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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Comicbuch.
    »Also«, begann Andie, »was Dennis betrifft …«
    »Ist er wieder da?«, fragte Carter.
    »Ja. Woher wusstest du das?«
    »Hat er gesagt, welcher ihn umgebracht hat?«
    »Nein. Er erzählte, es sei nur etwas gewesen, das aus dem Teppich aufstieg.«
    »Eine schwarze Wolke«, meinte Alice und nahm sich ein Sandwich.
    »Okay.« Carter wandte sich wieder seinem Comicbuch zu.
    »Darf ich hingehen und mit ihm reden?«, fragte Alice, und Andie war versucht, es ihr zu erlauben, aber mit einigem Glück hatte Dennis vielleicht inzwischen den Weg ins Licht gefunden, und dann müsste Alice wieder eine Person von ihrer »Schwätzchen mit den Toten«-Liste streichen.
    »Vielleicht später«, erwiderte Andie daher. »Iss erst mal deinen Lunch.«
    Sie ging auf die Galerie hinaus und hörte unten Stimmen. Als sie über das Geländer blickte, sah sie in der Großen Halle North, der mit Southie sprach, und sie marschierte um die Ecke der Galerie und durch den steinernen Durchgang zur Treppe, um sich zu den beiden zu gesellen.
    Da stieg vor ihr etwas aus dem Teppich auf, schwarz und stechend scharf, das sich wirbelnd zu einer festeren Masse verdichtete, ein starrender Totenkopf, und sie schrie auf und wandte sich blindlings um, um zu flüchten, aber da sah sie May auf sich zukommen, das Gesicht eine Totenkopffratze, die wie die Todesfee aus dem Jenseits kreischte, und Andie blieb aufschreiend stehen, zwischen zwei Horrormonstern gefangen, und stürzte, wobei sie mit der Schulter gegen das brüchige Geländer stieß und fühlte, wie es nachgab. Haltsuchend streckte sie die Arme aus und griff in die Luft, aber dann packte jemand sie am Arm und zerrte sie zurück, und beide Geister waren verschwunden. Sie lag keuchend auf dem Teppich und sah die gähnende Lücke in dem Galeriegeländer vor sich, und Isolde, die sich über sie beugte und noch immer ihren Arm gepackt hielt.
    »Verflucht seien diese Monster«, sagte Isolde ruhig.
    »Ja«, flüsterte Andie und zitterte wie Espenlaub, als sie versuchte, sich aufzusetzen.
    »Was hat Sie daran gehindert, da hinunterzufallen?«
    »Sie«, antwortete Andie und dachte: GOTT IM HIMMEL, WAS WAR DENN DAS??
    »Nein. Ich habe Sie erst ganz zum Schluss erreicht und Ihren Arm gepackt, aber vorher stürzten Sie auf das Geländer zu, und dann haben Sie plötzlich kehrtgemacht.«
    »May.« Andie versuchte, sich so weit zu beruhigen, dass sie wieder einen Gedanken fassen konnte. »May war da.«
    »Und wo war der andere?«
    »Ich weiß nicht. Dieses Zeug kam einfach aus dem Teppich. Genauso hat es auch Dennis beschrieben. Er berichtete, das Ding wäre aus dem Teppich gekommen …«
    Isolde streckte die Hand aus und hob ein paar schwarze Partikel auf. »Das ist Schmutz. Was immer das auch für ein Ding war, es hat all den Schmutz aus dem Teppich herausgezogen und Ihnen entgegengeworfen.«
    »Nein, es war mehr als das, es war eine Form, ein Schädel«, beschrieb Andie, und im nächsten Augenblick kam North unter dem Bogen hindurch angerannt und rief: »Was, zum Teufel, ist da passiert?«
    »Sie haben versucht, sie umzubringen«, antwortete Isolde, und North fiel auf die Knie und zog Andie in seine Arme.
    »Was ist denn nur passiert?«, fragte North nochmals und sah Andie prüfend in die Augen. »Bist du so weit in Ordnung?«
    »Isolde hat mich festgehalten, bevor ich durch das Geländer fallen konnte«, erwiderte Andie, um einen möglichst sachlichen Tonfall bemüht, aber sie empfand das dringende Bedürfnis, sich einfach nur an ihn zu klammern. »Genau so ist May gestorben. Die Geister haben May umgebracht, und jetzt sind sie hinter uns her. Wir müssen sie unbedingt loswerden, North.« Sie blickte Isolde an. »Ich will noch eine Séance. Ich will sie anlocken, damit wir sie ganz genau betrachten können und herausfinden …«
    »Harold ist fort«, meinte Isolde. »Ohne einen Kontaktgeist kann ich nicht arbeiten.«
    »Ach, versuchen wir es einfach noch mal«, bat Andie. »Wir lassen Flo bei den Kindern im Kinderzimmer …«
    »Lydia«, verbesserte Isolde. »Flo brauche ich dabei. Ich brauche jeden Einzelnen, der daran glaubt.«
    »Na gut, also Lydia, und diesmal sorgen wir dafür, dass es funktioniert.«
    Das hat noch nie funktioniert .
    Andie wandte sich um und sah May vor dem gebrochenen Geländer schweben. »Ich danke dir. Ich weiß, dass du mir das Leben gerettet hast.«
    Wenn mir damals jemand zu Hilfe gekommen wäre, hätte ich auch nicht sterben müssen .
    »Es tut mir so leid, wirklich,

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