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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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oder
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und dafür noch nen Scheck einsammle.«
    »Geht ihr zur
YA!-
Frühlingsparty?«, fragt der Typ, der rechts sitzt.
    »Nein, wir sind nur auf der Durchreise«, sage ich.
    »Oh. Wir gehn zur Frühlingsparty«, sagt er.
    »Party! Party!«, brüllt der Typ rechts plötzlich und erschreckt mich.
    »Marisol ist so fein!«, sagt der mittlere Typ. »Sie wird mein!«
    »Die Tussis dort sind hemmungslos«, verkündet Typ Rechts.
    »Also wart ihr schon mal dort?«, frage ich.
    »Nein«, sagt er, ein bisschen in der Defensive, »aber ich hab’s gehört.«
    Genau auf Stichwort zieht eine Wagenladung mit Mädels an uns vorüber. Sie haben alle Pferdeschwänze und ihre Haare flattern im Wind. »Mann, ey, kurbel das Fenster runter!«, ruft Typ Rechts Typ Links zu.
    »Hey, fahrt ihr alle zum Partyhaus?«, schreit Typ Rechts.
    »Ja!«, brüllt die blonde Tussi, die sich aus dem Fenster lehnt. Sie hält eine
Rad Diätlimo
in der Hand. Das blanke Silberblech der Büchse funkelt im Sonnenlicht. »Fahrt ihr hin?«
    »Da kannste drauf wetten! Wir sind unterwegs zu
Doppeltes Risiko
mit Parker und Marisol!«, versichert der mittlere Typ.
    Das Mädchen auf dem Rücksitz hat ihr Fenster ebenfalls heruntergekurbelt. Sie ruft: »Das gibt’s doch nicht! Ohmeingott, ich
liebe
diese Show!«
    »Ja, Marty hier hat schon den Stunt gemacht, wo du mit dei’m Skateboard über nen fahrenden Wagen rollst. Hat sich fett fünf Knochen gebrochen, aber jetzt isser wieder okay!«
    »Genau«, sagt Marty alias Typ Links und winkt leicht mit der Hand, vermutlich um zu zeigen, dass sie noch funktioniert.
    Die Mädels kichern und schauen sich verschwörerisch an.
    »Also, wir sehn euch dort. Bis später!«, sagen sie und treten aufs Gas. Sie hätten gern, dass wir sie verfolgen, keine Frage.
    »Los, Mann. Drück das Pedal durch!«, fordert mich Typ Links auf und kommt praktisch selbst nach vorn. Ich versuche die Spur zu wechseln, aber ein Lkw schneidet uns den Weg ab. Wir sitzen hinter ihm fest, während die Mädels davondüsen.
    »Mist, Mann«, sagt Typ Links enttäuscht.
    Jetzt bemerkt Typ Rechts Balder. »Hey! Gartenzwerg. Hab ’n paar Kumpel im Verbindungshaus, die einen dieser Kerle rund um Barbados mitgeschleppt haben. Wie lang habt ihr ihn schon?«
    »Zwei Tage.« Gonzo legt den Arm um Balder.
    »Wir könnten uns mit ihm zusammen vorm Partyhaus zu nem Foto aufstellen«, sagt Typ Rechts. »Das wär geil!«
    Balders lächelnder Mund zuckt ganz leicht; er wünscht dem Typen den ganzen Wikingerstamm an den Hals, da bin ich sicher.
    »Er gehört nicht zu dieser Sorte von Gartenzwergen«, sage ich.
    Typ Mitte prustet. »Habt ihr ihn aus ner Kirche gestohlen oder was?«
    »Es ist so was wie ein letzter Wunsch«, erkläre ich. »’n Kind in Florida, das im Sterben liegt, möchte gern mit dem Gartenzwerg fotografiert werden, also bringen wir ihn dorthin ins Krankenhaus.«
    »Das Kind wird nix davon erfahren, wenn wir vorhern paar Schnappschüsse mit ihm machen«, sagt Typ Links.
    »Geht nicht«, beharrt Gonzo. »Der Gartenzwerg muss unberührt bleiben. Er ist noch Jungfrau.«
    Ich sehe Balder an.
Bleib cool,
beschwöre ich ihn im Stillen.
    »Ich hab nen Cousin, der is’n Zwerg«, sagt Typ Mitte zu Gonzo. »Wir hamm ihn immer Stumpy gerufen. Haste auch nen coolen Spitznamen, Stumpy oder so?«
    »Nein«, sagt Gonzo zähneknirschend. Er wirft mir einen Blick von der Seite zu, und ich weiß, dass ich später dafür zahlen muss, die Typen mitgenommen zu haben. Aber wenigstens haben wir einstweilen so was wie eine Tarnung.
    Einen Augenblick lang starrt Typ Mitte Gonzo an, und ich fürchte schon, dass die Lage bedrohlich wird.
    »Hey, Mann«, sagt er dann, »könn’ wir mal halten? Ich muss mal.«
     
    Der einzige Ort, wo es eine Toilette geben könnte, ist ein Souvenirshop am Straßenrand. Das ist einer dieser Läden voller nutzlosem Ramsch   – Löffel mit aufgedrucktem Sternenbanner, gebrannte Pekannüsse mit einer Haltbarkeit von etwa zweihundert Jahren, Geschirrtücher mit Omas schrulligen Lebensweisheiten. Kaum zu glauben, dass Leute diese Scheiße kaufen, geschweige denn anderen Leuten als Andenken mitbringen. Die Studentenbündler wollen für die Fahrt Snacks kaufen, um sich erkenntlich zu zeigen. Sie laufen die Gänge entlang und greifen sich sonderbare Chipssorten. Gonzo trägt Balder auf der Schulter. Sie testen einen Kugelschreiber mit einer Frau im Bikini drauf. Wenn man den Kugelschreiber umdreht, verliert sie ihr Oberteil.
    Die Lady

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