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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Carter zu. »Ich schreibe dir jetzt einen Test, um zu sehen, ob du diesen Stoff kapiert hast, und dann überlegen wir uns ein freies Lernprogramm für dich. Ich sag ’ s dir lieber gleich: In Mathe bin ich ziemlich schlecht, da werden wir uns anderweitig Hilfe für dich holen müssen, aber in Sprachen bin ich fit, da kann ich dir bei allem helfen.« Er bedachte sie mit seinem üblichen ausdruckslosen Blick, deswegen fuhr sie fort: »Ich werde dir etwas zu lesen geben, und dann können wir darüber sprechen – oder auch nicht –, und dann schreibst du einen kurzen Aufsatz darüber. Ich zeig’s dir, das ist ganz einfach. Du denkst darüber nach, was du gelesen hast, sortierst deine Gedanken und schreibst sie hin. Solange deine Gedankengänge deutlich sind und Sinn machen, ist das gut. Mathe, nun ja, das ist und bleibt eben Mathe.«
    Er wandte sich wieder seinem Computer zu.
    »Diese Fragen waren falsch«, verkündete Alice und deutete auf die, welche sie falsch beantwortet hatte.
    Seufzend setzte Andie sich neben sie und ging alles durch, einschließlich des Tests der vierten Klasse, den Alice ebenfalls ziemlich gut gelöst hatte, obwohl sie erst eine Drittklässlerin war. »Das werden wir noch einmal gründlich lernen«, meinte Andie. »Bonbon«, sagte Alice, und Andie machte sich daran, ein System von Belohnungen für sie aufzustellen, unter anderem das Recht, für jedes der zehn Schlafzimmer im Haus das Bettzeug aussuchen zu dürfen, und ein Abendessen bei Dairy Queen für jede zu Ende gebrachte Lektion.
    »Der Backofen ist genau richtig«, teilte sie North mit, als sie ihn anrief, um ihm zu danken, nachdem die Kinder im Bett waren. »Heute Abend backe ich zur Feier des Tages Bananenbrot. Und der Computer für Carter war ein genialer Einfall.«
    »Bananenbrot«, wiederholte North. »Würdest du mir bitte auch ein Stück davon schicken?«
    »Na klar«, erwiderte Andie überrascht, weil er um etwas bat. Normalerweise bat er nie um irgendetwas. »Morgen bringe ich Alice bei, wie man Plätzchen bäckt. Möchtest du von denen auch ein paar?«
    »Schokoplätzchen?«, erkundigte sich North eifrig wie ein kleiner Junge.
    »Ja.«
    »Ach ja, bitte.« Einen Augenblick herrschte Schweigen, und als er wieder sprach, klang es geschäftlich. »Also läuft alles gut da unten?«
    »Mehr oder weniger. Die Kinder haben einiges durchgemacht, und das Haus hier kommt mir vor wie Amityville, Usher und Hill House zusammen, also nicht gerade eine günstige Umgebung für sie, aber sie sind wirklich nicht auf den Kopf gefallen und besitzen innere Stärke, und sie sind sich gegenseitig eine Stütze. Der schlimmste Fehler war, Carter ins Internat wegzuschicken. Aber wenn es mir gelingt, Alice bei Laune zu halten, und wenn Carter weiterhin gut lernt, dann werden sie im Januar in der Lage sein, wieder normal zur Schule zu gehen. Die Kindermädchen haben sie ganz ordentlich unterrichtet. Soweit ich das beurteilen kann, waren sie alle vernünftig und kompetent, bis auf die Letzte. Nanny Joy. Es war keine gute Idee, ihr zu sagen, dass sie die Kinder entführen und nach Columbus bringen soll. Alice nennt dich den ›bösen Onkel‹.«
    »Ich habe ihr nicht gesagt, dass sie sie entführen soll«, entgegnete North ärgerlich. »Ich sagte ihr, sie sollte sie nach Columbus bringen, wenn es möglich wäre.«
    »Entschuldige. Ich war mir da nicht sicher. Du bist so der Typ ›Rechte Hand Gottes‹, ›Beherrsch dich‹, ›Lass mich in Ruhe, wenn ich arbeite‹. Aber um dir nicht unrecht zu tun, es war tatsächlich eine gute Idee, nur an der Durchführung hat es gehapert. Wir müssen sie irgendwie dazu bringen, dass sie damit einverstanden sind, anstatt sie auszutricksen.«
    »Tja, du hast einen Monat Zeit«, erwiderte North, und in seiner Stimme lag plötzlich Eiseskälte. Sie reagierte mehr auf das Unterschwellige als auf die Worte.
    »Was soll denn das heißen?«
    »Das war unsere Abmachung, ein Monat.«
    »Ja, und was hast du daran auszusetzen?«
    »Nichts, solange du nicht schon vorher Reißaus nimmst.«
    »Wie bitte?«
    »Vergiss es. Brauchst du sonst noch etwas?«
    Andie blickte den Hörer finster an. »Ja, nimm diesen Quatsch mit dem Reißausnehmen zurück.« Sonst kriegst du keine Plätzchen, du Arschloch .
    »Sag mir, dass du noch nicht daran gedacht hast.«
    »Ich bin doch gerade erst angekommen«, protestierte Andie und überging das Gefühl von Verständnis, das sie für die Kündigungen der Kindermädchen gehabt hatte. »Was ist los mit

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