Ohne Skrupel
finden,
der nicht auffällt. Du und ich wir müssen unsere Spuren ab sofort sehr viel
besser verwischen. Ist das klar?
5. Wegen der Verhaftung
müssen wir ab sofort einen Zahn zulegen. Es wird immer gefährlicher, dass die
Gauner was spitz bekommen und abhauen. Wir sollten spätestens am Freitag
nächster Woche alle Beweise für eine Verhaftung fertig haben.
6. Als Tagessatz für
deine Überwachungsleistungen inklusive Software nimmst du 5.000,- US-Dollar.
Erst mal sechs Tage als Vorschuss. Keine Rechnung! Das sind 30.000,- US-Dollar,
das wird Hildebrandt akzeptieren. Hoffentlich zahlt er es aus seiner
Privatschatulle. Dann merkt es sonst keiner und wir können noch weiter
ermitteln. FATBOY gibst du von diesem neuen Projekt ein Drittel, also 10.000,-.
Das ist fair und er hat sich diese Prämie wirklich verdient. Und handle ihn
nicht runter. Gib ihm dieses Drittel, OK?!
Gut so machen wir das.
Übrigens, Mosche, und wie sieht es mit meinen zwei fehlenden Dossiers aus?
...Eines noch heute am Nachmittag klingt gut! Und das Knacken von den Dateien
von Franz Korber, gut, dann bist Du da Anfang nächster Woche vielleicht auch
durch. Noch was: Finde bitte heraus, was Angus McGregor nun macht, ihr habt ja
den Zugang über sein privates Notebook. Wo ist er, was tut er für das Syndikat?
Also, bis später mein Lieber!“
Es tat irgendwie gut ,
Geld zu verdienen, ohne aufstehen zu müssen....
***
Victor Ivan lag am Pool in der Sonne.
Obwohl er blond war, konnte er die pralle Sonne gut vertragen und bekam nur
selten einen Sonnenbrand. Jedenfalls war dies viel besser als Regen und kaltes
Wetter. Aber ihm war langweilig! Es war im Moment nichts los auf Gran Canaria
und er hatte sich diesmal im Hotel vergriffen. Aufgrund seiner sehr guten
Einnahmen vor dem Urlaub hatte er sich für ein ausgesprochen teures, sehr
nobles Hotel entschieden. Aber dieses piekfeine Gehabe des Personals und der
wenigen viel älteren Gäste sowie dieser Kleiderzwang – Anzug und Krawatte –,
das war einfach nicht sein Ding! Sein Handy zeigt den Eingang einer SMS.
„Interesse an Falken? Mind. 4. Sofort. “ Überraschung! Victor hatte nicht
gedacht, von „Doc“ so schnell wieder etwas zu hören.
Nach dem Drama bei dem
Rechenzentrum und Victors Nachforderung von weiteren 100.000 dachte er, die
Geschäftsbeziehung sein nun beendet oder zumindest für ein paar Monate
eingefroren. „Doc“ war damals außer sich vor Wut, da Victor ihn identifiziert,
bei seiner privaten Nummer angerufen, ihn zu Hause aufgesucht und eine
derartige Sauerei und Schaden im Rechenzentrum angerichtet hatte.
Victor hatte ihm ruhig
und professionell die Gründe für sein Handeln erklärt und dann auch sofort die
100.000,- Euro in cash bekommen. Nun gut, anscheinend war „Doc“ eben auch Profi
und nicht weiter verärgert. Jedenfalls hatte „Doc“ nun diesen Überwachungsjob –
„Falke“ stand für überwachen, ausspähen, die Zahl vier für die Anzahl der Tage
– anzubieten. So tippte Victor Ivan in sein Handy: „Ja, interessiert. Kann ab
Montag. Wo?“ Ein paar Minuten später kam der Anruf mit den Anweisungen. „Doc“
rief wieder von seinem privaten Festnetz an. Diese Heimlichtuerei schien nun
nicht mehr nötig, zumal man gegenseitig wusste, wer man war.
Dieser Job war ein guter
Grund, den vorzeitigen Rückflug zu buchen und aus dem piekfeinen Hotel
auszuchecken.
***
Diese Lektüre fiel nicht in die
Kategorie „Gute-Nacht-Geschichten“. Dazu war sie viel zu spannend und JP viel
zu neugierig, um irgendwann das Licht ausschalten oder darüber einschlafen zu
können. Es war dies das Dossier von Dr. Elisabeth Drager, konzernweite
Personalchefin bei Malinger Autoteile GmbH, interessant als Frau, interessant
als Chefin und vor allem interessant als Verdächtige. 329 Seiten Analyse.
FATBOY und Mischa hatten sich gegenseitig in einen Recherche-Rausch gesteigert
und sich übertroffen. Ihre Schnüffelnasen förderten wirklich alles zutage, das
über jemanden elektronisch ermittelbar war.
Beispielsweise hatte JP
keine Ahnung von der verwandtschaftlichen Beziehung von Dr. Elisabeth Drager zu
Joseph Malinger. Joseph Malinger war ihr Onkel mütterlicherseits und wohl über
Jahre ihr Mäzen im Hintergrund mit regelmäßigen finanziellen Zuwendungen an
seine Schwester, Dr. Dragers Mutter. Seine regelmäßigen Überweisungen
bezeichnete er immer noch als „Ausbildungszuschuss Elisabeth“. Besitzverhältnisse:
normal bis gut situiert, große, abbezahlte
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