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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Steak
sein.«
    »Absolut richtig. Und ein fetter Hundert-Dollar-Schein geht auf dein
Was ist dein Talent?
-Konto.«
    Die Anzeigetafel klingelt und flippert zu einem blinkenden Hunderter-Zeichen. Die Menge jubelt. Irgendjemand brüllt: »Taucht ihn unter!«
    »Frage Nummer zwei, Camster. Welche Platte spielt der Kojote, um den Roadrunner glauben zu machen, eine Herde Elefanten sei hinter ihm her? Lass dir ruhig Zeit.«
    »El   –«, beginne ich.
    Parker hält eine Hand hoch. »Lass dir Zeit. Keine Eile.«
    Oh, ja, richtig. Er möchte, dass ich ins Zweifeln gerate. Das steigert die Spannung.
    »Äh«, sage ich und verziehe das Gesicht, als ob ich eine der quantenphysikalischen Gleichungen meines Vaters lösen will. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, ich glaube, es ist
Elephants Are After Me, Volume One

    »Cameron«, sagt Parker und guckt dabei sehr ernst. »Du   …
ziehst
das
durch
!« Die Menge flippt aus.
    »Okay, Cam. Spaß beiseite. Zeit fürs große Geld. Zweiteilige Frage. Teil eins: Wer komponierte den ausgesprochen richtungweisenden
Cypress Grove Blues

    »Junior Webster.«
    Anerkennendes Gemurmel.
    »Cam-my-man ist ganz heiß. Teil Numero dos: Worauf weist
Cypress Grove
hin?«
    Ich bin gerade dabei, Parker Day seinen stylish aufgemotzten Arsch auf einer Platte zu servieren. »Auf einen Friedhof in New Orleans.«
    Parker hebt die oft fotografierte Augenbraue. »Bist du dir sicher?«
    »Ja.«
    »Ab-so-lut sicher?«
    »Na ja   … ja. Ich denke schon.«
    »Du klingst nicht so überzeugt.«
    »Nein. Ich meine ja. Ja, ich bin mir sicher.«
    Er streicht sich bedeutungsvoll übers Kinn. »Oh, Cam-Cam-Cam. Tut mir leid, aber das   … ist falsch.«
    »Falsch? Ausgeschlossen. Ich war dort. Ich hab ihn getroffen   …«
    »Du hast Junior Webster getroffen. Na klar, Schwammkopf.Die richtige Antwort lautet: auf seine Geburtsstadt. Siehst du? Geburtsstadt. Steht hier. Auf der Karte.« Er hält die Karte für eine Nahaufnahme vor die Kamera. »Camiot, ich werde dich jetzt bitten, Platz zu nehmen auf dem   …« Parker neigt sich zum Publikum und hält sich die Hand hinters Ohr.
    »Pisspott!«
, brüllen alle aufs Stichwort.
    Ich klettere die wacklige Leiter zum Donnerbalken hoch. Von unten höre ich Gonzos einsame Stimme. »Du schaffst das, Cam!«
    Mir wird ganz schwindelig, zum einen vom Gestank, zum anderen von meinen Gedanken: Wenn mit
Cypress Grove
nicht der Friedhof gemeint ist, dann war ich vielleicht am falschen Ort. Das würde bedeuten, dass ich die falsche Botschaft erhalten habe. Und das würde bedeuten, dass die ganze Reise für die Katz war. Unmöglich, das herauszufinden. In mir steigt eine Panik hoch, die nichts mit dem Pisspott zu tun hat.
    »Cam, bist du okay dort oben? Brauchst du Hilfe?«
    »Hä?« Ich merke, dass ich am Ende der Leiter stehen geblieben bin, springe rüber auf die Plattform und nehme auf dem Donnerbalken über der Jauchegrube Platz.
    »Hast du dir’s dort gemütlich gemacht, Cam-man?«, fragt Parker. Es wäre so leicht, mit dem Fuß auszuholen und seine fotogene Visage zu treffen.
    »Wie ne Laus im Pelz«, antworte ich. Das bringt die Leute zum Lachen.
    »Okay. Letzte Frage. Es geht ums Ganze. Wir werden jetzt einen Song anspielen. Du musst mir den Titel des Liedes nennen und den Namen des Interpreten. Liegst du richtig, gehören dir sechshundert Dollar. Liegst du falsch, geht der Cam-a-lama-ding-dong die Spülung runter. Bist du bereit?«
    Ich nicke.
    Die Lautsprecherboxen erwachen knisternd und knackend zum Leben. Ein Lied weht hervor, eine schwermütige Melodie für Flöte und Ukulele. Und dann schwebt dieses unbeschreiblich hohe portugiesische Vibrato über die Menge. Gut möglich, dass ich das arroganteste Grinsen der Fernsehgeschichte aufsetze.
    »Oh, Cam. Spüre ich so was wie Unruhe?«, fragt Parker und bewegt seine Hand Richtung roter Knopf. »Zeit für deine Antwort.«
    »Oh Mann«, sage ich, schüttle den Kopf und seufze. Sie wollen eine gute Fernsehshow? Sollen sie haben. »Gib mir ne Minute.«
    »Noch zehn Sekunden auf der Uhr, Big Cam.«
    Die Zuschauer beginnen mit dem Countdown. »Zehn, neun, acht, sieben   …« Gonzos Augen sind riesengroß, und seine Lippen bewegen sich kaum, als er mitzählt. Ich lasse sie bis null kommen. Der Alarmton geht los. Das Kettenhundgebell schwappt wie eine Welle über die Menschenmenge.
    »Die Zeit ist um, Cameron. Hast du eine Antwort?« Parker leckt sich die Lippen. Seine Hand schwebt über dem Knopf, als ob er

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