Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer

Vom Netzwerk:

grauenhaft.«
    Andie überließ Carter den Eiswasserkübel und beugte sich über North. Sie untersuchte gerade seinen Hinterkopf, als er langsam wieder zu sich kam. Carter hatte kräftig zugeschlagen, und es war viel Blut zu sehen, aber mit etwas Glück war der Schädelknochen nicht verletzt.
    »North?«, rief sie. »North? Liebling?«
    Seine Augenlider flatterten, dann stöhnte er und versuchte, sich aufzusetzen, zuckte aber vor Schmerz zusammen, schwankte und lehnte sich an sie. »Was war denn los?«
    »Du warst von Peter besessen«, erklärte Andie. »Hast du das nicht gemerkt? Hast du das nicht gefühlt?«
    North tastete über seinen Hinterkopf und betrachtete dann seine Hand, die voller Blut war. »Ich war bewusstlos. Was, zum Teufel, ist passiert?«
    »Du warst besessen, und du hast versucht, mich zu erwürgen, und Carter hat dich mit dem Feuerlöscher k. o. geschlagen, um mich zu retten.«
    Norths Augen weiteten sich vor Schreck, und Carter murmelte: »Tut mir leid.«
    »Mir nicht«, sagte Andie.
    May erschien in der Tür und verharrte dort, blockiert durch das Feuer. Was ist denn hier passiert?
    Im nächsten Augenblick erschien Southie hinter ihr, starrte durch sie hindurch und stieß ein »Was, zum Teufel!« hervor. Dann kam Flo, betrachtete alles hinter Southie hervor, rief: »O nein!«, und eilte zu Carter. Isolde erschien neben May in der Tür und starrte stumm auf die Szene.
    »Also«, begann Lydia, »gibt es wirklich Geister, und sie können so was hier anrichten?«
    Also war es die Taschenuhr? , erkundigte sich May, und das Medaillon? Denn Miss J. und Peter sind fort. Sie sind wirklich fort. Ich habe gefühlt, wie sie fortgegangen sind. Frag Dennis, wenn du mir nicht glaubst. Er ist unten auf dem Sofa.
    »Wir haben die Uhr verbrannt, aber Peter war immer noch da«, sagte Andie, an May gewandt.
    Das ergibt einen Sinn. Es war seine Uhr, deswegen hat er eine Locke von ihrem Haar hineingelegt. Und sie hat sein Haar in ihrem Medaillon versteckt.
    »Sie sind beide fort«, sagte Alice mit einem seltsamen Gesichtsausdruck und lehnte sich aufatmend zurück.
    Carter nickte, die Hand noch immer in dem Eiswasserkübel, und Flo sagte: »Du hast dich ziemlich schlimm verbrannt, lass mich deine Hand versorgen.« Währenddessen halfen Lydia und Southie North auf die Beine.
    North wurde plötzlich grün im Gesicht und stürzte ins Badezimmer.
    »Was ist jetzt wieder los?«, fragte Lydia und wollte ihm folgen, woraufhin Andie nur bemerkte: »So geht’s einem, wenn man von einem Geist besessen war«, und sich wieder Alice zuwandte.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete Alice. »Du bist ja hier.«
    »Also sind Sie sie wirklich losgeworden«, stellte Isolde fest.
    Nicht alle , antwortete May. Ich bin noch hier .
    Andie blickte zu ihr auf. »Und darüber werden wir uns jetzt mal unterhalten.«
    Andie ging mit May aus dem Zimmer. »Erinnerst du dich noch, als du mir sagtest, dass die anderen beiden ihre Menschlichkeit verloren hätten? Ich glaube, dass du den gleichen Weg gehst. Du hast mich in Besitz genommen, und als ich zu stark für dich war, hast du dir Kelly genommen. Das ist böse und gemein, May. Und falsch. Was die Kinder mir von dir erzählt haben, ist das nicht deine eigentliche Art, so, wie du einmal warst.«
    Na ja, ich war eben vorher nicht TOT .
    »Nein, es ist mehr daran als das. Das weißt du selbst.«
    Ich habe dein Leben gerettet .
    »Ich weiß. Aber was du jetzt willst, nämlich hierbleiben, das ist falsch. So funktioniert das nicht. Und du weißt auch, dass es falsch ist.«
    May wich zurück und schwenkte ihren Rock, wobei sich Andie der Magen wie immer leicht hob. Ich wusste nicht, dass mein Leben so schnell vorbei sein würde. Ich bin doch nicht schuld daran. Diese verrückte Zicke hat mich umgebracht, und ich hatte keine Chance. Dabei hat jeder eine zweite Chance verdient. Das ist alles, was ich will. Eine zweite Chance .
    »Ich weiß«, erwiderte Andie traurig. »Ich weiß das alles, aber es nützt ja nichts. Und so, wie du jetzt lebst … Du lebst gar nicht, May. Du bist nur ein Schatten.«
    Ich kann nicht einfach aufgeben. Aber weißt du, es kann noch alles gut werden, ich habe einen Plan .
    »May …«
    Nehmt mich mit nach Columbus, dann gehe ich in Kelly .
    »Nein!«
    Andie, ich war in ihr, und da ist gar nichts, nur seelenlose Gier und Gemeinheit. Du weißt doch, wie sie hinter den Kindern her war, sie ist nur ein elendes Miststück …
    »Aber du kannst nicht