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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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ein
Universum entfernt von den 3,3 Millionen Euro, die sein Anteil für die
tschechische Firma war. Mit diesen weinigen Prozenten von der zu erbringenden
Barsumme konnte er sicherlich keine Punkte bei den Partnern machen. Dramatisch
war auch, dass McGregor ohne diese Barmittel fürs Erste blank war und keine
Reserven für die nächsten Monate mehr hatte. Eigentlich nicht verantwortbar,
das Geld für dieses Projekt einzusetzen. Es war aber auch nicht möglich, es
eventuell nicht zu tun. McGregor und seine Geschäftspartner verband einzig und
allein Geld! Dies war ihr alleiniger Vertrag und Garant für gute
Zusammenarbeit. Es gab sicher keine Freundschaft und sehr wenig Sympathie
füreinander. Wenn das Geld nicht mehr floss, war die Partnerschaft und das
Spiel zu Ende. Zack! Das ging ganz schnell! Genauso schnell wie er bei dem
Malinger Konzern kalt gestellt worden war. Und nochmals aus dem Spiel zu
fliegen, das konnte sich McGregor absolut nicht leisten.
    Mit diesem Wissen setzte
er sich am Montag Abend in den Flieger nach München und beschloss seinen
(Noch-)Schwiegervater auf Knien und mit Engelszungen um Verzeihung zu bitten
und zu seiner Wiedereinstellung zu bewegen. Die ganze Nacht saß er nun schon in
seinem Mietwagen vor Joseph Malingers Villa und wartete auf Einlass. Er war
unrasiert und stank bestimmt fürchterlich. Joseph Malinger war, wie immer,
knüppelhart. McGregor bewunderte und hasste ihn dafür, wie immer. Erst gegen
9:00 Uhr kam die langjährige Haushälterin von Joseph Malinger an den Mietwagen
und klopfte an die Scheibe. „Entschuldigung, Herr McGregor. Herr Malinger will
Sie eigentlich nicht vorlassen, aber ich konnte ihn, äh ... sagen wir mal ...
überzeugen ... Sie haben genau zehn Minuten ... Er muss dann weg zum Termin in
die Firma. Er ist oben in seinem Arbeitszimmer, gehen`s jetzt rein und reden´s
mit ihm, Herr McGregor. Ich hoffe für ihre Familie, dass sie was erreichen
können!“
     
    ***
     
    „Kollegen!“ Dr. Ott, Staatsanwalt
München, machte eine Pause und sah mit forschendem Blick, der absolute
Aufmerksamkeit erzwang, auf die anwesenden Personen im improvisierten
Einsatzzentrum des Krankenhauses München-Schwabing. Der Raum war brechend voll,
die Luft schlecht. Selbst JP konnte nur sitzend teilnehmen, es wäre kein Platz
für sein Krankenbett gewesen. Aber außer ihm konnte niemand sitzen. Der Platz
reichte einfach nicht aus. „Kolleginnen, Kollegen! Wir haben in der Sache Malinger
gewaltige Fortschritte gemacht. Unser externer Berater Herr Santa Cruz hat
trotz seiner Verletzungen sehr viel zur Beschaffung von Beweismitteln
beigetragen und uns von Anfang an auf die richtige Ermittlungsspur gebracht.
Herr Hauptkommissar Holzner hat hervorragende Ideen zur Ermittlung des
möglichen Attentäters und Mörders eingebracht und unsere Zusammenarbeit und
Abstimmung ausgezeichnet koordiniert. Aber jeder von Ihnen im Ermittlungsteam
hat hervorragende Arbeit geleistet und ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre
Einsätze! Wir haben festgestellt, dass der Grund für den Anschlag auf das
Rechenzentrum der Firma Malinger, bei dem vier Personen zu Tode gekommen sind,
etliche verletzt wurden und erheblicher Sachschaden entstanden ist, die
Vernichtung von Beweismaterial rund um diverse Wirtschaftsdelikte ist, deren
gesamtheitlichen Umfang wir noch gar nicht richtig ermessen und abschätzen
können. Dennoch dürfen wir uns noch nicht auf unseren Erfolgen ausruhen! Im
Gegenteil, wir sind erst am Anfang und kratzen noch an der Oberfläche eines
unglaublich tiefen Sumpfes von kriminellen Finanzmanövern und Delikten.
    Unsere schöne Stadt
München ist vergleichsweise ein ruhiger Ort. Wir kennen derartige,
verbrecherische Machenschaften eigentlich nicht oder nicht in diesem Umfang.
Und wir wollen Derartiges nicht zulassen und werden mit aller juristisch
vertretbarer Härte durchgreifen! Sie haben mein Wort, dass wir diesen Sumpf
vollständig trocken legen werden! Und wir werden alle Beteiligten, aber vor
allem die Verantwortlichen und Strippenzieher für viele Jahre hinter Gitter
bringen. Sie alle in diesem Raum sind zu absolutem Stillschweigen – auch Ihren
Lebenspartnern gegenüber – verpflichtet!
    Sollte auch nur das
Geringste von unseren Ermittlungen nach außen dringen, werde ich nicht ruhen,
bis wir die undichte Stelle identifiziert und den oder die Schuldigen mit aller
Konsequenz zur Rechenschaft gezogen haben! Sie wissen, dass ich den Ruf eines
„sehr bissigen, scharfen Hundes“ habe!

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