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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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dir, Dennis. Aber du musst wirklich …«
    May hat eine wunderschöne Seele. Du solltest sie sehen .
    »Ich habe sie gesehen. Sie war in mir. Das war nicht so wunderschön.«
    Nein, nein, sie hat eine sehr sinnliche Seele .
    »Dennis, hegst du etwa lüsterne Gedanken?«
    Das geisterhafte Gelächter endete in einem asthmatischen Husten, der sie tröstete.
    »Alles okay bei dir?«
    Ja, ja. Man sollte doch denken, jetzt, wo ich keine Lunge mehr habe …
    »Dennis, wenn du wirklich eine Krisenerscheinung bist, dann haben wir nicht viel Zeit. Solltest du irgendeinen Rat wissen, wie man diese Monsterdinger loswerden kann, dann solltest du es mir jetzt sagen.«
    Nun ja, sie wären natürlich schwächer, wenn alle hier ruhig blieben .
    »Die Crumb und Kelly und Co. sind fort.«
    Das ist schon mal ein positiver Faktor , erwiderte Dennis.
    »Mit wem sprichst du?«, fragte North, und Andie wandte sich um und erblickte ihn in der Tür.
    »Komm rein und mach die Tür zu«, forderte Andie ihn auf und erhob sich. »Wir haben wieder einen neuen … Gag.«
    North kam herein und schloss die Tür hinter sich. »Ich will keinen Gag.«
    Andie wandte sich wieder dahin um, wo sie Dennis vermutete. »Kann er dich hören?«
    Ich weiß nicht , antwortete Dennis. Bis jetzt bist du die Einzige, die mich hört. Abgesehen von May, natürlich. Sie hat eine …
    »Sinnliche Seele. Ich weiß.« Andie blickte North an. »Hast du das gehört?«
    »Sinnliche Seele?«, wiederholte North verwirrt.
    »Aha. Also dann in Kurzfassung: Dennis ist hier. Ich halte ihn für eine Krisenerscheinung, und das bedeutet, dass er nicht lange bleiben kann und auch nicht lange bleiben sollte, weil er ins Licht gehen muss …«
    Das halte ich zumindest für eine Option .
    »… weil ich nicht will, dass er den Bus zum Paradies verpasst. Aber im Augenblick bleibt er hier, weil er sich Sorgen wegen der anderen Geister macht und weil er sich zu May hingezogen fühlt …«
    Ich würde nicht sagen »hingezogen«. Wir haben zueinander passende Interessen .
    »… und deswegen hängt er hier noch herum«, schloss Andie. Sie wandte sich wieder in Dennis ’ Richtung. »Vielleicht könntest du ja die anderen Geister alle mitnehmen. Ihnen auch einen Platz im Bus besorgen …«
    Ich gehe nicht weg .
    »Dennis, wir sprechen hier von dem Nachleben.«
    Ja, und es ist mein Nachleben. Ich bleibe hier. Ich würde gern nach Cincinnati gehen und diesem Betrüger Boston Ulrich den Schreck seines Lebens verpassen, aber irgendwie kann ich hier nicht weg …
    »Andie?«, rief North besorgt.
    Andie wandte sich ihm zu. »Ich schwöre bei Gott, dass er hier ist, North. Ich spinne nicht, Dennis ist hier.«
    »Nun ja, hier ist er gestorben«, erwiderte North vernünftig. »Andererseits erinnere ich dich daran, dass du um ihn trauerst, weil er tot ist.«
    »Das versuche ich ihm ja auch gerade klarzumachen«, meinte Andie gereizt. »Gehe doch bitte auf die andere Seite ins Licht, Dennis. Aber jetzt, wo er mit May anbandelt …«
    Andie!
    »Andie, ich weiß, dass du Dennis wirklich sehr gernhattest, aber jetzt ist er tot.«
    Hast du ihm gesagt, dass du mich sehr gernhast?
    »Nicht jetzt , Dennis. Er ist hier, North. Es ist mir egal, ob du mir glaubst oder nicht, er ist hier. Was tust du?«
    Er setzte sich neben sie auf das Sofa und legte seinen Arm um sie. »Ich dachte mir …«
    Falls ihr ein Schäferstündchen im Sinn habt, solltet ihr das lieber woanders machen , bemerkte Dennis. Ich glaube, ich kann dieses Sofa nicht verlassen .
    »Das Sofa?«, fragte Andie. »Du bist an dieses Sofa gebunden?«
    North blickte sich um. »Wer ist an dieses Sofa gebunden?«
    »Dennis« , antwortete Andie ärgerlich.
    Ich komme irgendwie nicht los davon , stellte Dennis fest. Hoffentlich ist das nur vorübergehend. Ich habe keine Lust, ein übernatürlicher Sofamuffel zu werden. He, he, he . Er begann zu husten, ein asthmatisches Keuchen aus dem Jenseits.
    »Ich muss den Kindern ihr Essen bringen«, erklärte sie und erhob sich. »Dennis, falls ich dich nicht mehr treffen sollte, wollte ich dir noch sagen, dass es mir ein Vergnügen war, dich kennengelernt zu haben.«
    »Andie, Dennis ist tot«, mahnte North freundlich, aber nachdrücklich.
    Ich werde nirgendwohin verschwinden , erklärte Dennis, und Andie gab es bei beiden auf und ging in die Küche.
    Als Andie mit einem Lunchtablett hinauf ins Kinderzimmer ging, lagen beide Kinder auf dem Bett, Alice mit ihrem Walkman und Rose Bunny, und Carter mit einem

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