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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Verstand...«
    Ein unterdrücktes Keuchen klang aus dem Telefon, dann
war es für eine Weile ganz still.
    »Bist du noch dran?«, fragte ich leise, nachdem mein
Atem sich einigermaßen normalisiert hatte.
    »Danke, Baby. Du hast mir eine große Freude bereitet,
unerwartet aber dafür umso besser. Ich liebe dich so sehr!«
    Ich lächelte. »Dann habe ich diese Lektion also
bestanden, Herr Lehrer?«
    »Mit Auszeichnung. Jetzt müssen wir aber leider Schluss
machen, ich muss mich erst mal umziehen.«
    Ein letztes Mal stellte ich mir vor, wie er allein in
seiner Schlafkabine umherging und nach einem Handtuch suchte.
    »Schlaf noch ein wenig. Ich werde dich an dein
Versprechen erinnern, sobald du zurück bist«, sagte ich zum Abschied.
    »Das ist vollkommen unnötig. Ich kann es jetzt schon
kaum erwarten, dich endlich wieder in meinem Bett zu haben.«
     
    Die ungeplante Abwechslung hatte meinen Zeitplan
ordentlich durcheinandergebracht. Als ich mich gerade halbwegs präsentabel
zurechtgemacht hatte, klopfte es auch schon donnernd an der Tür zur Suite.
    »Miss Walles, hier sind zwei Herren von der Polizei,
die Sie sprechen möchten!«, rief Mr. Burton von draußen.
    Santoro hatte also Wort gehalten und war tatsächlich
innerhalb von dreißig Minuten hier aufgetaucht. Schnell griff ich nach dem
Telefon und rief Anwalt Haynes an. Er erklärte sich bereit, umgehend zu mir ins
Hotel zu kommen, doch umgehend hieß in seinem Fall in einer halben Stunde.
Solange sollte ich den Kommissar hinhalten, sofern das überhaupt möglich war.
    Meine Wangen waren noch immer leicht gerötet als ich
die Tür öffnete und mich dazu zwang, den Hauptkommissar und seinen Assistenten
freundlich anzulächeln. »Schön, dass Sie es sich einrichten konnten. Kommen Sie
doch bitte hinein«, begrüßte ich die beiden und trat zur Seite, damit sie die
Suite betreten konnten.
    Mr. Burton hatte sich schon wieder umgedreht und stand
mit dem Rücken zu mir, um den verlassenen Flur im Auge zu behalten. Ich tippte ihm
ungeduldig auf die Schulter. »Bitte kommen Sie mit in die Suite. Ich will nicht
mit zwei Polizisten allein sein.«
    Mein Leibwächter drehte sich um und verzog das Gesicht.
Er schien über meine Aufforderung nachzudenken. »Miss Walles, ich habe den
klaren Befehl erhalten, mich vor Ihrer Tür zu postieren.«
    »Dafür haben Sie doch Ihren Kollegen«, fuhr ich ihn
unbeherrscht an. »Der wird Sie schon rufen, falls es ein Problem gibt.«
    Der Mr. Burton ließ sich von mir nicht so leicht überzeugen
und insgeheim verfluchte ich das derzeitige Arrangement, in dem er Daniel und
Smith unterstellt war und meine Wünsche einfach ignorieren konnte.
    »Reden Sie keinen Unsinn! Sie wollen mich doch nicht
allen Ernstes mit den Männern allein in der Suite zurücklassen? Das wäre Daniel
bestimmt nicht recht.«
    Er zuckte einfach mit den Schultern und drehte sich
wieder um. Diese Auseinandersetzung hatte ich wohl verloren.
    Meine Laune besserte sich auch nicht, als ich bei der Rückkehr
in die Suite feststellte, dass die Polizisten in den Schlafbereich vorgedrungen
waren und gerade mein zerwühltes Bett betrachteten. Prompt wurde ich wieder
rot.
    »Möchten Sie vielleicht etwas trinken, während wir auf
den Anwalt warten?«, bot ich ihnen an, um sie aus meinem Schlafzimmer
herauszulocken.
    »Entschuldigen Sie, Miss Walles. Wir wollten nicht
aufdringlich sein, aber wir haben uns gefragt, wo Mr. Stone sich aufhält? Sie
hatten am Telefon erwähnt, er sei verreist?«
    Ich dirigierte die beiden zurück in den Wohnbereich und
wies ihnen einen Platz am Esstisch zu, auf dem noch immer das Geschirr unseres
gemeinsamen Frühstücks stand. »Daniel ist heute früh zu einer Dienstreise
aufgebrochen und kommt Montag wieder zurück«, erklärte ich. »Was darf ich Ihnen
zu trinken bestellen?«
    »Wir möchten Sie nicht unnötig aufhalten, sondern nur
die Angaben zum gestrigen Abend überprüfen. Den Rest werden wir erledigen,
sobald Ihr Verlobter zurück ist.« Santoro gab sich sichtliche Mühe, einen
freundlichen Ton anzuschlagen. Doch damit konnte er mich nicht täuschen,
irgendetwas führte er im Schilde.
    Über den Zimmerservice bestellte ich Kaffee für uns und
gesellte mich dann zu den Männern. »Was möchten Sie von mir wissen? Hat Smith
Sie nicht ausreichend informiert?«
    Taylor räusperte sich und zückte seinen Notizblock. Er
las ein paar Sekunden darin, dann sah er zu mir auf. »Mr. Smith hat uns gestern
bereits einen Überblick über die Ereignisse

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