Ohne Gewaehr
gemeinnützigen Projekten. Da
solltest du wenigstens ab und zu anwesend sein. Es wird auch deinem Image und
den Geschäften zugute kommen, wenn dein Engagement bekannt gemacht wird.«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich verplempere meine
Zeit nicht damit. Es gibt wichtigere Dinge, als Fotos und Tombolas. Wenn ich
helfen möchte, dann tue ich das bestimmt nicht, weil mich jemand zum Essen einlädt.
Dieses Konzept habe ich noch nie verstanden und es ist mir zuwider.«
»Dann schicke eben deine Assistentin dorthin. Oder
deine PR-Beraterin«, schlug ich vor.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, dann zog er mich
fester an sich und drückte mir einen feuchten Kuss auf die Stirn. »Du gibst
wohl nie auf, oder? Schicke deine Termine an Ying und lasse sie selbst
entscheiden, woran sie teilnehmen will. Sie hat womöglich sogar Spaß daran.
Aber mehr kann ich dir nicht zugestehen und dich brauche ich immer in meiner
Nähe.«
Mit einem lauten ‚ Bing ‘ hielt der Fahrstuhl in
der obersten Etage. Als wir gemeinsam das Vorzimmer zu Daniels Büro betraten,
fanden wir eine aufgeregte Martha vor. Anstelle der sonst herrschenden Stille
war das Büro heute in Aufruhe, überall klingelten Telefone und zwei Besucher warteten
auf den Stühlen in der kleinen Sitzecke. Von Phyllis war nichts zu sehen, aber
aus Yings Arbeitszimmer drangen laute Stimmen, sie schien mit jemandem zu
streiten.
Daniel runzelte die Stirn, sagte aber nichts, sondern
strich mir zum Abschied über die Wange.
»Mr. Stone, einen kleinen Augenblick, Ihr Kaffee kommt
gleich!«, rief Martha von ihrem Arbeitsplatz aus und tippte dabei hektisch auf
ihrer Tastatur. Dann sah sie mich an und kam rasch mit einem kleinen
Notizzettel hinter dem Schreibtisch hervor. »Miss Walles, ich bin nicht sicher,
ob Sie etwas damit zu tun haben, aber Ying sagte jedenfalls, Sie kenne keine
Blue Movie Studios. Eine Angestellte hat schon viermal bei uns angerufen und
nach Monique Watson gefragt. Erst dachte ich, sie hätte sich verwählt, aber in
unserem Anrufverzeichnis ist auch ein Anruf eingetragen.«
Ich spürte, wie ich rot wurde. Daniel war an der Tür zu
seinem Büro stehengeblieben und sah mich mit zusammengekniffenen Augenbrauen
an. Schnell schnappte ich mir den Zettel. »Das ist bestimmt ein Missverständnis,
ich kümmere mich gleich darum.«
Dann verschwand ich in meinem Büro und schloss die Tür
hinter mir.
Mist! Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Natürlich
konnte die Frau am Telefon sehen, woher ich anrief. Und ein Anruf aus der
Firmenzentrale der Stone Corporation war nicht gerade die beste Tarnung, um
sich als Schauspielerin für einen Sexfilm zu empfehlen. Es wäre ein Wunder,
wenn die Dame mir noch irgendwelche Auskünfte gab. Trotzdem wollte ich selbst diese
minimale Chance nutzen, schließlich hatte ich nichts zu verlieren.
Noch einmal vergewisserte ich mich, dass meine Bürotür
verschlossen war, dann wählte ich die Nummer der Blue Movie Studios, die Martha
für mich auf dem Zettel notiert hatte.
Schon beim zweiten Klingeln meldete sich die Frau von
gestern. »Blue Movie Studios, was kann ich für Sie tun?«
»Hallo, ich bin Monique. Sie haben versucht, mich zu
erreichen?«
Für einen Moment herrschte Stille am anderen Ende. »Ja,
das habe ich in der Tat. Aber unter der Nummer, die Sie mir gegeben haben,
meldet sich niemand. Und als ich die Rufnummer des gestrigen Anrufs benutzt
habe, hat sich eine Telefonistin gemeldet. Rufen Sie etwa von Ihrer
Arbeitsstelle aus hier an?«
»Es tut mir schrecklich leid«, erklärte ich schnell. »Vielleicht
habe ich gestern in der Aufregung einen Zahlendreher in meiner Handynummer
gehabt. Das ist mir wirklich peinlich.«
»Ihre Telefonistin sagte, es gäbe keine Monique in dem Büro.
Ich habe Verständnis dafür, wenn unsere Darsteller einen Künstlernamen
verwenden, aber wenigstens bei Ihrer Bewerbung erwarten wir wahrheitsgemäße
Angaben. Die brauchen wir schon wegen der Steuer und Versicherung.«
Langsam ließ meine Anspannung nach. Es schien, als sei
die Mitarbeiterin des Filmstudios weit weniger misstrauisch, als ich befürchtet
hatte.
»Ich werde meine Daten natürlich offenlegen, falls ich
die Rolle bekomme. Aber Sie müssen verstehen, am Telefon ist das etwas riskant.«
»Ja, sicher. Ich wollte auch nur andeuten, dass Sie nun
unter Umständen Ihrem Arbeitgeber einiges zu erklären haben. Die meisten
reagieren nicht gerade tolerant, wenn so etwas über Mitarbeiter bekannt wird.
Es tut mir
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