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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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gibt. Hinter dem seitlichen Bühnenrand prüft Parker seine Moderatorenkärtchen, während ihm eine Kostümassistentin die Knitter aus der Hose dampft. Der Regisseur ruft alle auf ihren Platz. Der Kameramann zeigt an, dass es losgeht. Das kleine Aufnahmelämpchen an der Kamera leuchtet und Parker Day kommt unter dem tosenden Applaus der Menge auf die Bühne. Er hat den Dreh raus, schüttelt Hände und ruft ein bedeutungsvolles »Ho-oh!« ins Mikrofon, das gleich von allen erwidert wird.
    »Hal-lo! Ich bin Parker Day und komme zu euch, direkt vom Partyhaus in Daytona Beach, Flo-ri-da!«
    Die Menge flippt aus und Parker lässt ihr einen Moment zur Beruhigung. »Mitten im Party-Wahnsinn wird euch diese Sendung präsentiert von
Rad Limo – die Limo unserer Generation
.« Parker nimmt einen Schluck aus seiner Dose
Rad XL
und gibt sie dann einer Assistentin. »Heute haben wir in
Was ist dein Talent?
einen neuen Herausforderer, Cameron, einen Musicaholic aus
Te-xas
. Cameron, komm runter zu mir, mein Junge.«
    Ich gehe zur verabredeten Stelle neben Parker, der – dank Ann »Iphigenia« Jones – einen Spickzettel mit allen Infos über mich in der Hand hält. »Cam – hier steht, du hast Rinderwahnsinn. Stimmt das?«
    »Ja.« Mann, ich hoffe, wir sind schon längst weg, wenn das gesendet wird.
    »Also, wie geht’s dir denn damit?«
    »Äh   … beschissen?«, sage ich.
    Alle lachen und Parker patscht mir auf den Rücken.
    »Du bist witzig, Cameron. Ich mag das. Okay, Cam, wie du weißt, stellen wir dir in
Was ist dein Talent?
Fragen aus deinem Wissensgebiet, und das ist   …« Er hält seine Visagedirekt in die Kamera und senkt die Stimme. »Musik!« Ich habe Parker Day oft genug gesehen, um zu wissen, dass sie irgendeinen billigen Hall unter seine Stimme legen, wenn er »Musik« sagt. Bei den Zuschauern löst das trotzdem Geschrei und Gebrüll aus. Sie erwarten es einfach. »Also, ich stelle dir die Fragen, die auf diesen weißen Kärtchen hier stehen. Wenn deine Antwort richtig ist, erreichst du die nächste Runde, in der es noch mehr Preisgeld gibt. Aber falls du eine falsche Antwort gibst, sind wir gezwungen, dir eine Zehe zu amputieren. Das ist ein Scherz.«
    Die Menge lacht über seinen lahmen Witz. Ich werfe Gonzo einen Blick zu. Sein Mund formt das Wort
pendejo
. Jetzt fühle ich mich ein bisschen besser.
    »Nein, falls du eine falsche Antwort gibst, musst du auf den   …«
    »Pisspott!«
, schreit das Publikum.
    Ein paar Bühnenarbeiter in schwarzen T-Shirts und Jeans schieben ein Dixiklo mit einem großen roten Knopf an der Seite auf die Bühne. Parker öffnet die Tür, damit jeder hineinsehen kann. Der Geruch haut mich fast um. Eine wacklige Sitzplatte, eine Art Donnerbalken, liegt über der offenen Latrine. Jemand hat einen Schuh draufgestellt.
    Parker hält sich mit seiner freien Hand die Nase zu. »Jawohl, Ladys und Gentlemen und Cameron. Hast du erst einmal auf dem Pisspott Platz genommen, wird dir eine Alles-oder-nichts-Frage gestellt. Wenn du sie richtig beantwortest, werden wir deine Gewinnsumme verdoppeln, und du brauchst dich nicht mit einem Fichtennadelduftgel eine Woche lang unter die Dusche zu stellen. Aber wenn du falsch antwortest   …«
    Parker haut auf den roten Knopf. Der Schuh kippt vom Donnerbalken in die Latrine, begleitet vom lauten Getöseeiner Wasserspülung. In der ersten Reihe guckt Gonzo irgendwie so, als ob ihm übel ist, und ich frage mich, auf was zum Teufel ich mich hier eingelassen habe.
    »Habt ihr alle eure Schnappschüsse gemacht, okay?« Das Publikum lacht, und Parker setzt sein strahlendes Lächeln auf, für das er berühmt ist.
    Die Scheinwerfer glühen, und alles, was ich vor mir sehen kann, ist eine Ansammlung gebräunter, halb nackter Körper in verschiedenen Stadien der Besoffenheit.
    Parker schirmt seine Augen mit den Kärtchen ab und schaut zu mir hoch. »Cam, bist du dort oben okay? Zeigt der Rinderwahnsinn schon Wirkung?« Er neigt sich zur Kamera und sagt mit der gedämpften Stimme, die alle lieben: »Muuh!«
    Die Leute trampeln wie wild mit den Füßen, klatschen und jubeln. Ich will nichts weiter als ein bisschen Knete einsacken und meinen Gartenzwerg wiederfinden. Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt.
    »Okay, los geht’s. Cameron, wer singt die
Rad Limo - Hymne Make Mine an XL

    Die
Rad Limo
-Hymne ist bloß alle fünfzehn Minuten im Fernsehen oder im Radio zu hören. Er fängt mit den leichten Fragen an.
    »Äh, das müsste
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