Ohne Skrupel
ein unglaubliches Geschenk und dieses Geschenk wartete nun auf das noch
nicht geborene Kind.
Ihr Mann Davide war in
New York geboren und somit Amerikaner. Sein Vater war allerdings Argentinier
und seine Mutter gebürtige Engländerin. Mittlerweile waren sie aber beide
amerikanische Staatsbürger. Also waren Englisch, Deutsch, Italienisch und
Spanisch schon jetzt im vorgeburtlichen Geschenkkorb, und da Davide bei der US
Botschaft beschäftigt war und in den nächsten Jahren sicherlich versetzt werden
würde, kam bestimmt noch die eine oder andere Sprache hinzu – Glückskind.
Um 17:59 h war es dann so
weit. Anna Giulietta Peppina hatte es geschafft! Sie war nun Mutter. Die Geburt
erfolgte in italienischer Manier, was die Lautstärke ihrer Schmerzensschreie
und die temperamentvolle Art, die Hände ihres Mannes Davide zu drücken, betraf
und in deutscher Art, was die unmissverständliche Forderung, ihr das noch
blutige Baby sofort auf den Bauch zu legen, anging.
Obwohl die Kommandos, das
Kind sofort auf ihren Bauch zu legen, in Deutsch ausgesprochen waren, hatte die
italienische Hebamme sofort verstanden und voller Zärtlichkeit den Auftrag
ausgeführt. Die frohe Nachricht wurde von Vater Davide persönlich in der „Sala
Grande“ verkündet und in mindestens zehn verschiedenen Sprachen wurden von
Freunden und Verwandten Freudenbekundungen mit Glückwünschen ausgesprochen. Ein
neuer Spross der Familien Rossellini und Santa Cruz war geboren.
Ein Junge, 3.123 Gramm
schwer und 52 cm lang. Sein Name sollte sein: „Giovanni“ nach dem italienischen
Opa, „Paul“ nach dem verstorbenen Bruder von Anna Giulietta Peppina und dem
argentinischen Opa und „Davide“ (natürlich mit „e“, das war Anna Giulietta
Peppina ganz wichtig) nach dem glücklichen Papa.
Giovanni Paul
Davide Santa Cruz,
geboren am 10.12.1980 in
Rom.
Religion: noch nicht
entschieden
Nationalität: Amerikaner,
mit der Tendenz zum Weltbürger
Ein Mensch, dem alle
Chancen in die Wiege gelegt wurden.
Ein Name, ein Mensch, der
Geschichte schreiben sollte!
Sommer 2009
Beruflich war es ein gutes Jahr! Viel
Arbeit, aber auch viel Lob und viel Ehr`! JP feierte am 1. Juli sein
einjähriges Jubiläum in der IT-Abteilung der Malinger Autoteile GmbH & Co.
KG in München. Franz Korber hatte es nicht vergessen und zur Feier des Tages am
späten Nachmittag eine Kiste Prosecco für ihn und die Abteilung spendiert. JP
war der Frischling der Abteilung und hatte nicht damit gerechnet! Er war es
nicht gewohnt, schon für das „Einjährige“ eine derartige Aufmerksamkeit zu
erhalten. Bei zehn- oder 20-jährigen Jubiläen, ja, aber bei so kurzem
Aufenthalt? Jedenfalls war es richtig nett von Franz Korber und zeigte auch,
welche Wertschätzung er JP entgegenbrachte. Es passte zu der sehr familiären
Atmosphäre in ihrer Abteilung.
In der restlichen Firma
Malinger war im Moment keine entspannte und familiäre Stimmung zu spüren. 2009
war das Jahr der Bankenkrise und nun im Sommer wurden die Automobilindustrie
und ihre Zulieferer sehr gebeutelt. Kurzarbeit und drohende Entlassungen waren
an der Tagesordnung in der Branche. Jeder hatte Angst um seinen Arbeitsplatz.
Aber verglichen mit anderen Autoteileherstellern ging es Malinger Autoteile
GmbH & Co. KG wirtschaftlich noch immer gut. Natürlich war auch hier in
einigen Werken Kurzarbeit notwendig, aber die Entlassungen waren gering. Die
Eigentümer, Familie Malinger, und das Management hatten wohl Reserven für
schlechte Zeiten beiseitegelegt und würden auch bei rauer See das Ruder gut
führen und das schlingernde Schiff sicher durch den Sturm geleiten, auch wenn
dieser Orkan sich wahrhaft gewaltig entwickelte.
Die IT-Abteilung
arbeitete, wie die Fertigung und Produktion des Unternehmens, weitestgehend
störungsfrei und war technologisch auf neuestem Stand. Jeder kannte seine
jeweiligen Aufgaben und erfüllte sie verlässlich und termingerecht. Die
wöchentlichen Reviews und Crit-Sit Meetings waren immer sehr kurz, da wenig
Probleme anfielen und immer alle Arbeitsschritte sauber dokumentiert und für
die entsprechenden Kollegen jederzeit zugänglich und nachvollziehbar waren.
Franz Korbers Abteilung funktionierte wie ein Schweizer Uhrwerk. Es gab fast
keine Reibungsverluste innerhalb der IT-Abteilung und ganz bestimmt war die
professionelle Führung von Franz mit ein Grund für die immer noch stabile
wirtschaftliche Lage des Unternehmens in diesen Zeiten. Spezielle neue
IT-Projekte, die mit Kosten
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