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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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Alfons. Sie reden mit NIEMANDEM über diese Sache, klar? Auch nicht
mit dem Senior Chef oder sonst jemanden aus der Firma! Gut. Dann verstehen wir
uns! Noch einen guten Abend, Herr Alfons.“
    Nachtigall ich hör Dir
trapsen..... da war doch eindeutig Gefahr im Anmarsch...

Samstag, 15. Mai,
München , Krankenhaus Schwabing
     
    Das Highlight des heutigen Morgen war
gleich doppelter Art: Hauptkommissar Holzner hatte doch tatsächlich eine große
Menge frische Münchner Weißwürste, Händlmaiers Originalsenf, knusprige Brezen
und eine Kiste Augustiner Bier für alle diensthabenden Polizisten und JP
mitgebracht und...... Dr. Gabriela Gruber hatte wieder Dienst....
    Aber schön der Reihe
nach: JP hörte in seinem Krankenzimmer, lange bevor er wusste was los ist, ein
vielstimmiges und freudiges „Aaahhh, oohhh, mmmhh, daaanke Holzner“ usw. von
den Nachbarzimmern. Und das schon um 6:55 Uhr, wo er noch gar nicht recht wach
war. Dann kam Holzner freudestrahlend und fast schon unanständig gut gelaunt in
JPs Zimmer und meinte: „Einen wunderschönen guten Morgen, Sie Langschläfer. Es
scheint die Sonne, es ist wunderbar warm draußen und es ist Wochenende. Ich
habe Frühstück für alle mitgebracht! Weißwurst, Brezen und dazua a holbe
Augustiner Bier – um Punkt 8:00 Uhr drüben in Raum 12! Sehen`s zua, dass donn
fertig san, bei Weißwurscht gibt’s koane Freind. Wer z`erst kummt, kriagt wos,
wer z`spät kummt, geht leer aus. So, i muaß jetzt a Mikrowelle fürs Wasser
kochen suacha.“ „Holzner, um 8:00 trinkt man doch kein Bier“, meinte JP
amüsiert. „Sie vielleicht ned, wir scho! Bier is in Bayern ein Nahrungsmittel!
Und Nahrung kann man zu jeder Tageszeit zu sich nehmen“, entgegnete Holzner.
„Aber die Vorschriften, Alkohol bei der Arbeit und so …“ „Papperlapapp, Santa
Cruz! Es ist Wochenende! Und wenn wir schon arbeiten müssen, dann können wir es
doch wenigstens mit einer g´scheidn Brotzeit tun!“
    Holzner zwirbelte
vergnügt an seinem riesigen Schnurrbart und setzte seine Suche nach der
Mikrowelle fort. JP hörte ihn noch kurz auf dem Flur. „Ah, die Frau Dr. Gruber,
einen guten Morgen! Sie haben ja schon wieder Wochenenddienst. Na, dann bauen
Sie mal bitte schön unseren Lieblingspatienten auf, er muss heute noch fleißig
arbeiten und hat Sie die letzten beiden Tage ohnehin schon schwer vermisst.
Ach, noch was, Frau Doktor, wir machen um 8:00 Uhr ein Weißwurst-Frühstück in
Raum 12. Sie und Schwester Angelika sind herzlich dazu eingeladen. Bis
dahaaan.“
    JP war nun gewappnet.
„Herr Santa Cruz, ich höre, Sie haben mich vermisst?“, begrüßte Dr. Gruber
ihren Patienten und lächelte freundlich. „Ja, Frau Dr. Gruber, das habe ich in
der Tat! Sehr sogar! Ich hoffe, dass Sie jetzt nicht meine Herztöne abhören oder
meine Temperatur messen wollen. Meine Werte wären durch Ihre Anwesenheit an der
oberen Belastungsgrenze.“ Dr. Gruber schmunzelte, blieb aber professionell auf
Distanz, wie immer.... „Auch ich muss mal ein bisschen ausspannen, Herr Santa
Cruz, und mal frei haben. Diese beiden Tage haben mir gut getan! Wir, eine
Freundin und ich, haben eine Bergtour bei Garmisch Partenkirchen gemacht – auf
den Wank – es war herrlich!“ „Das glaube ich Ihnen wohl. Ich kenne den Wank,
ein strammer Aufstieg. Meine Tour damals hat so sechs Stunden gedauert, wenn
ich mich nicht irre“, entgegnete JP. „Ja, das kann schon hinkommen, wenn man
den großen Rundweg macht. Wenn man oben auf dem Gipfel ist, sieht man alles
sehr viel klarer! Man geht mit Sorgen auf den Berg und kommt ohne wieder runter
ins Tal. So geht´s mir zumindest.“ „Dem kann ich mich nur anschließen, Dr.
Gruber, das ist auch immer mein Spruch... Bergwandern ist eine wunderbare
Therapie gegen trübe oder triste Gedanken! Wie ich sehe, haben Sie eine sehr
gute Farbe bekommen! Die Sommersprossen stehen Ihnen gut!“ „Ach was, ich hasse
meine vielen Sommersprossen! Meine Arme sind auch ganz braun, aber nur bis
hier“, dabei deutete Dr. Gruber bis zur Mitte ihres Oberarmes. „Furchtbar, ich
sehe aus wie ein Bauarbeiter!“ JP lachte: „Ich habe schon einige Bauarbeiter
gesehen, aber noch niemals einen auch nur annähernd so hübschen wie Sie, Frau
Doktor.“
    Dr. Grubers
Sommersprossen auf der Nase wechselten von zart braun augenblicklich zu zart
rosa. „Sie sind ein Charmeur, Santa Cruz“, bemerkte sie, während sie eingehend
das Krankenblatt studierte. „Nein, da kann ich Ihnen nicht ganz recht geben,
Dr.

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