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Ohne Schmerz - Kein Halleluja

Ohne Schmerz - Kein Halleluja

Titel: Ohne Schmerz - Kein Halleluja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knud Hammerschmidt
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Hippie-style, überall stehen Buddhas und indische Götter herum. Ich beziehe eine Matratze im „Yogazimmer“ und mache mich erstmal frisch. Anschließend bekomme ich von Martina aus Schweden eine sanfte und muskelentspannende Massage, die wegen des guten Massageöls auch meiner Haut gut tut. Ich habe einen leichten Sonnenbrand auf den Schultern, mein Gesicht und meine Arme sind goldbraun geworden. Später, bei einem Bocadillo und einem Wein lerne ich noch einen netten alten Spanier kennen. Conferino ist 80 Jahre alt und läuft den Camino zum zweiten Mal. Er ist fit und sehr kernig und hat viel mehr Haare auf dem Kopf als es sich in diesem Alter gehört. Und er kann fabelhafte Geschichten erzählen, von denen ich zwar nur die Hälfte verstehe, aber dasmacht nichts, wir verstehen uns auch so ganz wunderbar. Er erinnert mich ein wenig an meinen Opa, den ich, 32 Jahre nach seinem Tod, immer noch vermisse. Genauso schlank und drahtig mit ebenso großen Bratpfannenhänden, die von einem arbeitsreichen Leben sprechen.
    Der Franken – Helmut vor der Albergue in Foncebadon

4. Etappe
Von Foncebadon nach Ponferrada (ca. 27,5km)
Ca. 6,5 - 8 Stunden inkl. Pausen
    Foncebadon– Cruz de Ferro 2km, - Manjarin 5km,-- El Acebo 11km,- Riego de Ambros 13,5km,- Molinaseca 19,5km, - Ponferrada 27,5km (von Foncebadon bis Cruz de Ferro ca. 100 Höhenmeter, danach Abstieg von 1531 Metern auf 541 Meter bei Ponferrada)
    Von Foncebadon aus dauert es ca. eine halbe Stunde bis zum Cruz de Ferro. Das Cruz de Ferro (ein schlichtes Eisenkreuz) markiert die höchste Stelle auf der Hochebene des Monte Irago. Es handelt sich um eine der spirituellsten Stellen des Camino. Pilger legen hier traditionell seit dem 11. Jh. einen Stein aus ihrer Heimat ab, als Symbol für die Lasten ihres Lebens, die sie hier, über den Wolken, abladen. Neben dem Kreuz befindet sich eine 1982 gebaute und Santiago geweihte Kapelle. Angeblich zieht sich von Foncebadon bis hierher eine Kraftlinie in der Erde. Ob man es glaubt oder nicht – dieser Ort ist definitiv aufgeladen mit positiver Energie. Danach geht es leicht bergab. 3 Kilometer weiter stoßen wir auf den verfallenen Ort Manjarin, an dem der Hospitalero Tomás eine schlichte Herberge unterhält, ohne fließendes Wasser. Tomás sieht sich in der Tradition der Tempelritter, die im Mittelalter die Pilger vor Räubern und anderer Unbill beschützten. Tomás bietet jedem Pilger umsonst einen Kaffee, Tee, Wasser und Kekse an und rettet im Durchschnitt jedes Jahr 12 Pilgern, besonders im Winter, das Leben. Mit ein wenig Glück bekommst Du den Segen des letzten Tempelritters mit, den er zweimal täglich in einer Zeremonie spricht. Nach einem kleinen Stück bergauf geht es nun endgültig steil bergab. El Acebo ist der nächste Ort, wo es sich lohnt in der Tienda seine Vorräte aufzufüllen und eine kleine Rast einzulegen. Am Ortsausgang von El Acebo erinnert ein Denkmal an den tödlich verunglückten deutschen Radpilger Heinrich Krause. Ein Stück Landstrasse und danach geht es wieder über steinige Pfade nach Riego de Ambrós, vorbei an Kastanienwäldern, wildem Ginster, Weihrauchsträuchern, die Landschaft ist wild und gleichzeitig lieblich.
    Cruz de Ferro
    Tomás, der letzte Tempelritter
    In Molinaseca können wir uns in dem Restaurant direkt hinter der uralten Brücke eine ausgiebige Pause gönnen. Hier sitzt es sich schön, mit Blick auf den Fluss, unter Sonnenschirmen, die Tapas sind gut und die Preise angenehm. Bis hierhin ist es landschaftlich eine der schönsten Etappen. Bis Ponferrada sind es noch rund 8km, die uns jetzt ausschließlich über Strassen führen. Bei Campo biegen wir ab, folgen weiterhin den Pfeilen und kommen durch einen Vorort von Ponferrada. Von dort über die Brücke führt der Weg nach Ponferrada herein. Nach rechts geht es zur Albergue, geradeaus befindet sich ein Pilgerbüro und linkerhand geht es Richtung Templerburg und Zentrum von Ponferrada, hier verläuft auch der Camino weiter. In Ponferrada empfiehlt sich eher eine Pension oder ein Hostal, als die Herberge, die zwar an sich nicht schlecht ist, aber etwas abgelegen gegenüber einer Art Plattenbausiedlung. Eine der ganz wenigen Herbergen auf dem Weg, die ich besuchte und die ich nicht uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
    Die Templerburg von Ponferrada
    Herbergen:
    Manjarin: Refugio de Manjarin, 20 Betten, kein fließendes Wasser, schlicht aber urig in Templertradition
    El Acebo: Private Albergue Meson, 18 Betten; Bar/Rest. Internet,

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