Ohne Skrupel
Eigentumswohnung in einer Villa im
Stadteil Nymphenburg, drei kleine, vermietete Wohnungen als Wertanlage,
Geldmittel bei der Bank: keine, 27.000,- Euro und 4.530,- US-Dollar. Diverse
Aktien über ca. 119.000,- Euro.
Holzner und die restliche
Polizei verdächtigten auch und besonders Dr. Drager, das Gehirn des Syndikates
zu sein. JP eigentlich nicht. War es der männliche Trieb in ihm, der diese
Möglichkeit nicht wahrhaben wollte?? Beweise für eine mögliche Unschuld hatte
er bisher keine. Es war nur so ein Gefühl...
Aber nun glaubte er es zu
wissen: Die Finanzlage von Dr. Drager entlastete sie – sie hatte viel zu wenig
Geld und viel zu wenig Besitz. JP war für sich froh, nicht Millionenbeträge auf
Dr. Dragers Konten gefunden zu haben. Sein Bauch hätte sich ja auch täuschen
können...
Oder war Dr. Drager
einfach viel vorsichtiger und schlauer als alle anderen? Hatten FATBOY und
Mosche wirklich ALLE Vermögenswerte gefunden?? Auch die auf Auslandsbanken –
vielleicht auf den Caymans?
Es war interessant zu
erfahren, dass Dr. Drager in jungen Mädchenjahren wohl brutal von einem Sohn
Joseph Malingers vergewaltigt und misshandelt worden war. Ein gewisser Andreas
Malinger, der nun seit über 25 Jahren in Neuseeland eine große Schaffarm
bewirtschaftete. In diesem Zusammenhang hatte FATBOY einen Artikel einer
Neuseeländischen Zeitung ausgegraben, wo von einem Überfall, vor etwa 7 Jahren,
auf einen Andreas Malinger berichtet wurde. Mit anschließender, brutaler
Kastration!! FATBOYs Anmerkung zu diesem Artikel war nur: ??Elisabeth??
Anscheinend gab es zu
keinem Zeitpunkt einen Mann an der Seite von Dr. Drager. Dafür aber einige,
sehr eindeutige Beweise auf einschlägigen Lesben-Websites. Na sowas: Sie war
„andersrum“ – was für eine Enttäuschung für JP, den gedanklichen
Möchtegern-Liebhaber...
Dr. Drager wuchs in der
DDR bei ihren Eltern auf. Ihr Vater war ein mittlerweile pensionierter General,
die Mutter Hausfrau. Dr. Drager schlug noch in der DDR eine militärische
Laufbahn ein und absolvierte dort ihr Studium mit Auszeichnung. Bis zum Jahr
der Wiedervereinigung war sie bei der DDR Staatssicherheit, der Stasi, in einer
Stabsstelle und bekleidete immerhin den Rang eines Oberst.
Nun kam der pikante Teil:
Bei der Stasi arbeitete sie direkt mit Oberleutnant Hans-Joachim Fuchs, dem
derzeitigen Wirtschaftsprüfer aus Berlin, zusammen.
Und noch eine
Besonderheit um die Person Dr. Drager kam zutage, sie war auch verwandt mit Dr.
Andreas Hildebrandt, dem Geschäftsführer für Verwaltung und IT bei Malinger
Autoteile GmbH & Co. KG.
Dr. Hildebrandt war Ihr
Cousin. JP hätte schwören können, dass sich Dr. Drager und Dr. Hildebrandt
immer Siezten.
Verzwickt und zugenäht!
Was für ein Sumpf der alten Seilschaften. Für JP brach soeben eine emotionale
Welt zusammen – diese Verwicklungen und Verstrickungen von Dr. Drager machten
ihre Mittäterschaft für JP nun wieder völlig unklar. Irgendwie hing sie
vielleicht doch mit drin, aber wie tief, das konnte er im Moment nicht
einschätzen. Nicht mehr! Ganz persönlich hätte er lieber ein anderes
Analyseergebnis vor sich liegen gehabt.
So gerne er dem
Hauptgeschäftsführer Dr. Willibald Bucher eine Mittäterschaft nachgewiesen und
angehängt hätte, so gerne hätte er für Dr. Drager eine einwandfreie Entlastung
gefunden. Nun war gar nichts mehr einwandfrei! Er mochte diese Frau! Zumindest
die, die er kannte. Aber: Persönliche Sympathien hatten nichts in einer
Ermittlung zu suchen!
Es war schon spät nachts,
als JP eine Mail bekam. Sie war von seinem Vater Davide. Eine sehr persönliche
Mail. Vater Davide hatte sich in Buenos Aires wieder gut eingelebt und ein sehr
schönes Haus auf einem kleinen Hügel mit herrlichem Ausblick für sich und JPs
Mutter gefunden. Sie sollte bald aus Madrid übersiedeln. Er vermisste seine
Kinder sehr und hoffe, dass es JP mittlerweile wieder besser ginge. Dann
verwies er noch auf ein Familientreffen diesen Sommer in Prag und hoffte,
seinem Sohn dann diese wunderschöne, gut restaurierte Stadt zeigen zu können.
Die Einladung zu dem Popkonzert müsste man auf ein andermal verschieben. Bussi,
etc. etc.
In Spanisch geschrieben
war dies alles sehr freundschaftlich und liebevoll zu lesen. JP war beruhigt.
Was ihm sein Vater hier wirklich mitteilen wollte, war etwas ganz anderes:
„Habe eine solide Basis mit weitreichenden Möglichkeiten. Aktion in Prag ist
abgeschlossen. Popolowsky ist nicht mehr im Spiel, die Familie
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