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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Staci und Tommy.
    »Weißt du noch, wie er den Sommer über nach Dallas ging, ins Footballcamp?«
    »Klar«, sage ich, als ob ich Tommy auf Schritt und Tritt verfolgt hätte.
    »Er rief mich nicht mehr an, und ich wusste, ich wusste einfach, dass er ne andere hatte. Er war mit dieser Schlampe von Plano zusammen.« Staci sieht richtig klein aus, wie sie da mit ihrem verrutschten Shirt auf der billigen Bettdecke hockt. »Ich hab ihn mit Bobby Wender und David Mack über sie sprechen hören. Er hat gesagt, sie sei das Beste, was ihm jemals untergekommen wäre.«
    Ich denke über meinen Dad nach und Raina, und ich würde gern wissen, ob sie es je miteinander getrieben haben und, wenn ja, wie oft. Ich würde gern wissen, ob sich Dad schuldig fühlt. Oder vielleicht fühlt er sich auch richtig toll. Ich würde gern wissen, ob meine Mom Bescheid weiß und ob es sie interessiert. Wie können sich zwei Menschen lieben, trotz alldem? Ist das eine freie Entscheidung? Oder ist das wie bei diesen Pflanzen, die wir in Biologie durchgenommen haben? Die Pflanzen, die zu etwas Neuem, zu etwas total anderem mutieren, aber trotzdem ein Teil derselben Pflanzenfamilie bleiben?
    Ich war noch nie verliebt. Ich werde sterben, ohne zu wissen, wie es sich anfühlt, das Gesicht eines Menschen zu begehren, wenn man nachts schlafen geht, und sich nach ihm zu sehnen, wenn man morgens aufwacht. Ich wünschte, ich wüsste es.
    »Hey, Staci?«, sage ich. »Bist du okay?«
    Sie versucht zu lächeln. »Er wird’s bereuen. Mir ist was Großartiges eingefallen, weißt du?«
    »Oh, klar. Ich meine, klar fällt dir was ein.« Wir befinden uns in diesem sonderbaren Niemandsland, irgendwie außerhalb von Zeit und Raum. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie küssen oder einfach nur zuhören sollte.
    »Kann ich dir was verraten?«, fragt sie.
    »Klar.«
    »Mir ist da was eingefallen.« Sie nuckelt in einer so besonderen Weise an einer Haarsträhne, dass sich in meiner Hose etwas aufrichtet. »Bist du sicher, dass du’s hören willst? Wahrscheinlich ist es bescheuert.«
    Ich lege mir das Kissen über die heikle Zone. »Ich will’s auf alle Fälle hören.«
    Staci nippt am Bier und stellt den Becher auf die Nachttischkante. »Okay, du weißt ja, wenn du in so ein Restaurant gehst, gibt’s doch immer nen Platzanweiser oder ne Hostess, die dir nen Tisch zuweisen.«
    Ich nicke.
    »Also, ich hab mir überlegt, eine Realityshow zu machen, in der sich die Leute um die Chance bewerben, Host oder Hostess in einem netten Restaurant zu sein. Wir könnten die Show
The Hostess
nennen. Oder
The Host
, falls ein Kerl gewinnt. Oder, nein, nein! Wir lassen zuerst die Mädels ran und nennen die Show
The Hostess
und dann die Kerle und nennen sie
The Host
. Ich red nicht von irgendwelchen billigen Restaurants, wie die, die’s in unserer beschissenen Stadt gibt. Nein, von guten Restaurants in Dallas oder Atlanta oder so. Ich weiß auch schon alles, was die Kandidaten im Wettbewerb machen sollen   … Langweil ich dich?«
    »Nein. Gott bewahre, nein.«
    Staci gibt mir einen dicken, schmatzenden Kuss auf die Wange. »Du bist so was von süß, Cam! Okay, also, sie müssen mit Problemen fertigwerden, also etwa, wenn ein obdachloses Paar reinkommt und einen Tisch wünscht – aber, irgendwie, sie sollten Geld haben und eine Reservierung. Also, was tun? Platzierst du sie an einem Tisch undalle anderen Gäste ekeln sich und dein Boss ist sauer? Oder sagst du ihnen, dass die Reservierung verloren gegangen ist, und wartest drauf, dass sie ausrasten? Also irgendwie so was. Und jede Woche wird jemand rausgewählt, bis es einen Gewinner gibt. Ich war nen Sommer lang Hostess im
Hooray, It’s Wednesday
und es war nicht leicht. Die Leute rufen nach dir, oder sie wollen irgendwelche Tische zusammenschieben, oder sie setzen sich einfach, obwohl am Eingang eindeutig steht, dass sie platziert werden.«
    »Klingt ganz schön hart.«
    »Genau.« Staci krabbelt quer übers Bett und küsst mich.
    »Du bist so süß«, flüstert sie. Ich höre ein eigenartiges Geräusch im Zimmer. Ein Schnauben oder Hüsteln. Irgend so was. Balder sitzt in einem Sessel am Fenster und lässt die ganze Szene auf sich wirken.
    »Äh, entschuldige mich ’ne Minute«, sage ich und schiebe Stacis Arme zur Seite. »Nur’n Augenblick.«
    Balder sitzt wie versteinert da, mit diesem heiteren Grinsen im Gesicht. »’tschuldigung, Kumpel«, wispere ich. Bevor er protestieren kann, stelle ich ihn hinten in den

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