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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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ab.«
    »Was?« Southie sah ihn verwirrt blinzelnd an. »Ach so. Klar. Na klar.«
    Er verschwand in Richtung Große Halle, und North sah auf Andie hinunter und fragte: »Wo waren wir stehengeblieben?«
    »Tja, also …« Sie brach ab und wusste, wenn sie ihm die Wahrheit sagte und von den Geistern im Haus erzählte, würde er ruhig und vernünftig reagieren und sie wahrscheinlich einliefern lassen.
    »Wenn es gar so schlimm ist«, meinte er, als sich das Schweigen dehnte, »dann berichte mir die Kurzfassung.«
    Sie holte tief Luft und begann. »Es gibt Geister hier. Wir haben eine Séance abgehalten, um sie loszuwerden, aber es funktioniert nicht. Kelly O’Keefe ist hier und schläft sowohl mit dem Kameramann als auch mit Southie, und all die Gefühle machen die Geister stärker. Die Kinder wollen hier nicht weg, weil die Geister jeden killen, der versucht, sie fortzubringen. Deine Mutter hat eine Mordswut auf Kelly O’Keefe, und das macht die Geister noch stärker. Und meine Mutter ist auch hier, und du weißt ja, wie sie und Lydia sind, wenn sie sich begegnen. Also werden die Horrordinger von uns allen dauernd gefüttert, und ich kriege die Kinder hier nicht weg, und ich bin so fertig  … «
    Sie brach ab, überwältigt von dem Gedanken, wie furchtbar alles war, und jetzt würde er sie auch noch von den Männern in den weißen Turnschuhen …
    »Worum soll ich mich zuerst kümmern?«, fragte er, und sie fühlte, wie die Spannung von ihr abfiel.
    »Die Kinder retten«, erwiderte sie. »Alle anderen sind mir vollkommen egal, aber hole die Kinder hier heraus.«
    »Das schaffen wir schon«, meinte er, und im nächsten Augenblick schrie Alice in der Bibliothek Zeter und Mordio, und Andie schoss wie ein Pfeil davon.
    Andie stieß die Bibliothekstür auf und sah Alice kreischend mitten im Raum stehen und vor Sauerstoffmangel bereits blau anlaufen. Ihr Geschrei war nicht das übliche »NEIN, NEIN, NEIN«, sondern gutturaler, tiefer und von so viel Angst erfüllt, dass Andie beide Arme um sie schlang, sie hochhob und an sich presste und dabei beruhigend murmelte: »Ist ja gut, Alice, ist ja alles gut«, während Alice weiter schrie und schrie.
    »Was ist passiert?«, fragte sie Carter, während sie Alice streichelte und wiegte, und er wies nur mit dem Kinn auf Will. Andie wandte sich Will zu. »Was hast du getan?«
    Will starrte Alice entsetzt an, die in Andies Armen krampfhaft zuckte. »Ich habe ihr gesagt, dass sie nach Columbus ziehen und bei uns wohnen würde.«
    »Herrgott, Will! Wieso …«
    »Er sagte, wir hätten keine Wahl«, erklärte Carter mit ausdrucksloser Stimme, und Andie dachte: So ein hirnverbrannter Trottel , aber dann vergaß sie Will, denn Alice ’ Schreie klangen plötzlich wie erstickt, und sie verdrehte die Augen. Andie wandte sich um und trug sie aus dem Raum, vorbei an North, der ruhig beobachtend in der offenen Tür stand, durchquerte die Halle, vorbei an Southie, der alarmiert dreinblickte, vorbei an Lydia, die verwirrt dreinblickte, vorbei an einer bekümmerten Flo und einem mitfühlend blickenden Dennis und einer sensationslüstern dreinblickenden Kelly und dann die zwei dunklen steinernen Treppenfluchten hinauf. Unaufhörlich flüsterte sie Alice zu, dass alles in Ordnung sei, dass sie nirgendwohin gehen würden, dass Andie bei ihr bliebe, aber Alice war in einem Zustand, in dem sie nichts mehr wahrnahm, in einem Zustand, in dem das nackte Entsetzen sie schüttelte. Andie hörte, wie Carter ihr die Treppe hinauf folgte, aber er würde sich gedulden müssen. Sie trug Alice ins Kinderzimmer und ließ sich mit ihr auf dem Schaukelstuhl nieder – Auf dem hier sitzen keine Geister , dachte Andie – und begann, leicht zu schaukeln und die Melodie von Baby Mine zu summen, da das kleine Mädchen die Worte gar nicht hören würde.
    Alice ’ Schreie waren jetzt fast tonlos, ihre Kehle rau und wund, und Andie summte immer weiter, das Gesicht in Alice ’ Haar gedrückt, den Rücken des kleinen Mädchens streichelnd und tätschelnd und es wiegend. Die Schreie gingen in raue, keuchende Atemzüge über, und während Andie immer weiter ihre Melodie summte und sie streichelte, beruhigte sich Alice und stieß nur noch zittrige kleine Seufzer aus. Andie begann das Lied zu singen, und Alice lauschte, bis Andie sang: »… dich niemals verlassen, Baby, mein Baby …«
    Da straffte Alice sich und wandte Andie ihr tränenüberströmtes, schmutziges Gesicht zu. »Du hast’s versprochen.«
    »Es

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