn er Ja sagte, würde ich sie aufgeben. Damit konnte ich leben. Bei jedem anderen als Conrad hätte ich trotzdem noch einen Versuch gemacht, einen allerletzten.
    Statt meine Frage zu beantworten, sagte er: »Magst du sie?«
    Ich spürte, wie ich rot wurde. »Bin ich vielleicht mit ihr zu diesem verdammten Ball gegangen?«
    Conrad dachte nach, dann sagte er: »Ich hab’s nur gemacht, weil sie mich gebeten hat.«
    »Mann, Con – magst du sie oder nicht?« Ich zögerte zwei Sekunden, dann ging ich aufs Ganze. »Ich mag sie nämlich. Sehr. Ich mag sie wirklich. Und du?«
    Er blinzelte nicht, und er zögerte keine Sekunde. »Nein.«
    Es war wirklich zum Kotzen. Eine verdammte Lüge war das. Natürlich mochte er sie. Mehr als das. Aber er konnte es nicht zugeben, dafür war er nicht Manns genug. Nie würde Conrad der sein, den Belly brauchte. Jemand, der für sie da wäre, auf den sie sich verlassen könnte. Ich schon. Wenn sie mich ließe, könnte ich der für sie sein.
    Einerseits hatte ich eine Scheißwut auf Conrad, andererseits musste ich mir eingestehen, dass ich auch erleichtert war. Ganz egal, wie oft er ihr wehgetan hatte, eins wusste ich: Wenn er sie zurückwollte, wäre sie sein. Sie war es ja immer schon gewesen.
    Aber jetzt, wo Conrad nicht mehr im Weg stand – vielleicht würde sie mich jetzt sehen.

33
    5. Juli
    »Belly.«
    Ich wollte mich einfach auf die andere Seite drehen und weiterschlafen, aber dann war die Stimme wieder da, dieses Mal lauter.
    »Belly!« Jemand rüttelte mich wach.
    Ich schlug die Augen auf. Es war meine Mutter. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, und ihr Mund war nur noch eine dünne Linie. Sie trug ihre Sweathose, in der sie sonst nie aus dem Haus ging, nicht mal zum Sport. Was in aller Welt machte sie hier im Sommerhaus?
    Von irgendwoher kam ein andauerndes Tuten, erst dachte ich, es sei mein Wecker, doch dann begriff ich, dass ich das Telefon umgeworfen hatte, und was ich da hörte, war das Besetztzeichen. Und dann wurde mir auch der Rest klar: Ich hatte im Suff meine Mutter angerufen. Ich hatte sie hergeholt.
    Ich richtete mich auf, und in meinem Kopf hämmerte es so laut, dass ich dachte, es sei mein Herz. So also fühlte es sich an, wenn man einen Kater hatte. Meine Augen brannten, ich hatte die Kontaktlinsen nicht rausgenommen. Das Bett war voller Sand, auch an meinen Füßen klebte noch ein Teil.
    Meine Mutter stand auf, ich sah sie nur ganz verschwommen. »Ich geb dir fünf Minuten zum Packen.«
    »Warte doch mal … was?«
    »Wir fahren.«
    »Aber ich kann hier nicht weg. Ich muss noch …«
    Es war, als könnte sie mich nicht hören, als hätte sie mich auf lautlos gestellt. Sie fing an, meine Klamotten vom Boden aufzuheben, warf Taylors Sandalen und Shorts in meine Reisetasche.
    »Mom, hör auf! Hör doch mal ganz kurz auf!«
    »In fünf Minuten fahren wir«, wiederholte sie und sah sich im Zimmer um.
    »Hör mir wenigstens eine Sekunde lang zu. Ich musste kommen. Jeremiah und Conrad brauchten mich.«
    Als ich die Miene meiner Mutter sah, brach ich ab. Noch nie hatte ich sie so zornig gesehen.
    »Und du hast es nicht für nötig befunden, mir davon zu erzählen? Beck hat mich gebeten, mich um ihre Jungs zu kümmern. Aber wie kann ich das, wenn ich nicht einmal weiß, dass sie meine Hilfe brauchen? Wenn sie in Schwierigkeiten sind, dann hättest du mir das sagen müssen. Stattdessen hast du es vorgezogen, mich anzulügen. Gelogen hast du!«
    »Ich wollte dich nicht anlügen …«, fing ich an.
    Sie redete einfach weiter. »Du kommst hierher, um Gott weiß was zu treiben …«
    Ich starrte sie an. Ich konnte nicht glauben, was sie da eben gesagt hatte.
    »Was soll das denn heißen: Gott weiß was ?«
    Meine Mutter fuhr herum und funkelte mich wild an. »Was soll ich denn denken? Schließlich bist du schon einmal heimlich mit Conrad hergekommen und hast mit ihm die Nacht hier verbracht! Also sag du mir, wenn es anders war. Für mich sieht es nämlich ganz so aus, als hättest du mich angelogen, damit du herkommen und dich betrinken und mit deinem Freund rumknutschen kannst.«
    Ich hasste sie. So sehr hasste ich sie.
    »Er ist nicht mein Freund! Du hast doch überhaupt keine Ahnung!«
    Die Ader an der Stirn meiner Mutter pulsierte. »Du rufst mich um vier Uhr morgens an, betrunken. Ich rufe auf deinem Handy an, und es schaltet sofort auf Mailbox. Ich wähle die Festnetznummer vom Haus, und es ist immer besetzt. Ich fahre stundenlang

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