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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Putzkolonne absticht.«
    Sie wandte sich der Küche zu, aber wieder ertönte der Klopfer. Dieses Mal war es ein Mensch namens Bruce, der erklärte, er sei hergeschickt worden, um sich anzusehen, was an diesem Haus repariert werden musste. »Ich bin mal außen rumgegangen«, meinte er bedächtig. »Das wird viel Arbeit kosten.«
    »Als Erstes die Zufahrt«, sagte Andie, »und dann …«
    Oben begann Alice zu schreien: »NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN«, und Andie sagte rasch: »Machen Sie einfach eine Liste«, und rannte die Treppe hinauf.
    Nachdem sie Alice ’ neue Tagesdecke der armen Putzfrau, die sie in die Wäsche stecken wollte, aus der Hand gerissen hatte – mit der Erklärung: »Die ist neu, die muss nicht gewaschen werden« – und Alice samt Tagesdecke und Jessica-der-Blauen in die Küche hinunterverfrachtet hatte, wo sie ihr einen Becher Kakao zur Beruhigung vorsetzte, wandte sie sich wieder Mrs Crumb zu.
    Mrs Crumb pflanzte sich vor ihr auf und bellte: »Das lasse ich mir nicht länger gefallen!«
    »Das heißt, Sie kündigen?«, fragte Andie voller Hoffnung, aber Mrs Crumb erkannte den Abgrund und trat einen Schritt zurück.
    »Sie haben diese Frauen einfach in mein Haus gebracht«, keifte sie und presste verbittert die Lippen zusammen, dass ihr Mund fast unsichtbar wurde. »Sie hatten nicht das Recht  … «
    »Es ist nicht Ihr Haus«, entgegnete Andie ruhig. »Das Haus gehört Carter und Alice. Und sie haben ein Recht darauf, in einem sauberen Haus zu wohnen.«
    Bei diesen Worten blickte Alice auf. Ein Kakao-Schnurrbart zierte ihr bleiches Gesicht. Ihr Haarknoten saß nun über ihrem Ohr, und Jessica hatte ebenfalls einen braunen Spritzer in ihrem bläulichen Gesicht.
    »Sie sind die Haus hälterin «, fuhr Andie fort, wobei sie Alice die Haarspange aus dem Haar zog und ihr den Haarknoten wieder ordentlich am Hinterkopf befestigte. »Und das bedeutet, dass von Ihnen erwartet wird, dass Sie das Haus in Ordnung halten. Das haben Sie aber nicht getan, weil es für einen Menschen allein unmöglich ist, das alles zu bewältigen.« Und weil Sie es gar nicht versucht haben . »Deswegen habe ich dafür gesorgt, dass Leute hierherkommen, die das erledigen. Sie können ihnen helfen, Sie können sie ignorieren, oder Sie können auch gehen. Das liegt ganz bei Ihnen.« Sie nahm die Puppe und wischte ihr den Kakao aus dem Gesicht, wobei ein Teil der verblassten blauen Gesichtsfarbe mit fortgewischt wurde. »Tut mir leid«, sagte sie zu Alice und gab ihr die Puppe zurück.
    Alice steckte sich die Puppe unter den Arm und trank von ihrem Kakao. Dabei beobachtete sie Mrs Crumb, deren Gesicht eine interessante dunkelrote Färbung angenommen hatte.
    »Ich lebe hier seit sechzig Jahren«, stieß Mrs Crumb hervor, und Andie, die ihr eine vernichtende Antwort geben wollte, erkannte plötzlich, dass Mrs Crumb nicht von Wut, sondern von Angst erfüllt war.
    Die Frau hatte in Archer House gelebt, seit sie ein junges Mädchen war, und jetzt war sie in den Siebzigern. Sie würde keine neue Arbeit mehr finden, und die Chancen, dass sie genügend Rente bekam, waren gering. Ach, zum Teufel , dachte Andie. Alte Frauen zu erschrecken lag nicht in ihrem Aufgabenbereich, selbst wenn die alten Frauen wahre Drachen waren. »Ich schlage vor, wir lassen die ›Glücklichen Hausfrauen‹ einmal pro Woche zum Putzen kommen, und Sie übernehmen die Aufsicht. Schließlich kennt niemand das Haus so gut wie Sie.«
    »Nun ja«, murmelte Mrs Crumb, und ihr Keuchen ließ ein wenig nach.
    »Außerdem wird jemand namens Bruce hier ein paar Reparaturen vornehmen«, fuhr Andie fort und verkniff sich ein Und Mr Archer würde gern erfahren, wo das Geld geblieben ist, das er Ihnen dafür geschickt hat . Diese Schlacht sollte North selbst schlagen.
    »Ich weiß nicht so recht«, wandte Mrs Crumb ein, aber es waren nur noch Rückzugsgefechte.
    »Ist schon Lunchzeit?«, erkundigte sich Alice hinter ihnen. »Ich möchte gern ein Käse-Sandwich. Aber keine Tomatensuppe.«
    »Wie wär’s mit Hühnersuppe mit Nudeln?«, schlug Andie vor.
    »Nein. NEIN NEIN NEIN NEIN …«
    »Ach, um Himmels willen, Alice, ich rede von Suppe, nicht von Gift.«
    Alice betrachtete sie düster. »Vielleicht.«
    »Ich koche sie, und du probierst sie.«
    »Nein.«
    »Ich habe gestern Abend Plätzchen gebacken. Probiere die Suppe, und danach kriegst du ein Plätzchen.«
    »Nein.«
    »Ich sagte, probiere sie. Nur einen Löffel voll.«
    »NEIN.«
    »Na gut, dann nicht.« Andie

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