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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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irgendeinen Laut von dir.«
    Hallo! Hörst du mir nicht zu? Ich hab doch gesprochen. Oder?
    »Wenn du nicht sprechen willst, kannst du meine Hand drücken oder nicken, falls du mich verstehst.«
    Ich nicke und mein Hirn hämmert im Kopf.
    »Gut. Sehr gut, Cameron.« Gott sei Dank geht die Lampe aus, ich kann mich wieder nach drinnen und nach draußentreiben lassen und schnappe Wortfetzen der Unterhaltung zwischen Frau Dr.   Arschloch und meinen Eltern auf.
    »Wir geben ihm   … gegen seine Beschwerden   …«
    Ich treibe im Raum. Es ist hübsch hier. Ein Komet saust vorbei. Ein Stern. Die Buddhakuh dreht sich auf ihrem lotusblumengeschmückten Hamburger-Pastetchen. Sie hebt einen Huf zum Zengruß und ich werde von der Kuh gesegnet. Amen.
    »Wir hätten gern Ihr Einverständnis für eine experimentelle Behandlung, die im Versuchsstadium bereits zu einigen Erfolgen geführt hat. Dabei wurden Prionen zerstört, die das Gehirn angreifen. Das könnte den Fortschritt der Erkrankung verlangsamen.
    Das klingt gut. Schmeißen wir einfach ein paar bösartige Prionenärsche raus. Jederzeit. Und ein bisschen mehr Morphium wäre auch nicht schlecht. Oooh, eben bin ich durch die Milchstraße geflogen. Affengeil.
    »…   ein paar Nebenwirkungen   …«
    »Ich weiß nicht   …« Das ist Moms Stimme.
    Etwas pulst über meinem Kopf.
Huh. Was ist das?
Es ist rund und finster.
    »…   zweimal am Tag   …«
    »…   weiß nicht mal, dass wir hier sind   …« Dads Stimme.
    Die Buddhakuh schwirrt hoch und verschwindet im großen schwarzen Loch über mir.
Ich das nicht mögen, Captain. Zeit für Umkehrschub.
    »…   Unterschreiben Sie einfach hier und wir können loslegen   …«
    Was unterschreiben? Hey.
Umkehrschub aktiviert.
Warum kommt dieses Loch immer näher? Das ist nicht fair. Mom? Dad? Dr.   Arschloch? Wer auch immer? Zieht mich zurück. Ich komme zu nah an dieses Ding, bedrohlich nah,
Mann. Im Ernst. Ich nicke. Ist da draußen jemand, der mich nicken sieht? Ist da draußen jemand? Irgendjemand?
    Tag Drei
    Ich öffne die Augen. Mir gegenüber an der Wand hängt das gerahmte Bild eines Engels, St. Jude. Richtig. Ich bin im Krankenhaus.
    Neben mir steht eine Dame in rosafarbener Krankenhaustracht, die an einem Beutel herumfummelt, der am Infusionsständer hängt. Sie ist kräftig gebaut und könnte mir wahrscheinlich in den Hintern treten, wenn sie wollte. Ihre Haut ist kaffeebraun, ohne eine Spur Milch. Um ihren Hals trägt sie ein Schlüsselband, an dem eine Schar Engel hängt und ihr Namensschild; GLORY BEAUVAIS steht drauf.
    »Bist du wach?«, fragt sie mich mit starkem Akzent.
    »Ja«, sage ich mit krächzender Stimme.
    »Gut. Ich muss deine Werte messen.« Glory ist anscheinend kein Freund von Geplauder und netten Worten. Sie legt mir die Manschette des Blutdruckmessgeräts um den Arm, pumpt sie auf und beobachtet das Ticken der Ziffern auf dem Gerät. Als sie damit zufrieden ist, reißt sie den Klettverschluss der Manschette mit lautem Ratsch auf. »Hundertzwanzig zu siebzig. Gut. Ein bisschen Fieber. Ich sag’s dem Doktor, mal sehen, ob wir dir etwas dagegen geben können. Hast du Schmerzen?«
    Oh, toll. Der Süßwarenladen ist offen! »Ja«, keuche ich, »ne Menge Schmerzen.«
    Glory spitzt ihre von jedem Lippenstift unberührten Lippen. »Ich werd dir ne Dosis Aspirin geben.«
    »Ich glaub, ich brauch mehr als das«, sage ich.
    Sie reagiert nicht drauf. »Ich sag dem Doktor Bescheid. Dein Frühstück kommt gleich.«
    Tag Vier
    Der alte Knacker auf der anderen Seite des Flurs hustet die ganze Zeit. Ich fange an, die Huster zu zählen. Achtundzwanzig in eineinhalb Minuten. Um den Lärm zu übertönen, zieh ich mir Soaps rein. Das funktioniert nicht wirklich, aber jetzt bin ich wenigstens von der Geschichte einer Frau und ihrer bösartigen Zwillingsschwester gefesselt, die sich aus Gründen, die ich nicht durchschaue, gar nicht ähnlich sehen. Und der alte kranke Kerl von gegenüber hustet sich die Lunge aus dem Hals.
    Falls es dich gibt, Gott, kannst du nicht ihn zu dir nehmen statt mich?
    Tag Fünf
    Jetzt ist es offiziell. Ich hasse Haferschleim. Krankenhaushaferschleim ist grau und hat die Konsistenz von Klebstoff. Du kannst zwei Päckchen Zuckeraustauschstoff reinkippen und einen ganzen Liter Milch und trotzdem schmeckt’s nach nichts. Wenn so meine letzten Tage aussehen sollten, dann drückt mir lieber jetzt das Kissen aufs Gesicht. Dad war heute Morgen hier. Nun ist Mom an der Reihe. Sie hat mir

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