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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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vertrauen ...
Die 66K sind nett, aber nach meinem Gefühl deutlich über der Schmerzgrenze.
    Die 30K wären leichter
von der Hand gegangen ... Wahrscheinlich hat Dr. Hildebrandt, sollte ER der
Drahtzieher sein, schon einen Entsorgungsplan für Dich im Hinterkopf, sonst
hätte er wohl nicht so schnell so viel bezahlt. Nein! Barzahlung ist nicht
akzeptabel – Du triffst Dich nicht, ich wiederhole AUF KEINEN FALL mit ihm oder
sonst jemandem! Das ist zu gefährlich! Man könnte Dich kidnappen und zu
irgendetwas hackermäßigem zwingen. Verstehst Du: Nur eine Überweisung auf unser
Konto ist akzeptabel! Du weißt, wir brauchen auch Hildebrandts Kontoverbindung.
Die fehlt uns noch! KEIN CASH! Ist das jetzt klar?“
    Mosche war ja ein lieber
Kerl, aber er war einfach nie erwachsen geworden. Er lebte in einer Welt aus
Bits und Bytes und Spielen und hatte keinen Sinn für die Realität. Es war
reiner Spieltrieb gewesen, Hildebrandt mehr Geld abzuluchsen und so war es
notwendig geworden, ihm gehörig Angst einzujagen. JP glaubte nicht ernsthaft an
das schlimmste Szenario, das er für Mosche gemalt hatte, aber er wollte seinem
Cousin und Partner einen Schuss vor den Bug versetzen.
    Um 8:08 Uhr wollte FATBOY
unbedingt etwas loswerden. „ McGregor
tries to escape. He has just booked a one-way trip from Frankfurt, Germany, to
Los Angeles and separately, a day later, a trip from San Francisco to Mexico
City. Departure
on Tuesday 8:10 from Frankfurt. What are his plans? ” (McGregor versucht zu fliehen. Er hat gerade einen Einfachflug von
Frankfurt nach Los Angeles gebucht und einen Tag später von San Francisco nach
Mexiko City. Abflug ab Frankfurt am Dienstag um 8:10 Uhr. Was hat er vor?).
    Naja, JP war immer noch
kein Hellseher, aber es war eindeutig Zeit für Action! Wenn McGregor am
Dienstag in Frankfurt war, dann konnte man ihn doch wegen Fluchtgefahr dort
festnehmen lassen. Dr. Ott würde dies bestimmt genauso sehen. Aber das
bedeutete für die Gesamtermittlung: Vollgas geben! Und genau dies hatte JP dann
auch FATBOY und Mosche Heiligenschein mitgeteilt.
    Die noch ausstehende Akte
von Dr. Andreas Hildebrandt hatte nun oberste Priorität! Um 9.15 Uhr wollten
Holzner und Dr. Ott eine vertrauliche Strategiebesprechung wegen der Sache mit
dem „Druck aufbauen“ und Zusammenfassung der bisherigen Ermittlungsergebnisse
im kleinsten Kreis. Auch als Vorbereitung für den Kollegen aus Prag, der sich
für morgen angekündigt hatte.
    Und so ging es nahtlos
weiter bis beinahe 18:00 Uhr, als JP plötzlich bewusst wurde, dass er sein
Frühstück noch nicht gegessen hatte.
    Er arbeitete und wirbelte
buchstäblich an allen Fronten! Was für ein Sonntag!
     
    ***
     
    Angus McGregor war in miserabler
Stimmung! Sein Leben war total aus den Fugen geraten. Ein Drama jagte das
Nächste: Der alte Malinger hatte ihn am Dienstag wie einen Bittsteller
behandelt und ihn gnadenlos abserviert. Keine zweite Chance! Vertrauensbruch
lässt sich nicht kitten oder heilen! Seine Langzeitfreundin in London hatte
äußerst verärgert über die momentane Streichung der monatlichen Zahlungen, der
Ratenzahlungen für die Wohnung und der Leasingzahlungen für den Cayenne
reagiert. Riesenstreit! Bruch der Beziehung. Seine Frau wollte nichts mehr von
ihm wissen und hatte ihm den Zugang zum gemeinsamen Haus und den Kindern
verwehrt. Teure Scheidung in Sicht. Seine mühsam erbrachte Zahlung für die
Unternehmensanteile an MOTOHMOTY s.r.o war momentan eingefroren auf
einem Prager Bankkonto und ihm nicht zugänglich. Die Syndikats-Partner
behandelten ihn wie ein Stück glühendes Eisen. Zusätzlich musste er erhebliche
Anteile von MOTOHMOTY s.r.o an „Doc“ abtreten – wegen nicht erbrachter
Einlage zum Kauf der Anteile von Fiodr Youl.
    Innerhalb der Malinger
Gruppe konnte er nun nichts mehr ausrichten. Folge: Er würde auch keine
monatlichen Zahlungen mehr aus den diversen Nebengeschäften erhalten. Er war
nun nicht mehr von Nutzen für die Partner. Die Hoheit und Verwaltung der
Syndikatsfinanzen musste er an „Doc“ abgeben.
    Nüchtern betrachtet war
er auf Eis gelegt und komplett weg vom Fenster!
    Hinzu kam: Er war im
Moment absolut nicht flüssig! Er hatte gerade mal 3.007,39 Euro und 3.231,06
US-Dollar in bar auf seinem Konto. Offene Kreditkartenrechnungen der letzen
Tage für Flüge, Mietwagen, Hotels und Essen noch nicht abgezogen. Er musste
irgendwie wieder an cash kommen. Das meiste seines Besitzes gehörte ihm und
seiner Frau zu gleichen Teilen.
    Dies

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